Pierre Abdelkey: EURO 2020 ist ein "Fest in meinem Herzen"

Nach der Auslosung für die EM-Qualifikation geht der Blick der deutschen Fans langsam Richtung 2020. Und einer unter ihnen freut sich schon ganz besonders. Fan Club-Mitglied Pierre Abdelkey aus München kann es gar nicht mehr abwarten. "Ich rechne jetzt schon die Tage und Monate herunter, bis es losgeht", sagt er aufgeregt. "Alleine der Gedanke daran fühlt sich an wie ein Fest in meinem Herzen."

Dass die deutsche Mannschaft in der Qualifikation scheitern könnte, kann sich der 43-Jährige nicht vorstellen und erklärt zuversichtlich: "Bei der Qualifikationsgruppe sollte das auf jeden Fall klappen." Eine EM-Teilnahme hätte dann auch automatisch zur Folge, dass die deutsche Mannschaft zwei Gruppenspiele in der Münchner Allianz Arena austragen würde – für Pierre eine absolute Traumkonstellation. "Ich würde alles tun, um an Tickets zu kommen", sagt er.

Kicken, bis die Bomben zu hören waren

Pierre ist vor fünf Jahren von Stockholm nach München gezogen und hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Als Sohn aramäischer Eltern wuchs er während des Bürgerkriegs im Libanon auf. Schon als Kind drehte sich bei ihm alles um Fußball. "Wir haben jede freie Minute auf der Straße gekickt. Bis wir die Bomben gehört haben", erinnert sich Pierre.

1986 Jahren floh Pierres Familie dann mit dem Fernziel Schweden nach Deutschland. Der damals Elfjährige fühlte sich schnell heimisch, sprach innerhalb weniger Monate fließend Deutsch und fand Freunde. Auch in Deutschland drehte sich wieder alles um Fußball. Im Verein wurde sein Talent schnell erkannt. Später durfte er sogar bei verschiedenen Auswahlmannschaften mitspielen. Während der WM 1986 fieberte er mit seiner neuen Heimat mit und erzählt: "Bei der Finalniederlage habe ich furchtbar mitgelitten."

Der Tysken

Nach drei Jahren in Deutschland ging es für die Familie weiter nach Schweden. Für Pierre ein harter Schlag. "Ich hatte mich in Deutschland verliebt. Ich wollte nicht weg", berichtet er. "Ich habe einen Monat lang jeden Tag geheult." Und die Eingewöhnung fiel ihm sehr schwer. Er war immer der Außenseiter, der Deutsche, der Tysken (Deutscher auf Schwedisch), wie sie ihn genannt haben. Gute Laune kam eher selten auf. Ein Lichtblick war der WM-Triumph 1990. "Das Achtelfinale gegen Holland habe ich bestimmt sechsmal gesehen", sagt Pierre.

Aber auch in der Folgezeit wird er trotz schwedischer Staatsbürgerschaft nie wirklich heimisch. 2013 kehrte Pierre dann zurück nach Deutschland. Durch sein Deutschstudium in Schweden wurde die Sprache auch nach der langen Abwesenheit nicht zum Problem. Heute arbeitet er als Sozialarbeiter in München. "In den fünf Jahren hier habe ich keine einzige negative Erfahrung gemacht." Und das soll auch so bleiben. Am liebsten bis zur EURO 2020. Oder noch besser: Bis zur EURO 2024, die bekanntermaßen in Deutschland stattfindet.

[jh]

Nach der Auslosung für die EM-Qualifikation geht der Blick der deutschen Fans langsam Richtung 2020. Und einer unter ihnen freut sich schon ganz besonders. Fan Club-Mitglied Pierre Abdelkey aus München kann es gar nicht mehr abwarten. "Ich rechne jetzt schon die Tage und Monate herunter, bis es losgeht", sagt er aufgeregt. "Alleine der Gedanke daran fühlt sich an wie ein Fest in meinem Herzen."

Dass die deutsche Mannschaft in der Qualifikation scheitern könnte, kann sich der 43-Jährige nicht vorstellen und erklärt zuversichtlich: "Bei der Qualifikationsgruppe sollte das auf jeden Fall klappen." Eine EM-Teilnahme hätte dann auch automatisch zur Folge, dass die deutsche Mannschaft zwei Gruppenspiele in der Münchner Allianz Arena austragen würde – für Pierre eine absolute Traumkonstellation. "Ich würde alles tun, um an Tickets zu kommen", sagt er.

Kicken, bis die Bomben zu hören waren

Pierre ist vor fünf Jahren von Stockholm nach München gezogen und hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Als Sohn aramäischer Eltern wuchs er während des Bürgerkriegs im Libanon auf. Schon als Kind drehte sich bei ihm alles um Fußball. "Wir haben jede freie Minute auf der Straße gekickt. Bis wir die Bomben gehört haben", erinnert sich Pierre.

1986 Jahren floh Pierres Familie dann mit dem Fernziel Schweden nach Deutschland. Der damals Elfjährige fühlte sich schnell heimisch, sprach innerhalb weniger Monate fließend Deutsch und fand Freunde. Auch in Deutschland drehte sich wieder alles um Fußball. Im Verein wurde sein Talent schnell erkannt. Später durfte er sogar bei verschiedenen Auswahlmannschaften mitspielen. Während der WM 1986 fieberte er mit seiner neuen Heimat mit und erzählt: "Bei der Finalniederlage habe ich furchtbar mitgelitten."

Der Tysken

Nach drei Jahren in Deutschland ging es für die Familie weiter nach Schweden. Für Pierre ein harter Schlag. "Ich hatte mich in Deutschland verliebt. Ich wollte nicht weg", berichtet er. "Ich habe einen Monat lang jeden Tag geheult." Und die Eingewöhnung fiel ihm sehr schwer. Er war immer der Außenseiter, der Deutsche, der Tysken (Deutscher auf Schwedisch), wie sie ihn genannt haben. Gute Laune kam eher selten auf. Ein Lichtblick war der WM-Triumph 1990. "Das Achtelfinale gegen Holland habe ich bestimmt sechsmal gesehen", sagt Pierre.

Aber auch in der Folgezeit wird er trotz schwedischer Staatsbürgerschaft nie wirklich heimisch. 2013 kehrte Pierre dann zurück nach Deutschland. Durch sein Deutschstudium in Schweden wurde die Sprache auch nach der langen Abwesenheit nicht zum Problem. Heute arbeitet er als Sozialarbeiter in München. "In den fünf Jahren hier habe ich keine einzige negative Erfahrung gemacht." Und das soll auch so bleiben. Am liebsten bis zur EURO 2020. Oder noch besser: Bis zur EURO 2024, die bekanntermaßen in Deutschland stattfindet.