Oliver Bösche: Brasilien-Experte mit sozialer Ader

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Für Oliver Bösche ist Brasilien so etwas wie die zweite Heimat. Er hat im Ausrichterland der WM 2014 eine ganze Weile gelebt – des Studiums wegen. Kein Wunder, dass er ein besonderes Verhältnis zum fünftgrößten Staat der Welt entwickelte. Und das sich auch in einem ganz besonderen Projekt ausdrückt. Mit seiner Initiative „World Soccer Club“ unterstützt er Straßenkinder in Rio de Janeiro und Sao Paolo.

Auf die Idee kam Oliver Bösche, als er zu seiner Studienzeit die großen Stadien Südamerikas besuchte. Rio, Sao Paolo, Santos oder Buenos Aires waren Station des heute 43-Jährigen. „Wir haben die heiligen Stätten des Fußballs besucht, aber dabei auch die Schattenseiten jenseits der Stadien gesehen“, sagt er. So nachhaltig blieben die Bilder in Erinnerung, dass er 2002 gemeinsam mit einigen Bekannten den „World Soccer Club“ (WSC), eine „Initiative von Fans für Kids“ gründete.

Positive Erfahrungen vermitteln

Zunächst sammelten die Gründungsmitglieder Spenden im privaten Bereich, später wandten sie sich mit der Bitte um Unterstützung auch an Prominente und Bundesliga-Vereine. Mit großem Erfolg. So spielten bei WSC-Hallenturnieren schon Stars wie Franco Baresi, Stefan Kuntz oder Ewald Lienen mit. Vereine wie Bayer Leverkusen, Werden Bremen oder Borussia Mönchengladbach spendeten Trikotsätze.

Zugute kamen die Spenden verschiedenen Projekten. Zum Beispiel der Hafenschule in Rio. Von den Geldern finanzierte der WSC einen Teil der Gehälter der Lehrer. Mit der Unterstützung schuf der „World Soccer Club“ auch eine gewisse mediale Aufmerksamkeit für das kirchliche Projekt. So wurde eine der Sportstunden auf dem Gelände von Vasco da Gama ausgerichtet, einem der größten Fußballvereine Brasiliens. „Fußball ist sicher nicht die Lösung aller Probleme, aber Teamgeist, gegenseitige Hilfe oder Geschenke sind positive Erfahrungen, die die Kinder von der Straße gar nicht kennen“, sagt Oliver Bösche.

Lange Reise nach Südafrika

Privat laufen bereits die Planung für den nächsten Brasilien-Besuch an. Denn bei der vergangenen WM war Oliver Bösche ein wenig spät dran. „Um noch einen bezahlbaren Flug zu kriegen, musste ich über Singapur und Australien nach Johannisburg anreisen“, berichtet er. Das erste Gruppenspiel der DFB-Auswahl gegen Australien sah er dadurch noch in einer Sportsbar in Perth. „Auch irgendwie ein einmalige Erlebnis. Mit einer Sondergenehmigung wurde die Bar nachts um zwei Uhr wieder geöffnet“, erzählt er.

Weil das Fan-Village des Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola bei seiner Ankunft ausgebucht war, musste Oliver Bösche in die ein paar hundert Meter entfernte Unterkunft der Fans der Ghanaer ausweichen. „Angesichts der bevorstehenden Partie gegen Ghana war das eine interkulturelle Herausforderung“, so der Fußball-Reisende.

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Die Planung für die WM 2014 läuft an

Während der WM in Brasilien will Oliver Bösche nach Sao Paolo gehen. „Das ist relativ zentral gelegen, auch im Hinblick auf die ganzen Flüge, die man brauchen wird“, sagt er. Noch ein Stück weiter im Süden, bei Florianopolis, „gibt es die schönsten Strände der Welt“, schwärmt er, auch wenn er zu Bedenken gibt, dass es während der WM im Norden deutlich wärmer sein wird: „Brasilien ist ja ein riesiges Land, das wäre ungefähr so, als würde die WM gleichzeitig in Helsinki und Neapel stattfinden.“

Dass die DFB-Auswahl das Ticket für Brasilien löst, davon ist Oliver Bösche überzeugt. Deswegen denkt er derzeit über eine „Vorreise“ zum Confederations Cup im Juni nach. Das hat aber noch einen zweiten Grund. Denn die Sommerferien in Niedersachsen beginnen im kommenden Jahr erst nach der WM, von daher kann sein 14 Jahre alter Sohn nicht mitkommen. Die Mini-WM wäre also eine kleine Entschädigung.

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Für Oliver Bösche ist Brasilien so etwas wie die zweite Heimat. Er hat im Ausrichterland der WM 2014 eine ganze Weile gelebt – des Studiums wegen. Kein Wunder, dass er ein besonderes Verhältnis zum fünftgrößten Staat der Welt entwickelte. Und das sich auch in einem ganz besonderen Projekt ausdrückt. Mit seiner Initiative „World Soccer Club“ unterstützt er Straßenkinder in Rio de Janeiro und Sao Paolo.

Auf die Idee kam Oliver Bösche, als er zu seiner Studienzeit die großen Stadien Südamerikas besuchte. Rio, Sao Paolo, Santos oder Buenos Aires waren Station des heute 43-Jährigen. „Wir haben die heiligen Stätten des Fußballs besucht, aber dabei auch die Schattenseiten jenseits der Stadien gesehen“, sagt er. So nachhaltig blieben die Bilder in Erinnerung, dass er 2002 gemeinsam mit einigen Bekannten den „World Soccer Club“ (WSC), eine „Initiative von Fans für Kids“ gründete.

Positive Erfahrungen vermitteln

Zunächst sammelten die Gründungsmitglieder Spenden im privaten Bereich, später wandten sie sich mit der Bitte um Unterstützung auch an Prominente und Bundesliga-Vereine. Mit großem Erfolg. So spielten bei WSC-Hallenturnieren schon Stars wie Franco Baresi, Stefan Kuntz oder Ewald Lienen mit. Vereine wie Bayer Leverkusen, Werden Bremen oder Borussia Mönchengladbach spendeten Trikotsätze.

Zugute kamen die Spenden verschiedenen Projekten. Zum Beispiel der Hafenschule in Rio. Von den Geldern finanzierte der WSC einen Teil der Gehälter der Lehrer. Mit der Unterstützung schuf der „World Soccer Club“ auch eine gewisse mediale Aufmerksamkeit für das kirchliche Projekt. So wurde eine der Sportstunden auf dem Gelände von Vasco da Gama ausgerichtet, einem der größten Fußballvereine Brasiliens. „Fußball ist sicher nicht die Lösung aller Probleme, aber Teamgeist, gegenseitige Hilfe oder Geschenke sind positive Erfahrungen, die die Kinder von der Straße gar nicht kennen“, sagt Oliver Bösche.

Lange Reise nach Südafrika

Privat laufen bereits die Planung für den nächsten Brasilien-Besuch an. Denn bei der vergangenen WM war Oliver Bösche ein wenig spät dran. „Um noch einen bezahlbaren Flug zu kriegen, musste ich über Singapur und Australien nach Johannisburg anreisen“, berichtet er. Das erste Gruppenspiel der DFB-Auswahl gegen Australien sah er dadurch noch in einer Sportsbar in Perth. „Auch irgendwie ein einmalige Erlebnis. Mit einer Sondergenehmigung wurde die Bar nachts um zwei Uhr wieder geöffnet“, erzählt er.

Weil das Fan-Village des Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola bei seiner Ankunft ausgebucht war, musste Oliver Bösche in die ein paar hundert Meter entfernte Unterkunft der Fans der Ghanaer ausweichen. „Angesichts der bevorstehenden Partie gegen Ghana war das eine interkulturelle Herausforderung“, so der Fußball-Reisende.

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Die Planung für die WM 2014 läuft an

Während der WM in Brasilien will Oliver Bösche nach Sao Paolo gehen. „Das ist relativ zentral gelegen, auch im Hinblick auf die ganzen Flüge, die man brauchen wird“, sagt er. Noch ein Stück weiter im Süden, bei Florianopolis, „gibt es die schönsten Strände der Welt“, schwärmt er, auch wenn er zu Bedenken gibt, dass es während der WM im Norden deutlich wärmer sein wird: „Brasilien ist ja ein riesiges Land, das wäre ungefähr so, als würde die WM gleichzeitig in Helsinki und Neapel stattfinden.“

Dass die DFB-Auswahl das Ticket für Brasilien löst, davon ist Oliver Bösche überzeugt. Deswegen denkt er derzeit über eine „Vorreise“ zum Confederations Cup im Juni nach. Das hat aber noch einen zweiten Grund. Denn die Sommerferien in Niedersachsen beginnen im kommenden Jahr erst nach der WM, von daher kann sein 14 Jahre alter Sohn nicht mitkommen. Die Mini-WM wäre also eine kleine Entschädigung.