Sami Khedira: "Alle wissen, worum es geht"

Er geht voran, er führt, er nimmt Verantwortung wahr - bei Real Madrid und in der deutschen Nationalmannschaft. Sami Khedira ist im Kader von Joachim Löw eine feste Größe und als immer noch junger Spieler Ansprechpartner für die ganz jungen Spieler.

Im Interview mit DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke spricht der 25-Jährige über seine Entwicklung bei Real Madrid, die anstehenden Spiele in der WM-Qualifikation und das Champions-League-Duell gegen Borussia Dortmund.

team.dfb.de: Herr Khedira, die Nationalmannschaft ist seit Sonntagabend zusammen. Wie beurteilen Sie die Stimmung im Team?

Khedira: Absolut positiv. Wir Spieler verstehen uns untereinander sehr gut. Mein Eindruck ist, dass alle wissen, worum es geht. Wir arbeiten sehr konzentriert und haben die Trainingseinheiten genutzt, um uns auf die Spielweise der irischen Mannschaft einzustellen. Wir sind sehr auf unsere Aufgaben fokussiert, haben aber dennoch viel Spaß. Ich genieße die Zeit bei der Nationalmannschaft immer sehr und freue mich, wenn ich meine Teamkollegen wieder sehen kann.

team.dfb.de: Es wurde zuletzt häufig über eine angebliche Meinungsverschiedenheit zwischen Ihnen und Philipp Lahm berichtet. Gibt es zwischen Ihnen und dem Kapitän tatsächlich Differenzen, was die Ziele mit der Nationalmannschaft angeht?

Khedira: Nein, überhaupt nicht. Unsere Aussagen sind inhaltlich absolut deckungsgleich. Philipp und ich wollen beide den größtmöglichen Erfolg. Es ist doch so: Im Moment kann es nur darum gehen, den vielleicht steinigen Weg einer Qualifikation erfolgreich zu beschreiten. Und genau darauf sind wir fokussiert. Doch als Weltranglistenzweiter muss man nach oben schauen und höchste Ziele haben. Das hat jeder von uns. Natürlich will auch ich Weltmeister werden. Aber noch einmal: Dies ist der zweite Schritt, das weiß aber auch Philipp. Und er hat nichts anderes gesagt.

team.dfb.de: Die Stimmung in der Mannschaft ist also gut – und Ihre persönliche? Im Clasico gab es zuletzt ein 2:2, bei dem Real gegen Barca über weite Strecken die bessere Mannschaft war. Sind Sie vom Spiel Ihrer Mannschaft beflügelt oder überwiegt die Enttäuschung über das Resultat?

Khedira: Wir hätten gerne gewonnen, das ist doch klar. Und wir hatten durchaus die Chance dazu. Dass wir uns hinter Barca nicht mehr verstecken müssen, haben wir spätestens mit der spanischen Meisterschaft im vergangenen Jahr bewiesen. Mit dem Supercup haben wir dies noch einmal bestätigt. Die Entwicklung bei Real ist sehr positiv, umso ärgerlicher ist es, dass wir es verpasst haben, Barca im ersten Spiel in der Liga zu schlagen.



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Er geht voran, er führt, er nimmt Verantwortung wahr - bei Real Madrid und in der deutschen Nationalmannschaft. Sami Khedira ist im Kader von Joachim Löw eine feste Größe und als immer noch junger Spieler Ansprechpartner für die ganz jungen Spieler.

Im Interview mit DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke spricht der 25-Jährige über seine Entwicklung bei Real Madrid, die anstehenden Spiele in der WM-Qualifikation und das Champions-League-Duell gegen Borussia Dortmund.

team.dfb.de: Herr Khedira, die Nationalmannschaft ist seit Sonntagabend zusammen. Wie beurteilen Sie die Stimmung im Team?

Khedira: Absolut positiv. Wir Spieler verstehen uns untereinander sehr gut. Mein Eindruck ist, dass alle wissen, worum es geht. Wir arbeiten sehr konzentriert und haben die Trainingseinheiten genutzt, um uns auf die Spielweise der irischen Mannschaft einzustellen. Wir sind sehr auf unsere Aufgaben fokussiert, haben aber dennoch viel Spaß. Ich genieße die Zeit bei der Nationalmannschaft immer sehr und freue mich, wenn ich meine Teamkollegen wieder sehen kann.

team.dfb.de: Es wurde zuletzt häufig über eine angebliche Meinungsverschiedenheit zwischen Ihnen und Philipp Lahm berichtet. Gibt es zwischen Ihnen und dem Kapitän tatsächlich Differenzen, was die Ziele mit der Nationalmannschaft angeht?

Khedira: Nein, überhaupt nicht. Unsere Aussagen sind inhaltlich absolut deckungsgleich. Philipp und ich wollen beide den größtmöglichen Erfolg. Es ist doch so: Im Moment kann es nur darum gehen, den vielleicht steinigen Weg einer Qualifikation erfolgreich zu beschreiten. Und genau darauf sind wir fokussiert. Doch als Weltranglistenzweiter muss man nach oben schauen und höchste Ziele haben. Das hat jeder von uns. Natürlich will auch ich Weltmeister werden. Aber noch einmal: Dies ist der zweite Schritt, das weiß aber auch Philipp. Und er hat nichts anderes gesagt.

team.dfb.de: Die Stimmung in der Mannschaft ist also gut – und Ihre persönliche? Im Clasico gab es zuletzt ein 2:2, bei dem Real gegen Barca über weite Strecken die bessere Mannschaft war. Sind Sie vom Spiel Ihrer Mannschaft beflügelt oder überwiegt die Enttäuschung über das Resultat?

Khedira: Wir hätten gerne gewonnen, das ist doch klar. Und wir hatten durchaus die Chance dazu. Dass wir uns hinter Barca nicht mehr verstecken müssen, haben wir spätestens mit der spanischen Meisterschaft im vergangenen Jahr bewiesen. Mit dem Supercup haben wir dies noch einmal bestätigt. Die Entwicklung bei Real ist sehr positiv, umso ärgerlicher ist es, dass wir es verpasst haben, Barca im ersten Spiel in der Liga zu schlagen.

team.dfb.de: Wie sehen Sie Ihre persönliche Entwicklung bei Real? Würden Sie der These zustimmen, dass Sie im Konzept von Jose Mourinho so wichtig sind, dass er Sie immer wieder mal draußen lässt, um Sie für die entscheidenden Spiele zu schonen?

Khedira: Ich bin sicher, dass der Trainer weiß, was er an mir hat. Ich spiele jetzt im dritten Jahr bei Real Madrid. In der ersten Saison musste ich mich erst ein wenig einfinden, habe aber, wenn ich fit war, fast immer gespielt. In der vergangenen Saison haben wir international unser Ziel leider nicht erreicht, dafür national Barcelona den Rang abgelaufen. Ich bin selbstbewusst genug, um zu sagen, dass ich daran meinen Anteil hatte. In dieser Spielzeit haben wir die Situation, dass wir durch einige Transfers noch mehr Möglichkeiten haben. Es war bisher aber so, dass ich bei allen wichtigen Spielen gespielt habe. Wenn es dabei bleibt, kann ich gut damit leben.

team.dfb.de: Der Rückstand auf Barca beträgt bereits acht Punkte. Die Titelverteidigung haben Sie aber noch nicht abgeschrieben, oder?

Khedira: Die Saison hat ja gerade erst begonnen. Natürlich wird es schwer, einer so starken Mannschaft wie Barca so viele Punkte abzuknöpfen. Und wir haben es nicht mehr selbst in der Hand. Es ist kein gutes Gefühl, auf Ausrutscher hoffen zu müssen. Aber mit Sicherheit geben wir nicht auf. Ich bin sicher, dass noch etwas drin ist - wenn wir unsere Spiele gewinnen und konstant unsere Leistung bringen.

team.dfb.de: Wie bewerten Sie die Situation in der deutschen WM-Qualifikationsgruppe? Mit den Siegen drei und vier könnten bis Dienstag schon sehr große Schritte Richtung Brasilien gemacht werden…

Khedira: Mit sechs Punkten haben wir das Optimum aus den ersten beiden Spielen herausgeholt, das kann uns niemand mehr nehmen. Wir wissen aber auch, dass wir besser Fußball spielen können als gegen die Färöer und insbesondere im Spiel gegen die Österreicher. In Wien haben wir eine gehörige Portion Glück benötigt, das kann eigentlich nicht unser Anspruch sein. Wir müssen uns also steigern, wenn wir gegen die Iren und Schweden erfolgreich sein wollen. Wenn uns das gelingt, sind wir tatsächlich schon einen großen Schritt weiter. Unsere Gruppe ist sehr ausgeglichen besetzt. Das hat den Vorteil, dass sich Mannschaften wie Schweden, Irland und Österreich gegenseitig Punkte abnehmen werden.

team.dfb.de: Wie stark schätzen Sie die Iren ein?

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Khedira: Sie waren bei der EM in Polen und der Ukraine dabei, das sagt schon einiges. Wir haben großen Respekt vor der irischen Mannschaft, sie lebt sehr von ihrer Geschlossenheit und ihrem Willen. Mir imponiert, wie es den Iren mit diesen Tugenden immer wieder gelingt, möglicherweise vorhandene spielerische Defizite auszugleichen. Die Mannschaft wird zudem von fantastischen Fans unterstützt. Über die Stimmung in Danzig beim 0:4 der Iren gegen Spanien ist viel geredet worden. Ich finde so etwas begeisternd. Die Fans haben gezeigt, dass es beim Fußball Konstellationen gibt, in denen Ergebnisse nicht alles sind. Wir müssen uns in Dublin darauf einstellen, dass wir gegen eine gute Mannschaft spielen, aber auch gegen tolle Fans.

team.dfb.de: ...und einen großen Trainer. Haben Sie zu Giovanni Trapattoni eigentlich eine spezielle Verbindung? Immerhin hat er Sie beim VfB einst zu den Profis geholt...

Khedira: Stimmt, das ist schon lange her. Über ihn muss man nicht viel sagen. Überall wo er war, hat er Erfolg gehabt. Außer beim VfB vielleicht. (lacht) Mich hat damals begeistert, wie detailversessen er gerade mit den jungen Spielern gearbeitet hat. Lange habe ich nicht unter ihm trainiert, aber ich erinnere mich gerne an diese Zeit zurück.

team.dfb.de: Nach den Länderspielen folgt für Sie und Real in der Champions League das Spiel gegen Borussia Dortmund. Was erwarten Sie von der Partie gegen den Deutschen Meister?

Khedira: Die Entwicklung in Dortmund ist phänomenal. Marco Reus, Mario Götze und Marcel Schmelzer sind ja hier mit dabei, das sind alles gute Jungs, die phantastisch kicken können. Mats Hummels und Ilkay Gündogan natürlich auch. Durch die vergangene Saison hat der BVB international dazu gelernt. Sie haben in Manchester den englischen Meister über weite Strecken dominiert, phasenweise sogar an die Wand gespielt. Dortmund gehört mittlerweile zu den großen Teams, das wissen wir.