Svenja Huth: Tragende Rolle

Ehre, wem Ehre gebührt. Svenja Huth ist von den Fans zur Nationalspielerin des Jahres 2018 gekürt worden. Im Rahmen des Länderspiels am Dienstag (ab 16 Uhr, live im ZDF) in Paderborn gegen Japan wird die 28-Jährige ausgezeichnet.

Es ist eine besondere Auszeichnung: "Ich freue mich riesig über diese Wertschätzung, weil sie tatsächlich von unseren Fans kommt, und das bedeutet mir sehr viel", sagt Svenja Huth. Besonders in Erinnerung geblieben sind natürlich ihre beiden extrem wichtigen Treffer beim 2:0 in Island im September des vergangenen Jahres. Erst durch diesen Erfolg konnte sich die Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft in diesem Sommer in Frankreich qualifizieren. Aber es wäre falsch, ihren Stellenwert auf diese beiden Treffer zu reduzieren.

Huth hat ereignisreiche Wochen und Monate hinter sich. Die Bekanntgabe ihres Wechsels im Sommer von Turbine Potsdam zum VfL Wolfsburg ist die eine Geschichte. Aber wohl genauso wichtig ist die Tatsache, dass sie jetzt stellvertretende Kapitänin der DFB-Auswahl ist. Gemeinsam mit der neuen Spielführerin Alexandra Popp wird sie nun eine noch tragendere Rolle in der Mannschaft einnehmen. "Alex und Svenja haben ein sehr gutes Standing im Team, sind unterschiedliche Charaktere, aber jede für sich hat in den vergangenen Jahren eine hervorragende Entwicklung genommen", sagt Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. "Sie sind echte Führungspersönlichkeiten auf und neben dem Platz, die sich gut ergänzen und vorangehen werden."

"Noch mehr Verantwortung abseits des Rasens"

Vor allem für Huth ist es der nächste logische Schritt in ihrer Entwicklung. In den vergangenen Jahren hat sie sich im DFB-Team von einer Ergänzungsspielerin zu einer unumstrittenen Stammkraft entwickelt, deren Wort Gewicht hat. "Es macht mich stolz, gemeinsam mit Alex Popp dieses Amt jetzt ausführen zu dürfen", sagt Huth. "Auf dem Platz wird sich für mich nichts ändern. Da habe ich schon immer alles gegeben. Abseits des Rasens übernehme ich noch mehr Verantwortung, da ich nun natürlich auch die eine oder andere Aufgabe mehr habe. Außerdem bin ich gerne Ansprechpartnerin, gerade für unsere jungen Spielerinnen."

Es ist schon beachtlich, welch riesigen Leistungs- und Persönlichkeitssprung die Angreiferin vor allem in den vergangenen Monaten noch mal gemacht hat. Und trotz ihrer neuen Aufgaben ist sie nicht der Typ, der sich in den Mittelpunkt drängt. Huth übernimmt Verantwortung, Huth geht voran. Aber sie füllt ihre Rolle stets dezent aus. Dafür immer nachdrücklich und gleichzeitig gefühlvoll. Nie lautstark, nie unfair, nie bewusst aufsehenerregend. Das ist nicht ihre Art.

Was Huth vor allem nicht mag: Heldengeschichten aus der Vergangenheit. Das Island-Spiel mit ihren beiden Toren ist abgehakt, die WM-Qualifikation ist abgehakt, die ersten beiden - mit Siegen in Frankreich und Schweden sehr erfolgreichen - Begegnungen unter Martina Voss-Tecklenburg sind abgehakt. Ihr Blick geht in erster Linie nach vorne. Dort warten die Ereignisse, die sie beeinflussen kann. Jetzt steht Japan auf dem Programm, dann am 30. Mai in Regensburg noch Chile. Und danach beginnt das große Abenteuer. Dann startet am 7. Juni die Weltmeisterschaft in Frankreich. Deutschland trifft in der Gruppenphase auf China, Spanien und Südafrika.

WM-Titel ist der Traum

"Wir wollen natürlich gut in die WM starten und uns als Tabellenerster für das Achtelfinale qualifizieren", sagt Huth. "Im Hinblick auf das Turnier habe ich wirklich ein gutes Gefühl. Wir müssen weiterhin hart arbeiten, und wenn wir als Mannschaft unser Potenzial abrufen, können wir weit kommen. Aber wir wissen auch ganz genau, dass andere Nationen die gleichen Ambitionen wie wir haben. Die Weltspitze ist enger zusammengerückt."

Sie macht kein Geheimnis daraus, dass der WM-Titel ein Traum ist, der sie antreibt. Sie hat fast alles gewonnen, was man gewinnen kann. Im Vereinsfußball mit dem 1. FFC Frankfurt und Turbine Potsdam sowieso. Aber auch mit der Nationalmannschaft - die Europameisterschaft, Gold bei den Olympischen Spielen. Mit der U 20 des DFB auch schon mal die WM. Aber der ganz große Triumph, die Weltmeisterschaft mit der A-Nationalmannschaft, fehlt noch in ihrer Sammlung. Sie hätte nichts dagegen, wenn sich das im Sommer ändern würde.

[sw]

Ehre, wem Ehre gebührt. Svenja Huth ist von den Fans zur Nationalspielerin des Jahres 2018 gekürt worden. Im Rahmen des Länderspiels am Dienstag (ab 16 Uhr, live im ZDF) in Paderborn gegen Japan wird die 28-Jährige ausgezeichnet.

Es ist eine besondere Auszeichnung: "Ich freue mich riesig über diese Wertschätzung, weil sie tatsächlich von unseren Fans kommt, und das bedeutet mir sehr viel", sagt Svenja Huth. Besonders in Erinnerung geblieben sind natürlich ihre beiden extrem wichtigen Treffer beim 2:0 in Island im September des vergangenen Jahres. Erst durch diesen Erfolg konnte sich die Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft in diesem Sommer in Frankreich qualifizieren. Aber es wäre falsch, ihren Stellenwert auf diese beiden Treffer zu reduzieren.

Huth hat ereignisreiche Wochen und Monate hinter sich. Die Bekanntgabe ihres Wechsels im Sommer von Turbine Potsdam zum VfL Wolfsburg ist die eine Geschichte. Aber wohl genauso wichtig ist die Tatsache, dass sie jetzt stellvertretende Kapitänin der DFB-Auswahl ist. Gemeinsam mit der neuen Spielführerin Alexandra Popp wird sie nun eine noch tragendere Rolle in der Mannschaft einnehmen. "Alex und Svenja haben ein sehr gutes Standing im Team, sind unterschiedliche Charaktere, aber jede für sich hat in den vergangenen Jahren eine hervorragende Entwicklung genommen", sagt Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. "Sie sind echte Führungspersönlichkeiten auf und neben dem Platz, die sich gut ergänzen und vorangehen werden."

"Noch mehr Verantwortung abseits des Rasens"

Vor allem für Huth ist es der nächste logische Schritt in ihrer Entwicklung. In den vergangenen Jahren hat sie sich im DFB-Team von einer Ergänzungsspielerin zu einer unumstrittenen Stammkraft entwickelt, deren Wort Gewicht hat. "Es macht mich stolz, gemeinsam mit Alex Popp dieses Amt jetzt ausführen zu dürfen", sagt Huth. "Auf dem Platz wird sich für mich nichts ändern. Da habe ich schon immer alles gegeben. Abseits des Rasens übernehme ich noch mehr Verantwortung, da ich nun natürlich auch die eine oder andere Aufgabe mehr habe. Außerdem bin ich gerne Ansprechpartnerin, gerade für unsere jungen Spielerinnen."

Es ist schon beachtlich, welch riesigen Leistungs- und Persönlichkeitssprung die Angreiferin vor allem in den vergangenen Monaten noch mal gemacht hat. Und trotz ihrer neuen Aufgaben ist sie nicht der Typ, der sich in den Mittelpunkt drängt. Huth übernimmt Verantwortung, Huth geht voran. Aber sie füllt ihre Rolle stets dezent aus. Dafür immer nachdrücklich und gleichzeitig gefühlvoll. Nie lautstark, nie unfair, nie bewusst aufsehenerregend. Das ist nicht ihre Art.

Was Huth vor allem nicht mag: Heldengeschichten aus der Vergangenheit. Das Island-Spiel mit ihren beiden Toren ist abgehakt, die WM-Qualifikation ist abgehakt, die ersten beiden - mit Siegen in Frankreich und Schweden sehr erfolgreichen - Begegnungen unter Martina Voss-Tecklenburg sind abgehakt. Ihr Blick geht in erster Linie nach vorne. Dort warten die Ereignisse, die sie beeinflussen kann. Jetzt steht Japan auf dem Programm, dann am 30. Mai in Regensburg noch Chile. Und danach beginnt das große Abenteuer. Dann startet am 7. Juni die Weltmeisterschaft in Frankreich. Deutschland trifft in der Gruppenphase auf China, Spanien und Südafrika.

WM-Titel ist der Traum

"Wir wollen natürlich gut in die WM starten und uns als Tabellenerster für das Achtelfinale qualifizieren", sagt Huth. "Im Hinblick auf das Turnier habe ich wirklich ein gutes Gefühl. Wir müssen weiterhin hart arbeiten, und wenn wir als Mannschaft unser Potenzial abrufen, können wir weit kommen. Aber wir wissen auch ganz genau, dass andere Nationen die gleichen Ambitionen wie wir haben. Die Weltspitze ist enger zusammengerückt."

Sie macht kein Geheimnis daraus, dass der WM-Titel ein Traum ist, der sie antreibt. Sie hat fast alles gewonnen, was man gewinnen kann. Im Vereinsfußball mit dem 1. FFC Frankfurt und Turbine Potsdam sowieso. Aber auch mit der Nationalmannschaft - die Europameisterschaft, Gold bei den Olympischen Spielen. Mit der U 20 des DFB auch schon mal die WM. Aber der ganz große Triumph, die Weltmeisterschaft mit der A-Nationalmannschaft, fehlt noch in ihrer Sammlung. Sie hätte nichts dagegen, wenn sich das im Sommer ändern würde.

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