Neuhaus: "Vor uns liegen zwei Klassespiele"

Pünktlich und mit einem Lächeln erscheint Florian Neuhaus zum Interviewtermin. Man merkt dem Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach an, dass er sich prompt gut eingelebt hat bei der Nationalmannschaft. Nach 23 U-Länderspielen und 62 Bundesligapartien hat ihn Bundestrainer Joachim Löw zum ersten Mal für das DFB-Team nominiert. Am Donnerstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und Fan-Club-Radio) gegen Spanien oder am Sonntag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und Fan-Club-Radio) in der Schweiz könnte der 23 Jahre alte Profi sein Debüt geben. Im DFB.de-Interview spricht er mit Mitarbeiter Ronny Zimmermann über Telefonate, Tipps und Teamkollegen.

DFB.de: Herr Neuhaus, willkommen bei der Nationalmannschaft. Erstes Kennenlernen, Training, Fotoshooting - all das liegt schon erfolgreich hinter Ihnen. Wie ist der erste Eindruck?

Florian Neuhaus: Der erste Eindruck ist total positiv. Ich wurde super aufgenommen, die ersten Tage bei der Nationalmannschaft haben viel Spaß gemacht. Natürlich ist es auch etwas Besonderes, wenn man die ersten Trainingseinheiten in diesem Kreis absolviert. Für mich ist es eine tolle Sache, hier dabei zu sein - diese Chance möchte ich bestmöglich nutzen.

DFB.de: Wo und wie hatte Sie Bundestrainer Joachim Löw in der vergangenen Woche rund um die Nominierung erreicht?

Neuhaus: Ich war in dem Moment tatsächlich zu Hause. Als mein Handy klingelte, kam mir relativ schnell der Gedanke, dass es Joachim Löw sein könnte. Denn von ein paar Jungs aus Gladbach wusste ich einige Zahlen seiner Handynummer - und als ich die Zahlen auf dem Display sah, war die Übereinstimmung sehr groß. (schmunzelt)

DFB.de: Wie ging's weiter?

Neuhaus: Wir hatten direkt ein sehr gutes Telefonat miteinander. Er erklärte mir, warum er mich nominiert hat, und wir sprachen unter anderem über die bisherige Saisonvorbereitung mit Gladbach. Ich habe mich sehr über den Anruf und das Gespräch gefreut.

DFB.de: Wir haben gehört, dass anschließend Matthias Ginter von Ihnen ein paar Fragen gestellt bekam, wie das alles so abläuft beim DFB-Team…

Neuhaus: Da wisst Ihr mehr als ich. (lacht) Spaß beiseite: Matthias und ich haben einen richtig guten Draht zueinander und verstehen uns auch privat prima. Da hat es sich angeboten, dass ich ihn ein bisschen über seine Erfahrungen bei der Nationalmannschaft frage. Solch kleine Geschichten helfen total, sich schnell einzugewöhnen.

DFB.de: Ihr letztes von insgesamt 23 U-Länderspielen absolvierten Sie ausgerechnet gegen Spanien - es war die 1:2-Finalniederlage bei der U 21-EM 2019. Auf dem Rasen standen mit Lukas Klostermann, Robin Koch, Suat Serdar, Jonathan Tah und Luca Waldschmidt weitere Teamkollegen, die Sie nun wiedertreffen.

Neuhaus: Auch darauf habe ich mich sehr gefreut. Ich kenne viele Spieler aus den U-Nationalmannschaften. Das hat schon den Vorteil, dass man sich leichter zurechtfindet, weil manche Dinge teamübergreifend einfach ähnlich sind - auch wenn bei der A-Mannschaft alles noch mal ein paar Nummern größer ist. Die Niederlage gegen Spanien war damals sehr bitter - erst recht, weil es im Finale geschah und wir somit den Titel vor Augen hatten. Doch extra thematisiert haben wir dieses Spiel in den vergangenen Tagen nicht, dafür liegt es dann doch schon zu weit zurück.

DFB.de: Nach der Nations-League-Partie gegen Spanien wartet mit der Schweiz direkt die zweite Aufgabe auf das DFB-Team. Inwiefern fiebern Sie einer Länderspielbegegnung mit Ihren Gladbacher Kollegen Yann Sommer, Nico Elvedi, Michael Lang, Breel Embolo (Denis Zakaria ist zurzeit verletzt; Anm. d. Red.) besonders entgegen?

Neuhaus: Vor uns liegen zwei Klassespiele - unabhängig von den Namen und den Geschichten drumherum. Spanien ist eine absolute Topnation und gehört zu den besten Mannschaften der Welt. Die Schweiz hat ebenfalls ein gutes Team, ein starkes Kollektiv mit mehreren Bundesligaspielern. Ich freue mich auf beide Partien - und über jede Einsatzminute, falls es so kommen sollte.

DFB.de: Bei Borussia Mönchengladbach gehörten Sie zwei Spielzeiten hintereinander zum Stammpersonal. Welche Ziele setzen Sie sich für die Saison 2020/2021?

Neuhaus: Die vergangenen beiden Jahre liefen für mich sehr rund, auch mit dem Verein haben wir durch die Champions-League-Qualifikation unser großes Ziel erreicht. In der neuen Saison wird es wichtig sein, dass wir einen guten Start hinlegen und von Beginn an punkten. Ich möchte in erster Linie verletzungsfrei bleiben, um dem Team auf dem Rasen helfen und mich weiterentwickeln zu können. Klar ist auch, dass ich in meinem Alter noch an mehreren Aspekten arbeiten kann. Ein persönliches Ziel ist, bei den Scorerwerten noch zuzulegen. Es schadet nicht, wenn man auch von der Sechs heraus Treffer vorbereitet oder eine gewisse Torgefahr ausstrahlt.

DFB.de: Es war zu lesen, dass Sie in Ihrer Heimat in Kaufering zuletzt für den Einzelhandel gespendet haben. Dieser macht durch die Coronapandemie bundesweit eine schwierige Zeit durch. Wie wichtig ist es Ihnen, als Fußballer auch abseits des Platzes Verantwortung zu übernehmen?

Neuhaus: Das ist total wichtig. Ich habe noch immer eine sehr enge Verbindung in meine Heimat nach Kaufering. Meine Familie und auch einige Freunde leben in der Region. Einige Menschen, die im Einzelhandel tätig sind, kenne ich auch persönlich. Für mich war klar, dass ich in einer so schwierigen Zeit etwas zurückgeben und helfen möchte. Ich finde es gut, wenn man selber weiß, wo die Unterstützung ankommt und gebraucht wird. Auch deshalb habe ich für die Spende meine Heimatregion ausgewählt.

[rz]

Pünktlich und mit einem Lächeln erscheint Florian Neuhaus zum Interviewtermin. Man merkt dem Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach an, dass er sich prompt gut eingelebt hat bei der Nationalmannschaft. Nach 23 U-Länderspielen und 62 Bundesligapartien hat ihn Bundestrainer Joachim Löw zum ersten Mal für das DFB-Team nominiert. Am Donnerstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und Fan-Club-Radio) gegen Spanien oder am Sonntag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und Fan-Club-Radio) in der Schweiz könnte der 23 Jahre alte Profi sein Debüt geben. Im DFB.de-Interview spricht er mit Mitarbeiter Ronny Zimmermann über Telefonate, Tipps und Teamkollegen.

DFB.de: Herr Neuhaus, willkommen bei der Nationalmannschaft. Erstes Kennenlernen, Training, Fotoshooting - all das liegt schon erfolgreich hinter Ihnen. Wie ist der erste Eindruck?

Florian Neuhaus: Der erste Eindruck ist total positiv. Ich wurde super aufgenommen, die ersten Tage bei der Nationalmannschaft haben viel Spaß gemacht. Natürlich ist es auch etwas Besonderes, wenn man die ersten Trainingseinheiten in diesem Kreis absolviert. Für mich ist es eine tolle Sache, hier dabei zu sein - diese Chance möchte ich bestmöglich nutzen.

DFB.de: Wo und wie hatte Sie Bundestrainer Joachim Löw in der vergangenen Woche rund um die Nominierung erreicht?

Neuhaus: Ich war in dem Moment tatsächlich zu Hause. Als mein Handy klingelte, kam mir relativ schnell der Gedanke, dass es Joachim Löw sein könnte. Denn von ein paar Jungs aus Gladbach wusste ich einige Zahlen seiner Handynummer - und als ich die Zahlen auf dem Display sah, war die Übereinstimmung sehr groß. (schmunzelt)

DFB.de: Wie ging's weiter?

Neuhaus: Wir hatten direkt ein sehr gutes Telefonat miteinander. Er erklärte mir, warum er mich nominiert hat, und wir sprachen unter anderem über die bisherige Saisonvorbereitung mit Gladbach. Ich habe mich sehr über den Anruf und das Gespräch gefreut.

DFB.de: Wir haben gehört, dass anschließend Matthias Ginter von Ihnen ein paar Fragen gestellt bekam, wie das alles so abläuft beim DFB-Team…

Neuhaus: Da wisst Ihr mehr als ich. (lacht) Spaß beiseite: Matthias und ich haben einen richtig guten Draht zueinander und verstehen uns auch privat prima. Da hat es sich angeboten, dass ich ihn ein bisschen über seine Erfahrungen bei der Nationalmannschaft frage. Solch kleine Geschichten helfen total, sich schnell einzugewöhnen.

DFB.de: Ihr letztes von insgesamt 23 U-Länderspielen absolvierten Sie ausgerechnet gegen Spanien - es war die 1:2-Finalniederlage bei der U 21-EM 2019. Auf dem Rasen standen mit Lukas Klostermann, Robin Koch, Suat Serdar, Jonathan Tah und Luca Waldschmidt weitere Teamkollegen, die Sie nun wiedertreffen.

Neuhaus: Auch darauf habe ich mich sehr gefreut. Ich kenne viele Spieler aus den U-Nationalmannschaften. Das hat schon den Vorteil, dass man sich leichter zurechtfindet, weil manche Dinge teamübergreifend einfach ähnlich sind - auch wenn bei der A-Mannschaft alles noch mal ein paar Nummern größer ist. Die Niederlage gegen Spanien war damals sehr bitter - erst recht, weil es im Finale geschah und wir somit den Titel vor Augen hatten. Doch extra thematisiert haben wir dieses Spiel in den vergangenen Tagen nicht, dafür liegt es dann doch schon zu weit zurück.

DFB.de: Nach der Nations-League-Partie gegen Spanien wartet mit der Schweiz direkt die zweite Aufgabe auf das DFB-Team. Inwiefern fiebern Sie einer Länderspielbegegnung mit Ihren Gladbacher Kollegen Yann Sommer, Nico Elvedi, Michael Lang, Breel Embolo (Denis Zakaria ist zurzeit verletzt; Anm. d. Red.) besonders entgegen?

Neuhaus: Vor uns liegen zwei Klassespiele - unabhängig von den Namen und den Geschichten drumherum. Spanien ist eine absolute Topnation und gehört zu den besten Mannschaften der Welt. Die Schweiz hat ebenfalls ein gutes Team, ein starkes Kollektiv mit mehreren Bundesligaspielern. Ich freue mich auf beide Partien - und über jede Einsatzminute, falls es so kommen sollte.

DFB.de: Bei Borussia Mönchengladbach gehörten Sie zwei Spielzeiten hintereinander zum Stammpersonal. Welche Ziele setzen Sie sich für die Saison 2020/2021?

Neuhaus: Die vergangenen beiden Jahre liefen für mich sehr rund, auch mit dem Verein haben wir durch die Champions-League-Qualifikation unser großes Ziel erreicht. In der neuen Saison wird es wichtig sein, dass wir einen guten Start hinlegen und von Beginn an punkten. Ich möchte in erster Linie verletzungsfrei bleiben, um dem Team auf dem Rasen helfen und mich weiterentwickeln zu können. Klar ist auch, dass ich in meinem Alter noch an mehreren Aspekten arbeiten kann. Ein persönliches Ziel ist, bei den Scorerwerten noch zuzulegen. Es schadet nicht, wenn man auch von der Sechs heraus Treffer vorbereitet oder eine gewisse Torgefahr ausstrahlt.

DFB.de: Es war zu lesen, dass Sie in Ihrer Heimat in Kaufering zuletzt für den Einzelhandel gespendet haben. Dieser macht durch die Coronapandemie bundesweit eine schwierige Zeit durch. Wie wichtig ist es Ihnen, als Fußballer auch abseits des Platzes Verantwortung zu übernehmen?

Neuhaus: Das ist total wichtig. Ich habe noch immer eine sehr enge Verbindung in meine Heimat nach Kaufering. Meine Familie und auch einige Freunde leben in der Region. Einige Menschen, die im Einzelhandel tätig sind, kenne ich auch persönlich. Für mich war klar, dass ich in einer so schwierigen Zeit etwas zurückgeben und helfen möchte. Ich finde es gut, wenn man selber weiß, wo die Unterstützung ankommt und gebraucht wird. Auch deshalb habe ich für die Spende meine Heimatregion ausgewählt.

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