WM-Auftakt gegen China: Gelingt der siebte Sieg in Serie?

Am heutigen Samstag (ab 15 Uhr, live in der ARD und auf DAZN) startet die deutsche Frauen-Nationalmannschaft gegen China in die Weltmeisterschaft in Frankreich. Es ist das insgesamt 31. Duell der beiden Nationen im Frauenfußball. Bei einer WM trafen das DFB-Team und die Mannschaft aus dem Reich der Mitte jedoch erst ein einziges Mal aufeinander. DFB.de macht vor dem Auftaktspiel den Faktencheck.

Häufig gespielter Gegner: Nur gegen Norwegen (40 Spiele) und die USA (35) spielte Deutschland öfter als gegen China (30) – und nur gegen die USA (24) und Norwegen (14) gab es mehr Niederlagen als gegen die Volksrepublik (acht). Jedoch wurde nur eines der letzten 13 Länderspiele gegen China verloren - bei zehn Siegen und zwei Remis – ein 0:1 im Länderspiel in Homburg am 1. März 2006. Pia Wunderlich bestritt damals ihr letztes von 102 Länderspielen.

Serie ausbauen? Zuletzt gab es sogar erstmals sechs Siege in Folge gegen die Chinesinnen und alle ohne Gegentor: fünf beim Algarve Cup und eines bei Olympia 2016. Den letzten Gegentreffer gab es beim 1:1 im Länderspiel in Bielefeld am 25. Februar 2009. Das war auch das einzige Mal in den letzten 15 Duellen, dass China vor der Pause ein Tor gegen Deutschland gelang, während Deutschland in diesem Zeitraum 13-mal traf. Sechs Siege in Folge ohne Gegentor gab es für die DFB-Frauen in der Historie nur gegen Island (sogar zehn Siege in Folge ohne Gegentor) und die Schweiz (neun).

Angstgegner: China verlor nur gegen die USA (36-mal) und Nordkorea (17-mal) öfter als gegen Deutschland (16-mal) und kassierte auch nur gegen die USA (99) mehr Gegentore als gegen die DFB-Frauen (55).

Letztes Duell: Das letzte Duell gab es im Viertelfinale bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Das DFB-Team gewann in Salvador 1:0 dank des Treffers von Melanie Behringer (76.). Anschließend setzte sich Deutschland im Halbfinale 2:0 gegen Kanada durch und bezwang im Finale Schweden 2:1. Damit sicherte sich Deutschland die erste Goldmedaille bei Olympischen Spielen.

Letztes WM-Duell: 1995 setzte sich Deutschland im schwedischen Helsingborg im bislang einzigen WM-Duell beider Nationen 1:0 gegen China durch. Den Treffer auf dem Weg zur Vize-Weltmeisterschaft erzielte Bettina Wiegmann (88.).

Höchste Niederlagen: Die höchste Niederlage gegen China war ein 0:3 im Länderspiel in Holzwickede am 25. März 1999. Historisch war das erste Olympia-Duell beider Teams im Jahr 2004. Im griechischen Patras siegte Deutschland zum Turnierauftakt 8:0 – der bis heute höchste deutsche Sieg eines Frauenfußball-Teams bei Olympischen Spielen. Für China war es gleichzeitig die höchste Niederlage der Länderspielgeschichte.

Dominanz pur im Test gegen Chile: Im letzten Länderspiel vor der WM in Frankreich gewann das DFB-Team in Regensburg souverän 2:0 gegen Chile. Bereits in der ersten Halbzeit sorgten Alexandra Popp (29.) und Carolin Simon (45.+2) für den Endstand. Der Sieg der DFB-Frauen war angesichts der Dominanz hochverdient: 32:1 Torschüsse (davon 12:0 aufs Tor), 12:3 Ecken, 28:5 Flanken, 64 Prozent Zweikampfquote, 75 Prozent Ballbesitz und eine um 34 Prozent bessere Passquote (85:51) sprachen deutlich zu Gunsten der Mannschaft von Martina Voss-Tecklenburg. ABER: Großchancen spielte sich das DFB-Team nicht heraus. In den sieben Länderspielen seit der EM-Qualifikation war das sonst nur beim 1:0 in Frankreich der Fall.

Gute Voraussetzungen: Das DFB-Team verlor noch nie das Auftaktspiel einer Weltmeisterschaft. Bei den bisherigen sieben Turnieren gab es sechs Siege und nur 1999 keinen Dreier zum Auftakt (1:1 gegen Italien).

Serien und Trends: Deutschland gewann zehn der vergangenen zwölf Länderspiele, nur in der letzten Partie des Jahres 2018 – zugleich der letzten unter Horst Hrubesch (0:0 gegen Spanien) – und beim 2:2 gegen Japan im April gab es keinen Sieg. Damit ist das DFB-Team seit zwölf Länderspielen ungeschlagen (zehn Siege, zwei Remis) – die letzte Niederlage gab es beim 0:3 gegen Frankreich vor über einem Jahr beim SheBelieves Cup am 7. März 2018 – es war das letzte Spiel unter der Leitung von Steffi Jones. Für die deutschen Frauen ist das die längste Serie ohne Niederlage seit knapp fünf Jahren, als das Team unter Silvia Neid zwischen Juli 2013 und September 2014 sogar 18 Länderspiele in Folge gewann.

Noch unbesiegt: In ihren vier Länderspielen als Bundestrainerin blieb Martina Voss-Tecklenburg bei drei Siegen und einem Remis ungeschlagen. Den Startrekord an ungeschlagenen Länderspielen zum Auftakt einer Amtszeit hält Tina Theune-Meyer, die in ihren ersten neun Länderspielen als Bundestrainerin unbesiegt blieb (fünf Siege, vier Remis).

Starke Quote: Deutschland verlor nur eines von insgesamt 21 WM-Vorrundenspielen (16 Siege, vier Remis): mit 2:3 gegen Schweden 1995. Seit 16 Gruppenspielen sind die deutschen Spielerinnen aktuell ungeschlagen (zwölf Siege, vier Remis). Deutschland traf in jedem seiner insgesamt 21 WM-Vorrundenspiele. Die 76 Treffer in WM-Gruppenspielen ergeben einen starken Schnitt von 3,6 Toren pro Partie. ALLERDINGS: Deutschland erzielte in den letzten beiden WM-Spielen jeweils keinen Treffer (0:2 gegen die USA im Halbfinale und 0:1 gegen England im Spiel um Platz drei - jeweils 2015). Das gab es zuvor noch nie in der WM-Historie der DFB-Frauen.

Jubiläen und Rekorde: Alexandra Popp liegt mit 46 Länderspieltoren auf Rang acht der Rekordtorschützinnen des DFB. Ihre frühere Bundestrainerin Silvia Neid (48) auf Rang sieben ist noch zwei Tore entfernt. Popp würde zudem mit ihrem nächsten Länderspieleinsatz zum 97. Mal für Deutschland auflaufen und damit Inka Grings (96 Länderspiele) hinter sich lassen. Aktuell belegen die frühere und die aktuelle DFB-Stürmerin gemeinsam Rang 26. Den 100. Jubiläums-Einsatz könnte Popp damit im Achtelfinale bei der WM erreichen.

China verliert Generalprobe: China unterlag im letzten Länderspiel vor der Weltmeisterschaft im Stade Dominique-Duvauchelle in Creteil mit 1:2 gegen WM-Gastgeber Frankreich und kassierte damit nach zwei Siegen in Folge wieder eine Niederlage. Insgesamt war der Sieg der Französinnen hochverdient. China gab nur drei Torschüsse ab, Frankreich deren 14 (eins zu sechs aufs Tor). Zudem waren die Chinesinnen deutlich seltener am Ball (44 Prozent Ballbesitz) und körperlich klar unterlegen (42 Prozent Zweimkampfquote).

Chinesische Zuversicht für den Auftakt: China verlor nur eines seiner sechs Auftaktspiele bei Frauen-Weltmeisterschaften – ansonsten gab es vier Siege und ein Remis. Die einzige Niederlage gab es allerdings beim letzten Turnier mit 0:1 im Eröffnungsspiel gegen Gastgeber Kanada.

Die Gegnerinnen bei einer WM: 2019 in Frankreich nimmt China zum siebten Mal an einer Frauen-WM teil. Lediglich 2011 in Deutschland verpasste China eine WM-Endrunde. China qualifizierte sich mit dem dritten Platz bei der Asienmeisterschaft 2018 für die WM (3:1 gegen Thailand). Durch die Vorrunde marschierte China noch mit drei Siegen und 15:1 Toren, ehe man sich im Halbfinale Japan 1:3 geschlagen geben musste. Bei der letzten WM in Kanada erreichte China in der Gruppe hinter Gastgeber Kanada (fünf Punkte) auf Platz zwei mit vier Zählern das Achtelfinale. Nach einem 1:0 gegen Kamerun scheiterte China im Viertelfinale mit 0:1 am späteren Weltmeister USA.

Bestes WM-Ergebnis: Das beste Ergebnis bei einer WM landete China 1999 in den USA. Zum bislang einzigen Mal erreichten die "Stahlrosen" das Finale, welches erst im Elfmeterschießen gegen den Gastgeber verloren ging (4:5) – vor einer Frauen-Rekordkulisse von 90.185 Zuschauern. Zuvor war China mit fünf Siegen in fünf Spielen bei 19:2 Toren durch das Turnier marschiert (dreimal Gruppenphase und Viertel- sowie Halbfinale). Das 5:0 gegen Norwegen in der Vorschlussrunde war der höchste Sieg in einem WM-Halbfinale der Frauen.

Negativer Rekord: Keine Nation schied bei Weltmeisterschaften öfter in der K.o.-Phase aus als China (sechsmal, wie Norwegen).

Der Trainer: Jia Xiuquan ist seit 2018 Nationaltrainer der Chinesinnen, er hatte den Isländer Sigurdur Ragnar Eyjolfsson abgelöst, der erst im November 2017 das Amt angetreten hatte. Jia Xiuquan bestritt selbst von 1983 bis 1992 als Verteidiger 55 Länderspiele für das "Reich der Mitte", in denen er neun Treffer erzielte.

Weltrangliste: In der FIFA-Weltrangliste liegt China mit 1866 Punkten auf Platz 16 und damit 14 Plätze hinter dem DFB-Team auf Rang zwei mit 2072 Punkten.

Im Alter stark: Die älteste Spielerin im chinesischen Kader ist Zhang Rui, die am 17. Januar ihren 30. Geburtstag feierte. Gut zehn Jahre jünger ist Xu Huan (6. März 1999), die jüngste der "Stahlrosen".

Star der Mannschaft: Abgesehen von Starspielerin Wang Shuang, die bei Paris Saint-Germain unter Vertrag steht, sind alle Chinesinnen in der Heimat aktiv. Jia Xiuquan setzt dabei auf Blockbildung: Die Wuhan Jianghan University schickt mit fünf Spielerinnen die meisten nach Frankreich, bei Beijing Phoenix, Dalian Quanjian und Guangdong Huijun sind es jeweils vier Spielerinnen aktiv. Die restlichen fünf Aktiven verteilen sich auf die vier Klubs Jiangsu Suning (zwei), Shanghai, Henan Huishang und Changchun Zhuoyue.

Hop oder Top: China spielte in den letzten 13 Länderspielen nicht mehr remis (neun Siege, vier Niederlagen). Das letzte Unentschieden gab es am 4. Oktober 2018 beim 0:0 gegen Portugal im Rahmen des Vier-Nationen-Turniers. China verlor vier der letzten sechs Länderspiele (zudem zwei Siege). Zuvor blieb China noch in acht Länderspielen ungeschlagen und holte dabei sieben Siege und ein Remis. China traf nur in einem der letzten 13 Länderspiele nicht – beim 0:1 gegen Dänemark Anfang März beim Algarve Cup. Insgesamt traf China in diesen 13 Spielen 34-mal und damit 2,6-mal im Schnitt.

Das Stadion: Der Roazhon Park in Rennes ist einer von neun Austragungsorten der Frauen-WM 2019 in Frankreich und bietet Platz für 29.778 Zuschauer. Roazhon ist die bretonische Variante des Ortsnamens Rennes. Das Stadion, in dem der französische Erstligist Stade Rennes seine Heimspiele austrägt, ist das zweitälteste der neun WM-Stadien. Nur der Parc des Princes in Paris (Juli 1897) wurde noch früher eröffnet als die Arena in Rennes (September 1912). Das reine Fußballstadion wurde bereits fünfmal renoviert, zuletzt von 1999 bis 2004. Die letzte Renovierung beziehungsweise Vergrößerung kostete rund 37 Millionen Euro. Den Namen Roazhon Park trägt die Arena seit Saisonbeginn 2015/16, als die Fans zehn Tage lang über den neuen Namen abstimmen konnten. Drei Namen standen zur Auswahl, letztlich entschieden sich rund 70 Prozent für Roazhon Park.

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Am heutigen Samstag (ab 15 Uhr, live in der ARD und auf DAZN) startet die deutsche Frauen-Nationalmannschaft gegen China in die Weltmeisterschaft in Frankreich. Es ist das insgesamt 31. Duell der beiden Nationen im Frauenfußball. Bei einer WM trafen das DFB-Team und die Mannschaft aus dem Reich der Mitte jedoch erst ein einziges Mal aufeinander. DFB.de macht vor dem Auftaktspiel den Faktencheck.

Häufig gespielter Gegner: Nur gegen Norwegen (40 Spiele) und die USA (35) spielte Deutschland öfter als gegen China (30) – und nur gegen die USA (24) und Norwegen (14) gab es mehr Niederlagen als gegen die Volksrepublik (acht). Jedoch wurde nur eines der letzten 13 Länderspiele gegen China verloren - bei zehn Siegen und zwei Remis – ein 0:1 im Länderspiel in Homburg am 1. März 2006. Pia Wunderlich bestritt damals ihr letztes von 102 Länderspielen.

Serie ausbauen? Zuletzt gab es sogar erstmals sechs Siege in Folge gegen die Chinesinnen und alle ohne Gegentor: fünf beim Algarve Cup und eines bei Olympia 2016. Den letzten Gegentreffer gab es beim 1:1 im Länderspiel in Bielefeld am 25. Februar 2009. Das war auch das einzige Mal in den letzten 15 Duellen, dass China vor der Pause ein Tor gegen Deutschland gelang, während Deutschland in diesem Zeitraum 13-mal traf. Sechs Siege in Folge ohne Gegentor gab es für die DFB-Frauen in der Historie nur gegen Island (sogar zehn Siege in Folge ohne Gegentor) und die Schweiz (neun).

Angstgegner: China verlor nur gegen die USA (36-mal) und Nordkorea (17-mal) öfter als gegen Deutschland (16-mal) und kassierte auch nur gegen die USA (99) mehr Gegentore als gegen die DFB-Frauen (55).

Letztes Duell: Das letzte Duell gab es im Viertelfinale bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Das DFB-Team gewann in Salvador 1:0 dank des Treffers von Melanie Behringer (76.). Anschließend setzte sich Deutschland im Halbfinale 2:0 gegen Kanada durch und bezwang im Finale Schweden 2:1. Damit sicherte sich Deutschland die erste Goldmedaille bei Olympischen Spielen.

Letztes WM-Duell: 1995 setzte sich Deutschland im schwedischen Helsingborg im bislang einzigen WM-Duell beider Nationen 1:0 gegen China durch. Den Treffer auf dem Weg zur Vize-Weltmeisterschaft erzielte Bettina Wiegmann (88.).

Höchste Niederlagen: Die höchste Niederlage gegen China war ein 0:3 im Länderspiel in Holzwickede am 25. März 1999. Historisch war das erste Olympia-Duell beider Teams im Jahr 2004. Im griechischen Patras siegte Deutschland zum Turnierauftakt 8:0 – der bis heute höchste deutsche Sieg eines Frauenfußball-Teams bei Olympischen Spielen. Für China war es gleichzeitig die höchste Niederlage der Länderspielgeschichte.

Dominanz pur im Test gegen Chile: Im letzten Länderspiel vor der WM in Frankreich gewann das DFB-Team in Regensburg souverän 2:0 gegen Chile. Bereits in der ersten Halbzeit sorgten Alexandra Popp (29.) und Carolin Simon (45.+2) für den Endstand. Der Sieg der DFB-Frauen war angesichts der Dominanz hochverdient: 32:1 Torschüsse (davon 12:0 aufs Tor), 12:3 Ecken, 28:5 Flanken, 64 Prozent Zweikampfquote, 75 Prozent Ballbesitz und eine um 34 Prozent bessere Passquote (85:51) sprachen deutlich zu Gunsten der Mannschaft von Martina Voss-Tecklenburg. ABER: Großchancen spielte sich das DFB-Team nicht heraus. In den sieben Länderspielen seit der EM-Qualifikation war das sonst nur beim 1:0 in Frankreich der Fall.

Gute Voraussetzungen: Das DFB-Team verlor noch nie das Auftaktspiel einer Weltmeisterschaft. Bei den bisherigen sieben Turnieren gab es sechs Siege und nur 1999 keinen Dreier zum Auftakt (1:1 gegen Italien).

Serien und Trends: Deutschland gewann zehn der vergangenen zwölf Länderspiele, nur in der letzten Partie des Jahres 2018 – zugleich der letzten unter Horst Hrubesch (0:0 gegen Spanien) – und beim 2:2 gegen Japan im April gab es keinen Sieg. Damit ist das DFB-Team seit zwölf Länderspielen ungeschlagen (zehn Siege, zwei Remis) – die letzte Niederlage gab es beim 0:3 gegen Frankreich vor über einem Jahr beim SheBelieves Cup am 7. März 2018 – es war das letzte Spiel unter der Leitung von Steffi Jones. Für die deutschen Frauen ist das die längste Serie ohne Niederlage seit knapp fünf Jahren, als das Team unter Silvia Neid zwischen Juli 2013 und September 2014 sogar 18 Länderspiele in Folge gewann.

Noch unbesiegt: In ihren vier Länderspielen als Bundestrainerin blieb Martina Voss-Tecklenburg bei drei Siegen und einem Remis ungeschlagen. Den Startrekord an ungeschlagenen Länderspielen zum Auftakt einer Amtszeit hält Tina Theune-Meyer, die in ihren ersten neun Länderspielen als Bundestrainerin unbesiegt blieb (fünf Siege, vier Remis).

Starke Quote: Deutschland verlor nur eines von insgesamt 21 WM-Vorrundenspielen (16 Siege, vier Remis): mit 2:3 gegen Schweden 1995. Seit 16 Gruppenspielen sind die deutschen Spielerinnen aktuell ungeschlagen (zwölf Siege, vier Remis). Deutschland traf in jedem seiner insgesamt 21 WM-Vorrundenspiele. Die 76 Treffer in WM-Gruppenspielen ergeben einen starken Schnitt von 3,6 Toren pro Partie. ALLERDINGS: Deutschland erzielte in den letzten beiden WM-Spielen jeweils keinen Treffer (0:2 gegen die USA im Halbfinale und 0:1 gegen England im Spiel um Platz drei - jeweils 2015). Das gab es zuvor noch nie in der WM-Historie der DFB-Frauen.

Jubiläen und Rekorde: Alexandra Popp liegt mit 46 Länderspieltoren auf Rang acht der Rekordtorschützinnen des DFB. Ihre frühere Bundestrainerin Silvia Neid (48) auf Rang sieben ist noch zwei Tore entfernt. Popp würde zudem mit ihrem nächsten Länderspieleinsatz zum 97. Mal für Deutschland auflaufen und damit Inka Grings (96 Länderspiele) hinter sich lassen. Aktuell belegen die frühere und die aktuelle DFB-Stürmerin gemeinsam Rang 26. Den 100. Jubiläums-Einsatz könnte Popp damit im Achtelfinale bei der WM erreichen.

China verliert Generalprobe: China unterlag im letzten Länderspiel vor der Weltmeisterschaft im Stade Dominique-Duvauchelle in Creteil mit 1:2 gegen WM-Gastgeber Frankreich und kassierte damit nach zwei Siegen in Folge wieder eine Niederlage. Insgesamt war der Sieg der Französinnen hochverdient. China gab nur drei Torschüsse ab, Frankreich deren 14 (eins zu sechs aufs Tor). Zudem waren die Chinesinnen deutlich seltener am Ball (44 Prozent Ballbesitz) und körperlich klar unterlegen (42 Prozent Zweimkampfquote).

Chinesische Zuversicht für den Auftakt: China verlor nur eines seiner sechs Auftaktspiele bei Frauen-Weltmeisterschaften – ansonsten gab es vier Siege und ein Remis. Die einzige Niederlage gab es allerdings beim letzten Turnier mit 0:1 im Eröffnungsspiel gegen Gastgeber Kanada.

Die Gegnerinnen bei einer WM: 2019 in Frankreich nimmt China zum siebten Mal an einer Frauen-WM teil. Lediglich 2011 in Deutschland verpasste China eine WM-Endrunde. China qualifizierte sich mit dem dritten Platz bei der Asienmeisterschaft 2018 für die WM (3:1 gegen Thailand). Durch die Vorrunde marschierte China noch mit drei Siegen und 15:1 Toren, ehe man sich im Halbfinale Japan 1:3 geschlagen geben musste. Bei der letzten WM in Kanada erreichte China in der Gruppe hinter Gastgeber Kanada (fünf Punkte) auf Platz zwei mit vier Zählern das Achtelfinale. Nach einem 1:0 gegen Kamerun scheiterte China im Viertelfinale mit 0:1 am späteren Weltmeister USA.

Bestes WM-Ergebnis: Das beste Ergebnis bei einer WM landete China 1999 in den USA. Zum bislang einzigen Mal erreichten die "Stahlrosen" das Finale, welches erst im Elfmeterschießen gegen den Gastgeber verloren ging (4:5) – vor einer Frauen-Rekordkulisse von 90.185 Zuschauern. Zuvor war China mit fünf Siegen in fünf Spielen bei 19:2 Toren durch das Turnier marschiert (dreimal Gruppenphase und Viertel- sowie Halbfinale). Das 5:0 gegen Norwegen in der Vorschlussrunde war der höchste Sieg in einem WM-Halbfinale der Frauen.

Negativer Rekord: Keine Nation schied bei Weltmeisterschaften öfter in der K.o.-Phase aus als China (sechsmal, wie Norwegen).

Der Trainer: Jia Xiuquan ist seit 2018 Nationaltrainer der Chinesinnen, er hatte den Isländer Sigurdur Ragnar Eyjolfsson abgelöst, der erst im November 2017 das Amt angetreten hatte. Jia Xiuquan bestritt selbst von 1983 bis 1992 als Verteidiger 55 Länderspiele für das "Reich der Mitte", in denen er neun Treffer erzielte.

Weltrangliste: In der FIFA-Weltrangliste liegt China mit 1866 Punkten auf Platz 16 und damit 14 Plätze hinter dem DFB-Team auf Rang zwei mit 2072 Punkten.

Im Alter stark: Die älteste Spielerin im chinesischen Kader ist Zhang Rui, die am 17. Januar ihren 30. Geburtstag feierte. Gut zehn Jahre jünger ist Xu Huan (6. März 1999), die jüngste der "Stahlrosen".

Star der Mannschaft: Abgesehen von Starspielerin Wang Shuang, die bei Paris Saint-Germain unter Vertrag steht, sind alle Chinesinnen in der Heimat aktiv. Jia Xiuquan setzt dabei auf Blockbildung: Die Wuhan Jianghan University schickt mit fünf Spielerinnen die meisten nach Frankreich, bei Beijing Phoenix, Dalian Quanjian und Guangdong Huijun sind es jeweils vier Spielerinnen aktiv. Die restlichen fünf Aktiven verteilen sich auf die vier Klubs Jiangsu Suning (zwei), Shanghai, Henan Huishang und Changchun Zhuoyue.

Hop oder Top: China spielte in den letzten 13 Länderspielen nicht mehr remis (neun Siege, vier Niederlagen). Das letzte Unentschieden gab es am 4. Oktober 2018 beim 0:0 gegen Portugal im Rahmen des Vier-Nationen-Turniers. China verlor vier der letzten sechs Länderspiele (zudem zwei Siege). Zuvor blieb China noch in acht Länderspielen ungeschlagen und holte dabei sieben Siege und ein Remis. China traf nur in einem der letzten 13 Länderspiele nicht – beim 0:1 gegen Dänemark Anfang März beim Algarve Cup. Insgesamt traf China in diesen 13 Spielen 34-mal und damit 2,6-mal im Schnitt.

Das Stadion: Der Roazhon Park in Rennes ist einer von neun Austragungsorten der Frauen-WM 2019 in Frankreich und bietet Platz für 29.778 Zuschauer. Roazhon ist die bretonische Variante des Ortsnamens Rennes. Das Stadion, in dem der französische Erstligist Stade Rennes seine Heimspiele austrägt, ist das zweitälteste der neun WM-Stadien. Nur der Parc des Princes in Paris (Juli 1897) wurde noch früher eröffnet als die Arena in Rennes (September 1912). Das reine Fußballstadion wurde bereits fünfmal renoviert, zuletzt von 1999 bis 2004. Die letzte Renovierung beziehungsweise Vergrößerung kostete rund 37 Millionen Euro. Den Namen Roazhon Park trägt die Arena seit Saisonbeginn 2015/16, als die Fans zehn Tage lang über den neuen Namen abstimmen konnten. Drei Namen standen zur Auswahl, letztlich entschieden sich rund 70 Prozent für Roazhon Park.

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