Nur noch wenige Stunden, dann steht für die deutsche Nationalmannschaft das zweite Gruppenspiel der EURO 2012 in Polen und der Ukraine an. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw trifft heute (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) in Charkiw auf die Niederlande - ein Klassiker des Weltfußballs und der EM-Geschichte. Dementsprechend heiß geht das DFB-Team in die Partie.
Dabei könnten die Voraussetzungen für die beiden Mannschaften unterschiedlicher nicht sein. Nach dem 1:0 gegen Portugal steht für Deutschland das Tor zur nächsten Runde offen - ein Dreier gegen Oranje, und das Viertelfinale wäre nah. Die Niederländer um Bayern-Star Arjen Robben stehen hingegen nach dem 0:1 gegen Dänemark mächtig unter Druck und müssen wohl siegen, um die Chance auf die K.o.-Runde zu wahren.
"Wir müssen an die Schmerzgrenze gehen"
Die Ausgangspositionen sind unterschiedlich, die Klasse der Kader kaum. Und so erwartet der Bundestrainer bei Temperaturen wahrscheinlich wieder jenseits der 30 Grad ein Duell zweier "Weltklassemannschaften auf Augenhöhe, vielleicht wird es auch eine Hitzeschlacht, wir müssen an die Schmerzgrenze gehen."
Trotz der Auftaktniederlage der Niederländer glaubt Löw aber nicht, dass der Vizeweltmeister aus dem Nachbarland anders ins Spiel gegen den Erzrivalen geht: "Ich erwarte nicht, dass die Holländer taktisch groß etwas ändern werden. Ihr Spiel besteht aus viel Ballbesitz, dazu sind sie in der Offensive weltklasse besetzt."
Schweinsteiger: "Wir freuen uns auf diesen Klassiker"
Bastian Schweinsteiger ist daher gespannt, "was die Niederländer so zu bieten haben", so der Mittelfeldchef. "Wir freuen uns auf diesen Klassiker. Für uns spielt es keine Rolle, ob die Holländer unter Druck stehen. Das ist uns egal. Wir wollen gewinnen und den zweiten Schritt machen. Ich glaube, es wir ein richtig hartes Spiel. Wir sind gespannt, was am Ende dabei heraus kommt."
Der 91-malige Nationalspieler weiß um "die große Chance, eine Vorentscheidung in der Gruppe herbeizuführen", sieht sich selbst nach seiner langen Verletzungspause aber noch nicht in Topform: "Ich weiß auch, dass ich schon mal besser gespielt habe als gegen Portugal. Aber mir geht es gut. Ich fühle mich fit und gesund. Natürlich, ich war sehr lange verletzt. Und dann dauert es, bis man wieder seine Topleistung erreicht. Man braucht dann einfach ein paar Spiele. Ich bin aber sicher, dass ich meine Topform bei diesem Turnier noch erreichen kann. Wann, weiß ich nicht."
