Seit 25 Jahren Deutschland-Fan: Yu Yang

Als Jürgen Klinsmann bei der Weltmeisterschaft 1994 in den USA im DFB-Trikot über den Platz sprintete, verlor am anderen Ende der Welt eine zwölfjährige Chinesin ihr Herz an den blonden Stürmer und die deutsche Nationalmannschaft. "Er war nicht nur hübsch, sondern hat mich auch auf dem Feld überzeugt", sagt Yu Yang aus der ostchinesischen Provinz Jiangsu. Trotz zwölf Stunden Zeitverschiebung war sie bei jedem Spiel live am TV dabei.

Nach dem 1:2 im Viertelfinale gegen Bulgarien kullerten die Tränen bei der jungen Anhängerin aus Fernost. Heute muss sie bei der Erinnerung an ihr jüngeres ich lachen. Richtig viel verstand sie damals noch nicht von Fußball, doch die deutsche Nationalmannschaft war als Titelverteidiger in aller Munde - auch in China.

Fußball-Hype in China bleibt aus

Auch bei der Europameisterschaft in England zwei Jahre später war sie eifrig vor dem Fernseher dabei. Als Oliver Bierhoff das Golden Goal im Endspiel erzielte, kannte der Jubel kein Halten mehr. "Bis heute vielleicht meine schönste Erinnerung", erzählt Yu und strahlt. Gelegentlich schaut sie sich Spiele in ihrer Heimat an, doch der große Fußball-Hype habe China trotz der vielen Stars noch nicht erreicht. "Es ist eine Entwicklung zu spüren, aber die Menschen in China brauchen noch ihre Zeit", erklärt die 37-Jährige.

Im vergangenen Jahr reiste Yu nach jahrelanger Planung endlich nach Deutschland und konnte die Atmosphäre in deutschen Stadien live aufsaugen. Neben einem Bundesligaspiel im Berliner Olympiastadion besuchte sie mit ihrem Sohn das FC Bayern-Abschiedsspiel von Weltmeister Bastian Schweinsteiger in der Allianz Arena. "Das war für uns beide ein unvergessliches Erlebnis", so Yu.

Klinsmann in Peking

Vor wenigen Monaten, 25 Jahre nach der WM 1994, schloss sich dann der Kreis ihrer Fußball-Leidenschaft. Jürgen Klinsmann war zu Besuch in Peking, das durfte sich Yu unter keinen Umständen entgehen lassen. Mit viel Glück zog sie den ehemaligen Bundestrainer vor die Kamera und ließ sich ihr 1996er-Trikot unterschreiben. "An dem Tag ging für mich ein Traum in Erfüllung", sagt Yu zufrieden.

Die Chinesin hat jedoch noch weitere Träume. Irgendwann möchte sie für einen Bundesliga-Club arbeiten. Dafür lernt sie fleißig deutsch und besucht Sprachkurse. Eine weitere Reise nach Deutschland ist in Planung. Vielleicht schon im nächsten Jahr während der Europameisterschaft. Yu verkündet bereits jetzt im besten Deutsch: "Ich arbeite unter Hochdruck daran, dass ich 2020 dabei sein kann."

[jh]

Als Jürgen Klinsmann bei der Weltmeisterschaft 1994 in den USA im DFB-Trikot über den Platz sprintete, verlor am anderen Ende der Welt eine zwölfjährige Chinesin ihr Herz an den blonden Stürmer und die deutsche Nationalmannschaft. "Er war nicht nur hübsch, sondern hat mich auch auf dem Feld überzeugt", sagt Yu Yang aus der ostchinesischen Provinz Jiangsu. Trotz zwölf Stunden Zeitverschiebung war sie bei jedem Spiel live am TV dabei.

Nach dem 1:2 im Viertelfinale gegen Bulgarien kullerten die Tränen bei der jungen Anhängerin aus Fernost. Heute muss sie bei der Erinnerung an ihr jüngeres ich lachen. Richtig viel verstand sie damals noch nicht von Fußball, doch die deutsche Nationalmannschaft war als Titelverteidiger in aller Munde - auch in China.

Fußball-Hype in China bleibt aus

Auch bei der Europameisterschaft in England zwei Jahre später war sie eifrig vor dem Fernseher dabei. Als Oliver Bierhoff das Golden Goal im Endspiel erzielte, kannte der Jubel kein Halten mehr. "Bis heute vielleicht meine schönste Erinnerung", erzählt Yu und strahlt. Gelegentlich schaut sie sich Spiele in ihrer Heimat an, doch der große Fußball-Hype habe China trotz der vielen Stars noch nicht erreicht. "Es ist eine Entwicklung zu spüren, aber die Menschen in China brauchen noch ihre Zeit", erklärt die 37-Jährige.

Im vergangenen Jahr reiste Yu nach jahrelanger Planung endlich nach Deutschland und konnte die Atmosphäre in deutschen Stadien live aufsaugen. Neben einem Bundesligaspiel im Berliner Olympiastadion besuchte sie mit ihrem Sohn das FC Bayern-Abschiedsspiel von Weltmeister Bastian Schweinsteiger in der Allianz Arena. "Das war für uns beide ein unvergessliches Erlebnis", so Yu.

Klinsmann in Peking

Vor wenigen Monaten, 25 Jahre nach der WM 1994, schloss sich dann der Kreis ihrer Fußball-Leidenschaft. Jürgen Klinsmann war zu Besuch in Peking, das durfte sich Yu unter keinen Umständen entgehen lassen. Mit viel Glück zog sie den ehemaligen Bundestrainer vor die Kamera und ließ sich ihr 1996er-Trikot unterschreiben. "An dem Tag ging für mich ein Traum in Erfüllung", sagt Yu zufrieden.

Die Chinesin hat jedoch noch weitere Träume. Irgendwann möchte sie für einen Bundesliga-Club arbeiten. Dafür lernt sie fleißig deutsch und besucht Sprachkurse. Eine weitere Reise nach Deutschland ist in Planung. Vielleicht schon im nächsten Jahr während der Europameisterschaft. Yu verkündet bereits jetzt im besten Deutsch: "Ich arbeite unter Hochdruck daran, dass ich 2020 dabei sein kann."