Tschechien vs. Deutschland im Faktencheck

Der Confed Cup ist Geschichte, die WM-Qualifikation rückt wieder in den Fokus der deutschen Nationalmannschaft. Am Freitag (ab 20.45 Uhr, live auf RTL) startet die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw in der Eden-Arena in Prag gegen Gastgeber Tschechien in das neue Länderspieljahr. DFB.de macht den Faktencheck zum durchaus historischen Duell.

DIE BILANZ: Siebenmal traf eine deutsche Nationalmannschaft auf die Tschechische Republik, dabei gelangen seit dem ersten Duell 1996 fünf Siege bei zwei Niederlagen. Gegen die Tschechoslowakei, die sich am 1. Januar 1993 auflöste und in der Tschechischen Republik und der Slowakei aufging, hatte die DFB-Auswahl zuvor in 17 Partien zehnmal gewonnen, viermal Unentschieden gespielt und dreimal verloren. Im letzten Duell gewann Deutschland in Hamburg das WM-Qualifikationsspiel 3:0. Am 8. Oktober 2016 trafen Thomas Müller (13., 65.) und Toni Kroos (49.) zum Sieg.

HISTORIE: Nachdem Deutschland von 1973 bis 2000 gegen die Tschechoslowakei und Tschechien in 14 Partien unbesiegt geblieben war, gab es in den vergangenen vier Aufeinandertreffen gleich zwei Niederlagen. Das 0:3 am 17. Oktober 2007 - damals in der EM-Qualifikation - war das einzige Mal in 24 Duellen, dass das DFB-Team ohne Tor blieb. Zuvor war die EM-Teilnahme jedoch schon gesichert. Zudem war es die höchste Niederlage unter der Regie von Bundestrainer Joachim Löw. Zuvor hatte es bei der EM 2004 in Lissabon ein im letzten Gruppenspiel trotz Führung durch Michael Ballack ein 1:2 gegeben, durch das die damals von Rudi Völler betreute Nationalmannschaft nach der Vorrunde ausschied.

EINMAL FLOP, EINMAL TOP: 1976 setzte sich die Tschechoslowakei im denkwürdigen EM-Finale von Belgrad im Elfmeterschießen gegen Deutschland durch. In der "Nacht von Belgrad" wurde nach sieben verwandelten Elfmetern Uli Hoeneß zum tragischen Helden. Den entscheidenen Strafstoß für die Tschechoslowaken verwandelte Antonin Panenka mit einem lässigen Heber auf spitzbübische Art - ein "Panenka-Elfmeter" ist seitdem fest im Fußball-Sprachgebrauch verankert. Es ist bis heute Deutschlands einzige Niederlage bei einer WM oder EM im Elfmeterschießen. Beim EM-Titel 1996 gab es gegen die Tschechen – jetzt ohne Slowakei - eine späte Revanche. Der eingewechselte Oliver Bierhoff schaffte in der 95. Minute das erste Golden Goal der EM-Geschichte.

AUSGANGSLAGE: Mit neun Punkten aus sechs Partien und Rang drei in Gruppe C hinter den punktverlustfreien Deutschen (18) und Nordirland (13) hat Tschechien schon vier Zähler Rückstand auf den zweiten Platz, der immerhin die Playoffteilnahme bedeuten könnte. Die acht besten Gruppenzweiten ermitteln in Hin- und Rückspiel die letzten vier europäischen WM-Teilnehmer. Die Tschechen stehen gegen den Weltmeister schon unter Zugzwang, da die Nordiren zeitgleich beim vermeintlich leichten Gegner San Marino zu Gast sind und im Idealfall auf sieben Zähler enteilen könnten. Deutschland hat auf dem Weg zur WM 2018 mit sechs Siegen und einer Tordifferenz von +26 (27-1 Tore) eine nahezu perfekte Ausbeute. Nie zuvor war die Bilanz der Nationalmannschaft in einer Qualifikation (EM und WM) nach sechs Spielen so gut.

DER GEGNER: Seit Tschechien und die Slowakei getrennte Wege gehen, gelang den Tschechen nur in einem von fünf Fällen die Qualifikation für die Weltmeisterschaft. 2006 scheiterte Tschechien in Deutschland bereits in der Gruppenphase. Bei der EURO 2016 scheiterte Tschechien ebenfalls in der Gruppenphase. Rekordnationalspieler ist Torwartlegende Petr Cech, der nach 124 Länderspielen im Sommer 2016 seinen Rücktritt bekannt gab. Rekordtorschütze ist Jan Koller, der frühere Stürmer von Borussia Dortmund und dem 1. FC Nürnberg traf in 91 Spielen 55-mal. In der FIFA-Weltrangliste liegen die Tschechen auf Platz 40 und damit 38 Ränge hinter den zweitplatzierten Deutschen.

DER TRAINER: Tschechiens Trainer Karel Jarolim war als Spieler vor allem in der Heimat im Einsatz, unter anderem bei den Prager Klubs Slavia, Dukla und Bohemians. 1979 wurde er mit Dukla Prag Meister. Für die Nationalelf der Tschechoslowakei lief er 13-mal auf (zwei Tore). Als Trainer holte er mit Slavia 2008 und 2009 den Titel und gewann 2011 mit Slovan Bratislava in der Slowakei das Double. Nach drei Jahren bei Al-Ahli in Saudi-Arabien und Al-Wahda in den Vereinigten Arabischen Emiraten übernahm er für zweieinhalb Spielzeiten den tschechischen Klub Mlada Boleslav und zum 1. August 2017 das Ruder beim tschechischen Verband.

DAS AUFGEBOT: Mit Jiri Pavlenka, Theodor Gebre Selassie (beide Werder Bremen), Pavel Kaderabek (1899 Hoffenheim) und Vladimir Darida (Hertha BSC) stehen vier aktuelle Bundesligaspieler im tschechischen Kader. Mit Jaroslav Drobny (Werder Bremen) steht ein weiterer aktueller Bundesligaprofi auf Abruf bereit. Gebre Selassie ist übrigens der einzige Spieler des tschechischen 23-köpfigen Kaders, der 30 Jahre oder älter ist. Berlins Vladimir Darida hat im aktuellen Aufgebot der Tschechen die größte Länderspielerfahrung (45 Länderspiele), die meisten Treffer im aktuellen Kader erzielte Borek Dockal (sechs Tore in 33 Länderspielen).



Der Confed Cup ist Geschichte, die WM-Qualifikation rückt wieder in den Fokus der deutschen Nationalmannschaft. Am Freitag (ab 20.45 Uhr, live auf RTL) startet die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw in der Eden-Arena in Prag gegen Gastgeber Tschechien in das neue Länderspieljahr. DFB.de macht den Faktencheck zum durchaus historischen Duell.

DIE BILANZ: Siebenmal traf eine deutsche Nationalmannschaft auf die Tschechische Republik, dabei gelangen seit dem ersten Duell 1996 fünf Siege bei zwei Niederlagen. Gegen die Tschechoslowakei, die sich am 1. Januar 1993 auflöste und in der Tschechischen Republik und der Slowakei aufging, hatte die DFB-Auswahl zuvor in 17 Partien zehnmal gewonnen, viermal Unentschieden gespielt und dreimal verloren. Im letzten Duell gewann Deutschland in Hamburg das WM-Qualifikationsspiel 3:0. Am 8. Oktober 2016 trafen Thomas Müller (13., 65.) und Toni Kroos (49.) zum Sieg.

HISTORIE: Nachdem Deutschland von 1973 bis 2000 gegen die Tschechoslowakei und Tschechien in 14 Partien unbesiegt geblieben war, gab es in den vergangenen vier Aufeinandertreffen gleich zwei Niederlagen. Das 0:3 am 17. Oktober 2007 - damals in der EM-Qualifikation - war das einzige Mal in 24 Duellen, dass das DFB-Team ohne Tor blieb. Zuvor war die EM-Teilnahme jedoch schon gesichert. Zudem war es die höchste Niederlage unter der Regie von Bundestrainer Joachim Löw. Zuvor hatte es bei der EM 2004 in Lissabon ein im letzten Gruppenspiel trotz Führung durch Michael Ballack ein 1:2 gegeben, durch das die damals von Rudi Völler betreute Nationalmannschaft nach der Vorrunde ausschied.

EINMAL FLOP, EINMAL TOP: 1976 setzte sich die Tschechoslowakei im denkwürdigen EM-Finale von Belgrad im Elfmeterschießen gegen Deutschland durch. In der "Nacht von Belgrad" wurde nach sieben verwandelten Elfmetern Uli Hoeneß zum tragischen Helden. Den entscheidenen Strafstoß für die Tschechoslowaken verwandelte Antonin Panenka mit einem lässigen Heber auf spitzbübische Art - ein "Panenka-Elfmeter" ist seitdem fest im Fußball-Sprachgebrauch verankert. Es ist bis heute Deutschlands einzige Niederlage bei einer WM oder EM im Elfmeterschießen. Beim EM-Titel 1996 gab es gegen die Tschechen – jetzt ohne Slowakei - eine späte Revanche. Der eingewechselte Oliver Bierhoff schaffte in der 95. Minute das erste Golden Goal der EM-Geschichte.

AUSGANGSLAGE: Mit neun Punkten aus sechs Partien und Rang drei in Gruppe C hinter den punktverlustfreien Deutschen (18) und Nordirland (13) hat Tschechien schon vier Zähler Rückstand auf den zweiten Platz, der immerhin die Playoffteilnahme bedeuten könnte. Die acht besten Gruppenzweiten ermitteln in Hin- und Rückspiel die letzten vier europäischen WM-Teilnehmer. Die Tschechen stehen gegen den Weltmeister schon unter Zugzwang, da die Nordiren zeitgleich beim vermeintlich leichten Gegner San Marino zu Gast sind und im Idealfall auf sieben Zähler enteilen könnten. Deutschland hat auf dem Weg zur WM 2018 mit sechs Siegen und einer Tordifferenz von +26 (27-1 Tore) eine nahezu perfekte Ausbeute. Nie zuvor war die Bilanz der Nationalmannschaft in einer Qualifikation (EM und WM) nach sechs Spielen so gut.

DER GEGNER: Seit Tschechien und die Slowakei getrennte Wege gehen, gelang den Tschechen nur in einem von fünf Fällen die Qualifikation für die Weltmeisterschaft. 2006 scheiterte Tschechien in Deutschland bereits in der Gruppenphase. Bei der EURO 2016 scheiterte Tschechien ebenfalls in der Gruppenphase. Rekordnationalspieler ist Torwartlegende Petr Cech, der nach 124 Länderspielen im Sommer 2016 seinen Rücktritt bekannt gab. Rekordtorschütze ist Jan Koller, der frühere Stürmer von Borussia Dortmund und dem 1. FC Nürnberg traf in 91 Spielen 55-mal. In der FIFA-Weltrangliste liegen die Tschechen auf Platz 40 und damit 38 Ränge hinter den zweitplatzierten Deutschen.

DER TRAINER: Tschechiens Trainer Karel Jarolim war als Spieler vor allem in der Heimat im Einsatz, unter anderem bei den Prager Klubs Slavia, Dukla und Bohemians. 1979 wurde er mit Dukla Prag Meister. Für die Nationalelf der Tschechoslowakei lief er 13-mal auf (zwei Tore). Als Trainer holte er mit Slavia 2008 und 2009 den Titel und gewann 2011 mit Slovan Bratislava in der Slowakei das Double. Nach drei Jahren bei Al-Ahli in Saudi-Arabien und Al-Wahda in den Vereinigten Arabischen Emiraten übernahm er für zweieinhalb Spielzeiten den tschechischen Klub Mlada Boleslav und zum 1. August 2017 das Ruder beim tschechischen Verband.

DAS AUFGEBOT: Mit Jiri Pavlenka, Theodor Gebre Selassie (beide Werder Bremen), Pavel Kaderabek (1899 Hoffenheim) und Vladimir Darida (Hertha BSC) stehen vier aktuelle Bundesligaspieler im tschechischen Kader. Mit Jaroslav Drobny (Werder Bremen) steht ein weiterer aktueller Bundesligaprofi auf Abruf bereit. Gebre Selassie ist übrigens der einzige Spieler des tschechischen 23-köpfigen Kaders, der 30 Jahre oder älter ist. Berlins Vladimir Darida hat im aktuellen Aufgebot der Tschechen die größte Länderspielerfahrung (45 Länderspiele), die meisten Treffer im aktuellen Kader erzielte Borek Dockal (sechs Tore in 33 Länderspielen).

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DAS STADION: Die Eden-Arena in Prag ist die Heimstätte des Tschechischen Meisters von 2017, Slavia Prag. Das Stadion im Stadtteil Vrsovice, wohin Slavia auf Geheiß der kommunistischen Machthaber 1948 umziehen musste, sollte bereits 1984 abgerissen, beziehungsweise umgebaut werden, allerdings begann der Abriss des alten Stadions erst im Oktober 2005. Da die Finanzierung zunächst ungeklärt war, begannen die Neubauarbeiten mit Verzögerung im Oktober 2006, der im Mai 2008 mit einem Spiel Slavias gegen Oxford University AFC eröffnet wurde. Von 2009 bis 2012 hieß das Stadion auf Grund eines Namesponsorings Synot Tip Arena. Das Stadion bietet 20 617 Zuschauern Platz.

STARKE QUOTE: Von den insgesamt 90 Spielen in WM-Qualifikationen hat Deutschland nur zwei verloren (70 Siege, 18 Remis): 1985 in Stuttgart gegen Portugal (0:1) und 2001 - vor exakt 16 Jahren - in München gegen England (1:5). In den vergangenen 29 Partien blieb das DFB-Team ungeschlagen (24 Siege, 5 Remis), zuletzt gab es sogar zwölf Siege in Serie. Der deutsche Rekord liegt bei 16 Erfolgen in Serie in der WM-Qualifikation zwischen 1969 und 1985.

SERIEN: Deutschland hat zwölf seiner letzten 15 Länderspiele gewonnen (drei Remis) und blieb in diesem Zeitraum ungeschlagen. Die letzte Niederlage war das 0:2 gegen Frankreich im EM-Halbfinale 2016 in Marseille. Die Tschechen haben nur eins der sechs Spiele in der WM-Qualifikation verloren (zwei Siege, drei Remis): Es war das 0:3 im Hinspiel in Hamburg am 8. Oktober 2016. In den letzten 14 Länderspielen feierte Tschechien allerdings nur vier Siege bei fünf Remis und fünf Niederlagen.

RUNDE NIEDERLAGE: Sollte die DFB-Auswahl in Prag verlieren, wäre es Deutschlands 50. Niederlage im 364. Pflichtspiel (242 Siege, 72 Remis).

DAUERBRENNER: Joshua Kimmich hat in den letzten 19 Länderspielen jede einzelne Minute absolviert - nur bei seiner Länderspielpremiere am 29. Mai 2016 gegen die Slowakei durfte er nicht durchspielen, sondern wurde nach 75 Minuten ausgewechselt.

MÜLLER KANN KLETTERN: Mit einem Einsatz in Tschechien würde Thomas Müller in seinem 86. Länderspiel auf Rang 21 der Rekordnationalspieler mit Weltmeister Andreas Brehme und Vizeweltmeister Oliver Kahn gleichziehen. Mit einem Tor würde er zudem Teammanager Oliver Bierhoff in der ewigen Torschützenliste hinter sich lassen. Aktuell liegen beide mit 37 Treffern gemeinsam auf Rang zehn.

OFFENSIVSTARK: Die deutsche Mannschaft traf in der WM-Qualifikation schon 27-mal und damit dreimal so oft wie Tschechien (neun). Kein anderes Team erzielte in der Qualifikation für Russland an den ersten sechs Spieltagen so viele Tore. Die DFB-Elf gab auch die meisten Schüsse ab (151) und hatte die meisten Großchancen aller Teams der WM-Qualifikation (27). Tschechien belegt mit 88 Schüssen und elf Großchancen einen oberen Mittelfeldplatz.

TOPSTATISTIK: Deutschland hat nach Spanien (75%) den meisten Ballbesitz (74%), spielte nach den Iberern (4851, 90%) auch die meisten und genauesten Pässe (4315, 89%) und war mit knapp 58% gewonnenen Duellen auch eines der drei zweikampfstärksten Teams. Nur Italien und Griechenland waren hier minimal besser (jeweils knapp 58%). Defensiv ist die deutsche Elf das Maß aller Dinge: Nur ein Gegentor, die 22 zugelassenen Torschüsse sowie die nur vier gegnerischen Schüsse auf das eigene Gehäuse sind jeweils Bestwert in der WM-Qualifikation. Dabei blieb die Mannschaft von Jogi Löw jederzeit fair: Die 42 Fouls und nur drei Gelben Karten (wie Kroatien) sind bislang ebenfalls die Topwerte auf dem Weg nach Russland.

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