Zuletzt zwei Turnierniederlagen vs. Spanien

Die deutsche Bilanz gegen Spanien ist positiv, von 22 Spielen wurden neun gewonnen, sechs endeten mit einem Unentschieden. Bei zwei Turnieren der jüngeren Vergangenheit stoppten die Iberer die deutsche Nationalmannschaft allerdings und gewannen den Titel. In Erinnerung geblieben sind aber noch weitere außergewöhnliche Spiele und Tore. Eines ganz besonders. DFB.de blickt vor dem Länderspiel heute Abend (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) in der Düsseldorfer Esprit-Arena auf die Historie der Partien zwischen Deutschland und Spanien zurück.

Es begann mit einer Enttäuschung, am 12. Mai 1935 gewann Spanien in Köln 2:1, obwohl die Auswahl von Reichstrainer Otto Nerz vor 74.000 Zuschauern durch Edmund Conen in Führung gegangen war. Doch Spaniens Torschützenkönig Isidro Lángara aus Oviedo traf noch vor der Pause doppelt – und dabei blieb es. Im Februar 1936 glückte in Barcelona bei der ersten Spanien-Reise die Revanche, der Wormser Josef "Seppl" Fath überwand den großen Ricardo Zamora gleich zweimal. Nun gewann Deutschland 2:1.

Am 12. April 1942 gab es vor 80.000 Zuschauern in Berlin das erste Remis (1:1), dann vergingen zehn Jahre bis zum ersten Treffen in Madrid kurz vor Silvester 1952. Mit acht kommenden Weltmeistern erreichte die DFB-Auswahl ein 2:2 und das Sport Magazin jubilierte: "Madrid bewies: Deutschland Weltklasse!" Die Tore von Ottmar Walter und "Berni" Termath hätten zum Sieg gereicht, aber ein umstrittener Handelfmeter machte ihn zunichte. Am 19. März 1958 wurde in Frankfurt der erste Heimsieg eingefahren, wichtiger als das 2:0 durch Tore von "Berni" Klodt und Hans Cieslarczyk war jedoch das Comeback Fritz Walters. Nach 15-monatiger Pause gab der 37-Jährige Sepp Herbergers Werben nach, bereitete beide Tore vor und nährte die Hoffnung auf die Titelverteidigung in Schweden.

WM 1966: Sternstunde in Birmingham

Acht Jahre später standen sich die Länderauswahlen zum ersten Mal bei einer WM gegenüber. In Birmingham ging es um alles oder nichts. Für die Spanier, die gewinnen mussten und für die Deutschen, die das letzte Vorrundenspiel am 20. Juli 1966 nicht verlieren durften. Bundestrainer Helmut Schön ersetzte Italien-Legionär Helmut Haller durch den jungen, frechen Dortmunder Lothar Emmerich, der erst sein zweites Länderspiel bestritt. Die Spanier begannen besser, nach 22 Minuten erzielte Fusté das 0:1.

Doch der unerschrockene WM-Debütant Emmerich schwang sich zum Retter auf. Mit einem Tor, das nach ihm sicher noch Tausende Amateur- und Hobbyfußballer vergeblich nachzumachen versucht haben. Er ging in die WM-Geschichte ein, sein linker Hammer fast von der Torauslinie. Der Ball setzte nach Siggi Helds Einwurf noch einmal auf und Emmerich schoss aus einer Position, von der man besser einen Mitspieler bedient, den Ball an Torwart Iribars Kopf vorbei in den Winkel. Die Zuschauer sprangen begeistert auf und die Süddeutsche Zeitung schrieb dazu das: "Was wird Emmerich tun? Er tut das, was Iribar unfassbar erscheint – er donnert den Ball hoch in die rechte Ecke: 1:1! Das war Emma, der Schrecken aller Hintermannschaften." Es dauerte bis zur 84. Minute, ehe das Zittern ein Ende hatte. Nach Helds Flanke glückte Uwe Seeler das 2:1 – das war der Endstand. Spanien fuhr nach Hause, Deutschland blieb bekanntlich bis zuletzt und wurde erst durch ein Tor besiegt, das nur Engländer für regulär halten.

Vom enttäuschenden 0:2 in Sevilla im Februar 1970 blieb in Erinnerung, dass Gerd Müller nach der Partie in der Mittelstürmer-Frage forderte: "Uwe oder ich", und dass sich Günter Netzer und Helmut Schön kurzfristig verkrachten. Schön hatte seinen Regisseur hart kritisiert, woraufhin der zurücktreten wollte. Am Telefon konnte Schön Netzer wieder beruhigen. Nach dem 2:1 von Stuttgart dreieinhalb Jahre später war Schön zufriedener: "Unsere Mannschaft hat gebrannt, heute wollte sie es wissen." Jupp Heynckes schoss in dem Testspiel beide Tore und Franz Beckenbauer löste Uwe Seeler als Rekord-Nationalspieler ab. In Barcelona gab es im Februar 1974 einen Dämpfer vor der WM im eigenen Land, aber Schön experimentierte. Im Tor debütierte Norbert Nigbur, der nach 20 Minuten den einzigen Treffer des Abends durch Asensi passieren lassen musste.



Die deutsche Bilanz gegen Spanien ist positiv, von 22 Spielen wurden neun gewonnen, sechs endeten mit einem Unentschieden. Bei zwei Turnieren der jüngeren Vergangenheit stoppten die Iberer die deutsche Nationalmannschaft allerdings und gewannen den Titel. In Erinnerung geblieben sind aber noch weitere außergewöhnliche Spiele und Tore. Eines ganz besonders. DFB.de blickt vor dem Länderspiel heute Abend (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) in der Düsseldorfer Esprit-Arena auf die Historie der Partien zwischen Deutschland und Spanien zurück.

Es begann mit einer Enttäuschung, am 12. Mai 1935 gewann Spanien in Köln 2:1, obwohl die Auswahl von Reichstrainer Otto Nerz vor 74.000 Zuschauern durch Edmund Conen in Führung gegangen war. Doch Spaniens Torschützenkönig Isidro Lángara aus Oviedo traf noch vor der Pause doppelt – und dabei blieb es. Im Februar 1936 glückte in Barcelona bei der ersten Spanien-Reise die Revanche, der Wormser Josef "Seppl" Fath überwand den großen Ricardo Zamora gleich zweimal. Nun gewann Deutschland 2:1.

Am 12. April 1942 gab es vor 80.000 Zuschauern in Berlin das erste Remis (1:1), dann vergingen zehn Jahre bis zum ersten Treffen in Madrid kurz vor Silvester 1952. Mit acht kommenden Weltmeistern erreichte die DFB-Auswahl ein 2:2 und das Sport Magazin jubilierte: "Madrid bewies: Deutschland Weltklasse!" Die Tore von Ottmar Walter und "Berni" Termath hätten zum Sieg gereicht, aber ein umstrittener Handelfmeter machte ihn zunichte. Am 19. März 1958 wurde in Frankfurt der erste Heimsieg eingefahren, wichtiger als das 2:0 durch Tore von "Berni" Klodt und Hans Cieslarczyk war jedoch das Comeback Fritz Walters. Nach 15-monatiger Pause gab der 37-Jährige Sepp Herbergers Werben nach, bereitete beide Tore vor und nährte die Hoffnung auf die Titelverteidigung in Schweden.

WM 1966: Sternstunde in Birmingham

Acht Jahre später standen sich die Länderauswahlen zum ersten Mal bei einer WM gegenüber. In Birmingham ging es um alles oder nichts. Für die Spanier, die gewinnen mussten und für die Deutschen, die das letzte Vorrundenspiel am 20. Juli 1966 nicht verlieren durften. Bundestrainer Helmut Schön ersetzte Italien-Legionär Helmut Haller durch den jungen, frechen Dortmunder Lothar Emmerich, der erst sein zweites Länderspiel bestritt. Die Spanier begannen besser, nach 22 Minuten erzielte Fusté das 0:1.

Doch der unerschrockene WM-Debütant Emmerich schwang sich zum Retter auf. Mit einem Tor, das nach ihm sicher noch Tausende Amateur- und Hobbyfußballer vergeblich nachzumachen versucht haben. Er ging in die WM-Geschichte ein, sein linker Hammer fast von der Torauslinie. Der Ball setzte nach Siggi Helds Einwurf noch einmal auf und Emmerich schoss aus einer Position, von der man besser einen Mitspieler bedient, den Ball an Torwart Iribars Kopf vorbei in den Winkel. Die Zuschauer sprangen begeistert auf und die Süddeutsche Zeitung schrieb dazu das: "Was wird Emmerich tun? Er tut das, was Iribar unfassbar erscheint – er donnert den Ball hoch in die rechte Ecke: 1:1! Das war Emma, der Schrecken aller Hintermannschaften." Es dauerte bis zur 84. Minute, ehe das Zittern ein Ende hatte. Nach Helds Flanke glückte Uwe Seeler das 2:1 – das war der Endstand. Spanien fuhr nach Hause, Deutschland blieb bekanntlich bis zuletzt und wurde erst durch ein Tor besiegt, das nur Engländer für regulär halten.

Vom enttäuschenden 0:2 in Sevilla im Februar 1970 blieb in Erinnerung, dass Gerd Müller nach der Partie in der Mittelstürmer-Frage forderte: "Uwe oder ich", und dass sich Günter Netzer und Helmut Schön kurzfristig verkrachten. Schön hatte seinen Regisseur hart kritisiert, woraufhin der zurücktreten wollte. Am Telefon konnte Schön Netzer wieder beruhigen. Nach dem 2:1 von Stuttgart dreieinhalb Jahre später war Schön zufriedener: "Unsere Mannschaft hat gebrannt, heute wollte sie es wissen." Jupp Heynckes schoss in dem Testspiel beide Tore und Franz Beckenbauer löste Uwe Seeler als Rekord-Nationalspieler ab. In Barcelona gab es im Februar 1974 einen Dämpfer vor der WM im eigenen Land, aber Schön experimentierte. Im Tor debütierte Norbert Nigbur, der nach 20 Minuten den einzigen Treffer des Abends durch Asensi passieren lassen musste.

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WM 1982: Deutschland schaltet Gastgeber Spanien aus

Im April 1976 ging es in Madrid um die Teilnahme an der EM-Endrunde, unter den Augen des spanischen Königs Juan Carlos trennte man sich 1:1. Der Berliner Erich Beer glich mit einem fantastischen Schuss aus 30 Metern aus und sorgte für eine gute Ausgangslage im Rückspiel. In München gewann Deutschland bei Blitz und Donner mit 2:0, Rückkehrer Uli Hoeneß und Debütant Klaus Toppmöller trafen am 22. Mai vor 75.000 begeisterten Zuschauern.

Auch sechs Jahre später ging es um viel: Am 2. Juli 1982 trafen sie sich in der Zwischenrunde der WM in Spanien. Die Deutschen mussten gewinnen, um auf das Halbfinale hoffen zu können. Entsprechend titelte die Bild-Zeitung am Spieltag: "Siegen oder fliegen!" Die Deutschen waren nur mit Mühe durch die Vorrunde gekommen. Bundestrainer Jupp Derwall hatte seine Mannschaft über den Haufen geworfen. Die Hamburger Felix Magath und Horst Hrubesch saßen nun auf der Bank, Hansi Müller flog von der Startelf auf die Tribüne und beklagte öffentlich den "Trampolineffekt". Mit Bernd Förster und Klaus Fischer waren zwei Neue ins Team gekommen. Besonders motiviert ging Libero Ulli Stielike in die Partie, als Legionär bei Real Madrid hatte er quasi ein Heimspiel im Estadio Santiago Bernabéu, das 90.000 Zuschauer restlos füllten. Und die deutsche Mannschaft machte ihr bis dahin bestes Spiel bei dieser WM, aber erst nach der Pause belohnte sie sich.

Nach Wolfgang Dremmlers Schuss schob Pierre Littbarski den Abpraller unter dem Bauch von Luis Arconada hindurch zum 0:1 ins Tor (50. Minute). Littbarski war auch am zweiten Treffer beteiligt, bediente seinen Kölner Klubkameraden Klaus Fischer und der musste nur noch den auf der Torlinie stehenden Verteidiger Alonso überwinden. 2:0 nach 76 Minuten, für Spanien war der Traum schon aus. Aber Zamoras Kopfballtreffer acht Minuten vor Schluss dämpfte auch die deutschen Hoffnungen. "Da stürzte eine Welt ein", stöhnt Derwall auf der Pressekonferenz. Sie hatten gewonnen, aber erst drei Tage später sollten sie erfahren, was dieser Sieg wert war. Weil sich die ausgeschiedenen Spanier danach gegen England nicht hängen ließen und ein 0:0 ertrotzten, waren die Deutschen die lachenden Dritten und kamen ins Halbfinale. Für die Spanier war Deutschland wiederum Endstation gewesen und die heimische Presse fand harte Worte: "Spanien ist ausgeschieden und zwar zu Recht. Erneut weinen wir an der Klagemauer."

EM 1984: Spanien eliminiert Deutschland

Zwei Jahre später hatten dazu die Deutschen allen Grund. In der letzten Minute des letzten Vorrundenspiels der EM köpfte Spaniens Libero Maceda in Paris das 1:0, womit für die Deutschen das Turnier endete. Bundestrainer Jupp Derwall trat zurück. In Hannover trennte man sich im Oktober 1986 in Freundschaft 2:2, dann jubelten wieder mal die Deutschen – bei der EM 1988 im eigenen Land, als zwei Völler-Tore in München (2:0) den Weg ins Halbfinale ebneten. Nun reiste Spanien ab.

1994 kam es in Chicago zum dritten Aufeinandertreffen bei einer WM. Erstmals ohne einen Sieger. Bei der Hitzeschlacht trennte man sich im zweiten Vorrundenspiel 1:1 und beide Mannschaften kamen danach ins Achtelfinale. Jürgen Klinsmann erzielte per Kopf drei Minuten nach Wiederanpfiff den Ausgleich. Aber: Erstmals kam Deutschland nicht ins Finale, wenn es zuvor gegen Spanien spielte.

Es folgte ein 0:0 im Februar 1995 in Jerez de la Frontera, vor nur 19.000 Zuschauern und doch ausverkauftem Haus, die kommenden Europameister Steffen Freund und Markus Babbel debütierten. Alles andere als nur ein Freundschaftsspiel war die Partie am 16. August 2000 in Hannover. Spiel eins unter Bundestrainer Rudi Völler markierte eine Zäsur nach dem erneuten EM-Aus. Das Publikum war enttäuscht und doch bereit zur Versöhnung. Völlers Einstand glückte: Es gab ein ein 4:1, der einzige, der nicht bei der EM dabei war – Bayern-Stürmer Alexander Zickler – schoss zwei Tore, dies gelang auch Mehmet Scholl. Dem höchsten Sieg überhaupt über die Spanier folgte 2003 ein enttäuschendes 1:3 auf Mallorca (Torschütze: Fredi Bobic), danach gab es zwei weit bitterere Niederlagen.

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EM-Finale 2008: Entscheidung durch Torres

Am 29. Juni 2008 standen sich Spanien und Deutschland im Finale der EM in Wien gegenüber. Die Deutschen waren an diesem Tag nahezu chancenlos, nur ein Ballack-Schuss ans Außennetz gefährdete die Spanier, denen in diesen Tagen ein Tor meist schon zum Sieg reichte. Diesmal erzielte es Fernando Torres bereits nach 33 Minuten. Joachim Löw wechselte mit Kevin Kurányi und Mario Gomez noch zwei Stürmer ein, aber es passierte nichts mehr. Das sei ihm "Mitte der zweiten Halbzeit" schon klar geworden, gestand Löw.

Bei der WM in Südafrika 2010 waren die Spanier erneut die Hürde, die die Deutschen nicht nehmen konnten. Diesmal dauerte es bis zur 73. Minute, ehe das entscheidende Tor fiel. Nach einer Ecke wurde Abwehrchef Carles Puyol nicht am Kopfball gehindert, Manuel Neuer war chancenlos und der deutsche Traum ausgeträumt. Joachim Löw kommentierte: "Ich glaube, die Spanier gewinnen das Turnier. Sie sind spielerisch so gut, dass sie uns an die Grenzen gebracht haben. Es ist schade, traurig. Die Mannschaft kann spielerisch viel mehr, als sie heute gezeigt hat." Das bewies sie bei der folgenden WM.

In das bisher letzte Duell am 18. November 2014 ging sie als neuer Weltmeister, der den alten sogar in dessen Land besiegte. In Vigo entschied ausgerechnet ein Tor von Spanien-Legionär Toni Kroos das Testspiel. Zum dritten Mal in Folge fiel im Klassiker nur ein Treffer. Viele hat es ohnehin nur selten gegeben (Schnitt: 2,3), beide Teams schafften jeweils nur einmal mehr als zwei. Wie das eben so ist in Duellen auf Augenhöhe.

Alle Spiele

12.05.1935 in Köln: 1:2
23.02.1936 in Barcelona: 2:1
12.04.1942 in Berlin: 1:1
28.12.1952 in Madrid: 2:2
19.03.1958 in Frankfurt/Main: 2:0
20.07.1966 in Birmingham: 2:1 (WM-Vorrunde)
11.02.1970 in Sevilla: 0:2
24.11.1973 in Stuttgart: 2:1
23.02.1974 in Barcelona: 0:1
24.04.1976 in Madrid: 1:1 (EM-Viertelfinale)
22.05.1976 in München: 2:0 (EM-Viertelfinale)
02.07.1982 in Madrid: 2:1 (WM-Finalrunde)
20.06.1984 in Paris: 0:1 (EM-Vorrunde)
15.10.1986 in Hannover: 2:2
17.06.1988 in München: 2:0 (EM-Vorrunde)
21.06.1994 in Chicago: 1:1 (WM-Vorrunde)
22.02.1995 in Jerez de la Frontera: 0:0
16.08.2000 in Hannover: 4:1
12.02.2003 in Palma de Mallorca: 1:3
29.06.2008 in Wien: 0:1 (EM-Finale)
07.07.2010 in Durban: 0:1 (WM-Halbfinale)
18.11.2014 in Vigo: 1:0

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