Verena Schweers: Die Stehauf-Frau

Eine Bilderbuchkarriere hat Verena Schweers nicht vorzuweisen. Bei der Frauen-Nationalmannschaft ist die 30-Jährige nach vielen Rückschlägen jetzt aber angekommen, nimmt bei der Weltmeisterschaft in Frankreich eine wichtige Rolle ein und wird von ihren Teamkolleginnen für ihre Lockerheit und ihr offenes Ohr geschätzt. DFB.de stellt die Verteidigerin vom FC Bayern München vor.

Mit elf Jahren begann Verena Schweers beim SC Kappel in der Ortenau mit dem Fußball spielen. Einige Mädels aus der Schulklasse hatten sie mit zum Training genommen. Ihre Familie war anfangs nicht sehr begeistert, trotzdem ging es steil bergauf: Der Trainer der Herrenmannschaft des SC Kappel hatte bereits beim SC Freiburg die Frauenmannschaft trainiert und so wurde der Kontakt zum Bundesligaverein hergestellt. 2006 wechselte sie ins Sportinternat und zu den B-Juniorinnen des SCF. Nur zwei Jahre später schaffte die Verteidigerin den Sprung in die erste Mannschaft. Nach dem SC Freiburg ging es zum VfL Wolfsburg und danach zu Bayern München. Mit den Wölfinnen gewann sie sogar das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League.

"Ich kann auch über mich selbst lachen"

Doch in den Nationalmannschaftskreis spielte sich Verena Schweers erst sehr spät. Maren Meinert holte sie zu den U 19-Juniorinnen und nahm sie mit zur Europameisterschaft in Frankreich. Das erste große Turnier, die Weltmeisterschaft in Chile, nennt Schweers heute als ihren "größten Erfolg". Einen dritten Platz erreichte sie mit der U 20. 2010 folgte das Debüt in der Frauen-Nationalmannschaft unter Silvia Neid und die Teilnahme an der WM 2011 im eigenen Land. Als junge Spielerin bekam die heute 30-Jährige zwar keine Einsatzzeit, doch sie habe "die Eindrücke auf sich wirken lassen können".

Danach wurde es ruhig um Verena Schweers. Viele Verletzungen und Krankheiten haben sie in ihrer Entwicklung zurückgeworfen. So verpasste sie nicht nur zwei Europameisterschaften, sondern auch die WM in Kanada 2015. "Ich musste viel dafür kämpfen, dass ich jetzt da stehe, wo ich heute bin", sagt die 30-Jährige rückblickend. Umso erfreuter ist sie darüber, dass sie jetzt noch einmal die Chance bekommt, ein großes Turnier zu spielen. Und das unter ganz anderen Vorzeichen, als es noch 2011 der Fall war.

Als 30-Jährige ist sie heute eine der ältesten Spielerinnen im Kader, doch wie 30 fühlt sich Verena Schweers unter ihren vielen jungen Teamkameradinnen noch nicht. "Ich mag es, mit Jüngeren zu reden, denn sie sind noch sehr unbekümmert, frech und denken noch nicht so viel nach. Darin sehe ich mich oft selbst." Auch ein Späßchen darf bei Verena Schweers abseits des Platzes nicht fehlen. "Ich bin für jeden Spaß zu haben und kann auch gerne über mich selbst lachen. Das schätzen meine Mitspielerinnen an mir."

"Es ist wichtig, unangenehme Themen anzusprechen"

Trotz aller Lockerheit nimmt die Verteidigerin ihre Rolle als erfahrene Spielerin sehr ernst und zieht die jungen Spielerinnen mit. Sie geht voran, wo es nötig ist und vergisst dabei nicht, vor allem für jüngere und unerfahrenere Spielerinnen, ein offenes Ohr zu haben. "Ich finde es wichtig, unangenehme Themen anzusprechen, bevor man sie in sich hineinfrisst" - so lautet das Credo der Nationalspielerin. Eine ehrliche und direkte Art ist Verena Schweers wichtig, um Problemen gleich entgegenzuwirken.

Den Rückhalt, den die Nationalspielerin ihren Teamkameradinnen gibt, erhält sie selbst heute von ihrer Familie und ihrem Mann. Viele Telefonate führt sie mit ihnen und beim Achtelfinale gegen Nigeria waren sowohl ihre Eltern, als auch ihr Mann in Grenoble vor Ort. Die Anfeuerungen und das Engagement sind für Verena Schweers "Freude pur und die größte Unterstützung". Nach allen Widrigkeiten ist die 30-Jährige heute nicht nur im Verein, sondern auch im Nationalmannschaftskreis angekommen.

[sen]

Eine Bilderbuchkarriere hat Verena Schweers nicht vorzuweisen. Bei der Frauen-Nationalmannschaft ist die 30-Jährige nach vielen Rückschlägen jetzt aber angekommen, nimmt bei der Weltmeisterschaft in Frankreich eine wichtige Rolle ein und wird von ihren Teamkolleginnen für ihre Lockerheit und ihr offenes Ohr geschätzt. DFB.de stellt die Verteidigerin vom FC Bayern München vor.

Mit elf Jahren begann Verena Schweers beim SC Kappel in der Ortenau mit dem Fußball spielen. Einige Mädels aus der Schulklasse hatten sie mit zum Training genommen. Ihre Familie war anfangs nicht sehr begeistert, trotzdem ging es steil bergauf: Der Trainer der Herrenmannschaft des SC Kappel hatte bereits beim SC Freiburg die Frauenmannschaft trainiert und so wurde der Kontakt zum Bundesligaverein hergestellt. 2006 wechselte sie ins Sportinternat und zu den B-Juniorinnen des SCF. Nur zwei Jahre später schaffte die Verteidigerin den Sprung in die erste Mannschaft. Nach dem SC Freiburg ging es zum VfL Wolfsburg und danach zu Bayern München. Mit den Wölfinnen gewann sie sogar das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League.

"Ich kann auch über mich selbst lachen"

Doch in den Nationalmannschaftskreis spielte sich Verena Schweers erst sehr spät. Maren Meinert holte sie zu den U 19-Juniorinnen und nahm sie mit zur Europameisterschaft in Frankreich. Das erste große Turnier, die Weltmeisterschaft in Chile, nennt Schweers heute als ihren "größten Erfolg". Einen dritten Platz erreichte sie mit der U 20. 2010 folgte das Debüt in der Frauen-Nationalmannschaft unter Silvia Neid und die Teilnahme an der WM 2011 im eigenen Land. Als junge Spielerin bekam die heute 30-Jährige zwar keine Einsatzzeit, doch sie habe "die Eindrücke auf sich wirken lassen können".

Danach wurde es ruhig um Verena Schweers. Viele Verletzungen und Krankheiten haben sie in ihrer Entwicklung zurückgeworfen. So verpasste sie nicht nur zwei Europameisterschaften, sondern auch die WM in Kanada 2015. "Ich musste viel dafür kämpfen, dass ich jetzt da stehe, wo ich heute bin", sagt die 30-Jährige rückblickend. Umso erfreuter ist sie darüber, dass sie jetzt noch einmal die Chance bekommt, ein großes Turnier zu spielen. Und das unter ganz anderen Vorzeichen, als es noch 2011 der Fall war.

Als 30-Jährige ist sie heute eine der ältesten Spielerinnen im Kader, doch wie 30 fühlt sich Verena Schweers unter ihren vielen jungen Teamkameradinnen noch nicht. "Ich mag es, mit Jüngeren zu reden, denn sie sind noch sehr unbekümmert, frech und denken noch nicht so viel nach. Darin sehe ich mich oft selbst." Auch ein Späßchen darf bei Verena Schweers abseits des Platzes nicht fehlen. "Ich bin für jeden Spaß zu haben und kann auch gerne über mich selbst lachen. Das schätzen meine Mitspielerinnen an mir."

"Es ist wichtig, unangenehme Themen anzusprechen"

Trotz aller Lockerheit nimmt die Verteidigerin ihre Rolle als erfahrene Spielerin sehr ernst und zieht die jungen Spielerinnen mit. Sie geht voran, wo es nötig ist und vergisst dabei nicht, vor allem für jüngere und unerfahrenere Spielerinnen, ein offenes Ohr zu haben. "Ich finde es wichtig, unangenehme Themen anzusprechen, bevor man sie in sich hineinfrisst" - so lautet das Credo der Nationalspielerin. Eine ehrliche und direkte Art ist Verena Schweers wichtig, um Problemen gleich entgegenzuwirken.

Den Rückhalt, den die Nationalspielerin ihren Teamkameradinnen gibt, erhält sie selbst heute von ihrer Familie und ihrem Mann. Viele Telefonate führt sie mit ihnen und beim Achtelfinale gegen Nigeria waren sowohl ihre Eltern, als auch ihr Mann in Grenoble vor Ort. Die Anfeuerungen und das Engagement sind für Verena Schweers "Freude pur und die größte Unterstützung". Nach allen Widrigkeiten ist die 30-Jährige heute nicht nur im Verein, sondern auch im Nationalmannschaftskreis angekommen.

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