Olaf Thon ist jetzt "in bester Gesellschaft"

Olaf Thon wird auf Schalke als prominentes Mitglied des Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola vorgestellt. Der Weltmeister von 1990 freut sich: "Ich war immer ein Freund der Fans. Wer in Gelsenkirchen gespielt hat, der weiß, was die Wechselwirkung zwischen Fans und Mannschaft bewirken kann und welch emotionale Bindung zwischen Fans und Spielern besteht."

Olaf Thon hat 52 Länderspiele für die Deutsche Nationalmannschaft absolviert, dabei drei Tore erzielt. Im Verein wurde er mit Bayern München dreimal Deutscher Meister (1989, 1990, 1994), mit Schalke 04 gewann der Schalker zwei Mal den DFB-Pokal  (2001, 2002) und 1997 den UEFA-Pokal. Heute wird er im Rahmen des Länderspiels gegen Österreich als Prominentes Mitglied des Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola vorgestellt. Mit Redakteur Steffen Lüdeke hat er darüber gesprochen und einen Blick zurück auf seine Karriere geworfen.

Frage: Herr Thon, fangen wir mal negativ an. Länderspiele gegen Österreich wecken bei Ihnen….

Olaf Thon: … unschöne Erinnerungen (lacht). Ich habe ein Länderspiel gegen Österreich gemacht, wir haben 1986 in Wien 1:4 verloren.

Frage: Was war los damals?

Thon: Matthäus ist in der zweiten Halbzeit vom Platz geflogen, kurz danach habe ich einen Handelfmeter verursacht. Das war damals ein Testspiel, von daher war es nicht ganz so wichtig, wie das Spiel heute Abend in Gelsenkirchen wo es darum geht, endgültig die EM-Qualifikation perfekt zu machen.

Ein Kopfballungeheuer war ich nicht gerade

Frage: An Länderspiele in Gelsenkirchen haben Sie viel bessere Erinnerungen. Sie haben insgesamt dreimal auf Schalke gespielt. Im Gruppenspiel der EM 1988 haben Sie gegen Dänemark ein Tor erzielt. Wie hat sich das angefühlt, als Schalker auf Schalke für Deutschland zu treffen?

Thon: Das Tor war auch deswegen speziell, weil es ein Kopfballtor war. Und ein Kopfballungeheuer war ich ja nun nicht gerade. Es war natürlich toll. Überhaupt, eine Heim-EM gespielt zu haben, da hängen viele schöne Erinnerungen dran. Wir haben danach zwar im Halbfinale in Hamburg gegen die Holländer verloren, das war enttäuschend. Aber insgesamt überwiegen die positiven Erinnerungen. Und gegen einen Gegner wie die Holländer mit Gullit, van Basten und Rijkaard kann man mal verlieren.

Frage: Heute Abend werden mit Manuel Neuer, Mesut Özil und Manuel Neuer drei Schalker Jungs auf Schalke dabei sein. Sie haben dies zum ersten Mal 1987 erlebt. Was erwartet die drei heute Abend?

Thon: Das war im Spiel gegen Schweden. Franz Beckenbauer hat insgesamt 20 Spieler eingesetzt, ich durfte durchspielen. Es ist immer toll, vor heimischem Publikum auftreten zu können. Ich muss aber auch sagen, dass die Atmosphäre im Parkstadion eine andere war als sie es jetzt in der Arena ist. Daher wird das Erlebnis für die drei noch einmal anders als für mich damals. Ich konnte in der Arena zum Ende meiner Karriere noch ein paar Spiele machen, aber kein Länderspiel mehr. Ein bisschen bedauere ich das. Es wird heute Abend eine Stimmung herrschen, die ihresgleichen suchen wird.

Frage: Haben Sie die Befürchtung, dass die Fans heute Abend auf die ehemaligen Schalker Neuer und Özil negativ reagieren könnten?

Thon: Nein. Zum einen, weil das Publikum kein reines Schalker Publikum ist. Aber auch von den Schalkern erwarte ich eine positive Reaktion. Özil und zuletzt insbesondere Neuer haben sehr viel für Schalke 04 geleistet. Ich glaube, dass die Menschen dies anerkennen und nicht vergessen haben. Daher gehe ich davon aus, dass beide sehr positiv begrüßt werden. Alles andere würde mich enttäuschen.

Frage: Die Nationalmannschaft ist aktuell sehr jung. Immer wieder kommen Spieler nach, die schon sehr früh sehr weit sind. Bei Ihnen war das auch der Fall, Sie haben im Alter von 18 Jahren und 229 Tagen für Deutschland debütiert, als damals Zeitjüngster nach Uwe Seeler. Sie waren damals aber die große Ausnahme. Warum waren Sie schon so früh so gut?

Thon: Das lag auch an vielen glücklichen Umständen. Ich konnte bereits als 17-Jähriger ein Jahr lang mit Schalke in der zweiten Liga Fuß fassen. Dann hatte ich das Glück, dass Franz Beckenbauer immer eine hohe Meinung von mir hatte und er ganz generell die Mannschaft ein wenig verjüngen wollte. Er hat mir in der zweiten Halbzeit auf Malta die Chance gegeben, ich habe sie genutzt, und anschließend hatten wir eine schöne Zeit miteinander.

Frage: Heute werden junge Spieler ganz früh in den Stützpunkten des DFB und in den Nachwuchsleistungszentren geschult. Zu Ihrer Zeit gab es diese Förderung noch nicht. Wären Sie ein noch besserer Fußballer geworden, wenn Sie schon in jungen Jahren ähnlich professionell geschult worden wären?

Thon: Noch besser geht ja gar nicht (lacht). Es kann schon sein, dass ich durch noch gezielteres Training auch schon in jungen Jahren weniger Verletzungen gehabt hätte. Dann hätte ich vielleicht noch 50 Länderspiele mehr gemacht, aber das ist natürlich alles hypothetisch.

Wechselwirkung zwischen Fans und Mannschaft

Frage: Sie werden heute als Prominentes Mitglied des Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola vorgestellt. Was hat Sie bewogen, Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft zu werden?

Thon: Die Fans sind der zwölfte Mann. Ich war immer ein Freund der Fans. Wer in Gelsenkirchen gespielt hat, der weiß, was die Wechselwirkung zwischen Fans und Mannschaft bewirken kann und welch emotionale Bindung zwischen Fans und Spielern besteht. Darum habe ich gerne mitgemacht, zumal ich mich ja mit Paul Breitner, Guido Buchwald, Rudi Völller und vielen anderen in bester Gesellschaft befinde.

Frage: Was erwarten Sie vom Spiel heute Abend?

Thon: Ich glaube, dass Deutschland klar besser ist. Mit Spielern wie Mesut Özil, der jetzt bei Real Madrid gereift ist, mit Manuel Neuer jetzt bei Bayern, mit Höwedes, Gott sei Dank noch auf Schalke. Die Nationalmannschaft um Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger funktioniert auf allen Ebenen, mit dem Kopf Löw und dem Manager Bierhoff. Also: Es läuft alles rund, ich traue dem Team sehr viel zu.

[sl]

Olaf Thon wird auf Schalke als prominentes Mitglied des Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola vorgestellt. Der Weltmeister von 1990 freut sich: "Ich war immer ein Freund der Fans. Wer in Gelsenkirchen gespielt hat, der weiß, was die Wechselwirkung zwischen Fans und Mannschaft bewirken kann und welch emotionale Bindung zwischen Fans und Spielern besteht."

[bild1]Olaf Thon hat 52 Länderspiele für die Deutsche Nationalmannschaft absolviert, dabei drei Tore erzielt. Im Verein wurde er mit Bayern München dreimal Deutscher Meister (1989, 1990, 1994), mit Schalke 04 gewann der Schalker zwei Mal den DFB-Pokal  (2001, 2002) und 1997 den UEFA-Pokal. Heute wird er im Rahmen des Länderspiels gegen Österreich als Prominentes Mitglied des Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola vorgestellt. Mit Redakteur Steffen Lüdeke hat er darüber gesprochen und einen Blick zurück auf seine Karriere geworfen.

Frage: Herr Thon, fangen wir mal negativ an. Länderspiele gegen Österreich wecken bei Ihnen….

Olaf Thon: … unschöne Erinnerungen (lacht). Ich habe ein Länderspiel gegen Österreich gemacht, wir haben 1986 in Wien 1:4 verloren.

Frage: Was war los damals?

Thon: Matthäus ist in der zweiten Halbzeit vom Platz geflogen, kurz danach habe ich einen Handelfmeter verursacht. Das war damals ein Testspiel, von daher war es nicht ganz so wichtig, wie das Spiel heute Abend in Gelsenkirchen wo es darum geht, endgültig die EM-Qualifikation perfekt zu machen.

Ein Kopfballungeheuer war ich nicht gerade

Frage: An Länderspiele in Gelsenkirchen haben Sie viel bessere Erinnerungen. Sie haben insgesamt dreimal auf Schalke gespielt. Im Gruppenspiel der EM 1988 haben Sie gegen Dänemark ein Tor erzielt. Wie hat sich das angefühlt, als Schalker auf Schalke für Deutschland zu treffen?

Thon: Das Tor war auch deswegen speziell, weil es ein Kopfballtor war. Und ein Kopfballungeheuer war ich ja nun nicht gerade. Es war natürlich toll. Überhaupt, eine Heim-EM gespielt zu haben, da hängen viele schöne Erinnerungen dran. Wir haben danach zwar im Halbfinale in Hamburg gegen die Holländer verloren, das war enttäuschend. Aber insgesamt überwiegen die positiven Erinnerungen. Und gegen einen Gegner wie die Holländer mit Gullit, van Basten und Rijkaard kann man mal verlieren.

Frage: Heute Abend werden mit Manuel Neuer, Mesut Özil und Manuel Neuer drei Schalker Jungs auf Schalke dabei sein. Sie haben dies zum ersten Mal 1987 erlebt. Was erwartet die drei heute Abend?

Thon: Das war im Spiel gegen Schweden. Franz Beckenbauer hat insgesamt 20 Spieler eingesetzt, ich durfte durchspielen. Es ist immer toll, vor heimischem Publikum auftreten zu können. Ich muss aber auch sagen, dass die Atmosphäre im Parkstadion eine andere war als sie es jetzt in der Arena ist. Daher wird das Erlebnis für die drei noch einmal anders als für mich damals. Ich konnte in der Arena zum Ende meiner Karriere noch ein paar Spiele machen, aber kein Länderspiel mehr. Ein bisschen bedauere ich das. Es wird heute Abend eine Stimmung herrschen, die ihresgleichen suchen wird.

Frage: Haben Sie die Befürchtung, dass die Fans heute Abend auf die ehemaligen Schalker Neuer und Özil negativ reagieren könnten?

Thon: Nein. Zum einen, weil das Publikum kein reines Schalker Publikum ist. Aber auch von den Schalkern erwarte ich eine positive Reaktion. Özil und zuletzt insbesondere Neuer haben sehr viel für Schalke 04 geleistet. Ich glaube, dass die Menschen dies anerkennen und nicht vergessen haben. Daher gehe ich davon aus, dass beide sehr positiv begrüßt werden. Alles andere würde mich enttäuschen.

Frage: Die Nationalmannschaft ist aktuell sehr jung. Immer wieder kommen Spieler nach, die schon sehr früh sehr weit sind. Bei Ihnen war das auch der Fall, Sie haben im Alter von 18 Jahren und 229 Tagen für Deutschland debütiert, als damals Zeitjüngster nach Uwe Seeler. Sie waren damals aber die große Ausnahme. Warum waren Sie schon so früh so gut?

Thon: Das lag auch an vielen glücklichen Umständen. Ich konnte bereits als 17-Jähriger ein Jahr lang mit Schalke in der zweiten Liga Fuß fassen. Dann hatte ich das Glück, dass Franz Beckenbauer immer eine hohe Meinung von mir hatte und er ganz generell die Mannschaft ein wenig verjüngen wollte. Er hat mir in der zweiten Halbzeit auf Malta die Chance gegeben, ich habe sie genutzt, und anschließend hatten wir eine schöne Zeit miteinander.

Frage: Heute werden junge Spieler ganz früh in den Stützpunkten des DFB und in den Nachwuchsleistungszentren geschult. Zu Ihrer Zeit gab es diese Förderung noch nicht. Wären Sie ein noch besserer Fußballer geworden, wenn Sie schon in jungen Jahren ähnlich professionell geschult worden wären?

Thon: Noch besser geht ja gar nicht (lacht). Es kann schon sein, dass ich durch noch gezielteres Training auch schon in jungen Jahren weniger Verletzungen gehabt hätte. Dann hätte ich vielleicht noch 50 Länderspiele mehr gemacht, aber das ist natürlich alles hypothetisch.

Wechselwirkung zwischen Fans und Mannschaft

Frage: Sie werden heute als Prominentes Mitglied des Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola vorgestellt. Was hat Sie bewogen, Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft zu werden?

Thon: Die Fans sind der zwölfte Mann. Ich war immer ein Freund der Fans. Wer in Gelsenkirchen gespielt hat, der weiß, was die Wechselwirkung zwischen Fans und Mannschaft bewirken kann und welch emotionale Bindung zwischen Fans und Spielern besteht. Darum habe ich gerne mitgemacht, zumal ich mich ja mit Paul Breitner, Guido Buchwald, Rudi Völller und vielen anderen in bester Gesellschaft befinde.

Frage: Was erwarten Sie vom Spiel heute Abend?

Thon: Ich glaube, dass Deutschland klar besser ist. Mit Spielern wie Mesut Özil, der jetzt bei Real Madrid gereift ist, mit Manuel Neuer jetzt bei Bayern, mit Höwedes, Gott sei Dank noch auf Schalke. Die Nationalmannschaft um Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger funktioniert auf allen Ebenen, mit dem Kopf Löw und dem Manager Bierhoff. Also: Es läuft alles rund, ich traue dem Team sehr viel zu.