Schweinsteiger: Der Chef ist zurück

Sieg gegen Holland, zwei Torvorlagen, das EM-Viertelfinale zum Greifen nah - kein Wunder, dass Bastian Schweinsteiger am Tag nach dem 2:1 gegen den Vizeweltmeister gut gelaunt ist.

So gut, dass er Matchwinner Mario Gomez, der beide Tore gegen Holland und bei der EURO insgesamt schon drei Treffer erzielt, mit einem Augenzwinkern und Blick auf dessen Ballanahme vor dem 1:0 mitgibt: "Ich war so geschockt, dass ich mich nicht sofort über das Tor freuen konnte. So was hatte ich noch nie von ihm gesehen, und dann hat er ihn auch noch reingemacht. Wir müssen aufpassen, wenn er so weitermacht, dann geht er noch nach Brasilien"

Generell habe es gut getan, den zweiten Schritt gemacht zu haben. Nun gelte es, weiter "dranzubleiben und schnell zu regenerieren". Schließlich wolle das DFB-Team im letzten Gruppenspiel gegen Dänemark am Sonntag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) in Lwiw "das Viertelfinale klarmachen". Dazu reicht ein Remis, es wäre gleichbedeutend mit dem Gruppensieg.

"Wichtig ist, dass die Defensive gut steht"

Überrascht ist der Mittelfeldstratege angesichts von sechs Punkten aus den Spielen gegen Portugal und der Niederlande nicht: "Wir haben in den letzten Jahren immer gute Spiele gezeigt, wenn es darauf ankam. Wichtig ist bei Turnieren, dass die Defensive gut steht. Nachschieben, sich am Gegner orientieren, bereits im Angriff an die Defensive denken.<"

Der Bayern-Vizekapitän präzisiert: "Viele sehen nur die Pässe und Tore, aber ganz entscheidend sind auch die Laufwege, die Freiräume schaffen. Vor dem 1:0 hinterläuft Jerome Boateng Thomas Müller, wodurch der Passweg zu mir frei wird. Aber das sehen nur ganz wenige. Wir haben als ganze Mannschaft überzeugt. Wir sind erfahrener als bei der WM 2010, spielen bei dem Wetter auch mal einen einfachen Ball und schöpfen in Ballbesitz neue Kräfte."

Lob hat Schweinsteiger auch für andere Teamkollegen parat: "Lukas Podolski hat gegen Arjen Robben gut nach hinten gearbeitet." Und der Konkurrenzkampf im Angriff zwischen Mario Gomez und Miroslav Klose? "Andere Nationen wären froh, solche Stürmer im Kader zu haben. Wir brauchen beide."

"Den Schweinehund besiegen"

Einen Schweinsteiger braucht das Team ohnehin - erst recht mit verbesserter Fitness. Er habe lange Zeit nicht schmerzfrei trainieren können, "da ist es wichtig, dass man im Spiel seinen Schweinehund besiegt und über die Schmerzgrenze hinausgeht."

Nach dem Abpfiff hatte es ein kleines Gespräch zwischen Schweinsteiger und dem früheren Bayern-Kollege Mark van Bommel, dem Kapitän der Niederländer, gegeben. "Ich habe van Bommel gesagt, dass wir gegen Dänemark alles geben werden", so der deutsche Vizekapitän. "Wenn die Niederländer Portugal besiegen, können sie immer noch weiterkommen."

Für die Deutschen sei der Gruppensieg wichtig, da sie das Viertelfinale dann am 22. Juni in Danzig, in der Nähe des EM-Quartiers, absolvieren könnten und "Reisestrapazen sparen" würden.

Trikottausch mit Edelfan Baier

Strapazen, die die deutschen Fans in Charkiw gerne auf sich genommen haben. Zur Belohnung hat Schweinsteiger einem von ihnen sein Jersey geschenkt: "Nach dem Spiel habe ich das Trikot mit Daniel Baier vom FC Ausgburg getauscht, der als Fan im Stadion war. Er hat mein verschwitztes Jersey bekommen, ich sein trockenes. Ich finde, das war ein guter Tausch."

Humor beweist der Mittelfeldstratege auch bei der Frage, wer den gesperrten Boateng gegen Dänemark ersetzen solle: "Wir haben keine gute, sondern eine sehr, sehr gute Reservebank, ich mache mir da keine Sorgen. Die Entscheidung trifft am Ende der Bundestrainer, ich nehme aber an, dass Miro Klose es nicht sein wird."

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Sieg gegen Holland, zwei Torvorlagen, das EM-Viertelfinale zum Greifen nah - kein Wunder, dass Bastian Schweinsteiger am Tag nach dem 2:1 gegen den Vizeweltmeister gut gelaunt ist.

So gut, dass er Matchwinner Mario Gomez, der beide Tore gegen Holland und bei der EURO insgesamt schon drei Treffer erzielt, mit einem Augenzwinkern und Blick auf dessen Ballanahme vor dem 1:0 mitgibt: "Ich war so geschockt, dass ich mich nicht sofort über das Tor freuen konnte. So was hatte ich noch nie von ihm gesehen, und dann hat er ihn auch noch reingemacht. Wir müssen aufpassen, wenn er so weitermacht, dann geht er noch nach Brasilien"

Generell habe es gut getan, den zweiten Schritt gemacht zu haben. Nun gelte es, weiter "dranzubleiben und schnell zu regenerieren". Schließlich wolle das DFB-Team im letzten Gruppenspiel gegen Dänemark am Sonntag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) in Lwiw "das Viertelfinale klarmachen". Dazu reicht ein Remis, es wäre gleichbedeutend mit dem Gruppensieg.

"Wichtig ist, dass die Defensive gut steht"

Überrascht ist der Mittelfeldstratege angesichts von sechs Punkten aus den Spielen gegen Portugal und der Niederlande nicht: "Wir haben in den letzten Jahren immer gute Spiele gezeigt, wenn es darauf ankam. Wichtig ist bei Turnieren, dass die Defensive gut steht. Nachschieben, sich am Gegner orientieren, bereits im Angriff an die Defensive denken.<"

Der Bayern-Vizekapitän präzisiert: "Viele sehen nur die Pässe und Tore, aber ganz entscheidend sind auch die Laufwege, die Freiräume schaffen. Vor dem 1:0 hinterläuft Jerome Boateng Thomas Müller, wodurch der Passweg zu mir frei wird. Aber das sehen nur ganz wenige. Wir haben als ganze Mannschaft überzeugt. Wir sind erfahrener als bei der WM 2010, spielen bei dem Wetter auch mal einen einfachen Ball und schöpfen in Ballbesitz neue Kräfte."

Lob hat Schweinsteiger auch für andere Teamkollegen parat: "Lukas Podolski hat gegen Arjen Robben gut nach hinten gearbeitet." Und der Konkurrenzkampf im Angriff zwischen Mario Gomez und Miroslav Klose? "Andere Nationen wären froh, solche Stürmer im Kader zu haben. Wir brauchen beide."

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"Den Schweinehund besiegen"

Einen Schweinsteiger braucht das Team ohnehin - erst recht mit verbesserter Fitness. Er habe lange Zeit nicht schmerzfrei trainieren können, "da ist es wichtig, dass man im Spiel seinen Schweinehund besiegt und über die Schmerzgrenze hinausgeht."

Nach dem Abpfiff hatte es ein kleines Gespräch zwischen Schweinsteiger und dem früheren Bayern-Kollege Mark van Bommel, dem Kapitän der Niederländer, gegeben. "Ich habe van Bommel gesagt, dass wir gegen Dänemark alles geben werden", so der deutsche Vizekapitän. "Wenn die Niederländer Portugal besiegen, können sie immer noch weiterkommen."

Für die Deutschen sei der Gruppensieg wichtig, da sie das Viertelfinale dann am 22. Juni in Danzig, in der Nähe des EM-Quartiers, absolvieren könnten und "Reisestrapazen sparen" würden.

Trikottausch mit Edelfan Baier

Strapazen, die die deutschen Fans in Charkiw gerne auf sich genommen haben. Zur Belohnung hat Schweinsteiger einem von ihnen sein Jersey geschenkt: "Nach dem Spiel habe ich das Trikot mit Daniel Baier vom FC Ausgburg getauscht, der als Fan im Stadion war. Er hat mein verschwitztes Jersey bekommen, ich sein trockenes. Ich finde, das war ein guter Tausch."

Humor beweist der Mittelfeldstratege auch bei der Frage, wer den gesperrten Boateng gegen Dänemark ersetzen solle: "Wir haben keine gute, sondern eine sehr, sehr gute Reservebank, ich mache mir da keine Sorgen. Die Entscheidung trifft am Ende der Bundestrainer, ich nehme aber an, dass Miro Klose es nicht sein wird."