Luca Waldschmidt: "Habe mich schnell heimisch gefühlt"

Im Sommer noch Torschützenkönig bei der U 21-EM, nun erstmals im Kader der Nationalmannschaft vertreten: Luca Waldschmidt ist dabei, den nächsten Schritt zu machen. Der Offensivspieler vom SC Freiburg kann sich in diesen Tagen im Team von Bundestrainer Joachim Löw beweisen. Waldschmidt spricht im DFB.de-Interview mit Redakteur Ronny Zimmermann über Eindrücke, Entwicklung und EM-Qualifikation.

DFB.de: Herr Waldschmidt, seit knapp einer Woche sind Sie nun zum ersten Mal bei der Nationalmannschaft dabei. Wie sind Ihre Eindrücke?

Luca Waldschmidt: Am Anfang ist natürlich noch vieles neu. Manche Spieler, manche Trainer und Betreuer, manche Abläufe, die anders als bei den U-Nationalmannschaften sind - all das habe ich in den ersten Tagen kennengelernt. Mir hat es bislang große Freude gemacht, mit den Jungs zu trainieren und in dem Kreis dabei zu sein. Auf dem Platz geht alles noch schneller als bei der U 21. Du hast weniger Zeit und weniger Raum, musst sehr schnell handeln.

DFB.de: Nach Kai Havertz und Lukas Klostermann sind Sie mit 23 Jahren der jüngste Spieler im Kader. Was können Sie sich von den erfahreneren Kollegen abschauen?

Waldschmidt: Unter anderem, dass sie ihr hohes Niveau sehr konstant abrufen können. Es stehen viele Spieler im Kader, die in ihrer Karriere schon viel erlebt haben. Ihnen merkt man an, dass sie auf dem Platz eine gewisse Routine und Sicherheit ausstrahlen. Sie können auch bei schnellen Spielsituationen auf gewisse Automatismen zurückgreifen und finden immer wieder Lösungen. Da möchte ich auch hinkommen, das ist ein großer Ansporn für mich.

DFB.de: Bemerkenswert ist, dass Sie seit der U 16 alle Junioren-Nationalmannschaften beim DFB durchlaufen haben. Klären Sie uns mal auf: Mit wem aus der aktuellen Nationalmannschaft haben Sie bereits zusammengespielt? Wie sehr hilft das bei der Integration?

Waldschmidt: Das ist auf jeden Fall ein Vorteil. Ich kenne viele Spieler aus dem Jahrgang 1995 und 1996. Mit Timo (Werner, Anm. d. Red.), Julian (Brandt, Anm. d. Red.), Jona (Jonathan Tah, Anm. d. Red.), Klosti (Lukas Klostermann, Anm. d. Red.) und auch Thilo (Kehrer, Anm. d. Red), wenngleich er momentan verletzt fehlt, lief ich schon häufiger für die U-Mannschaften auf. Grundsätzlich wurde ich sehr gut aufgenommen und habe mich schnell heimisch gefühlt.

DFB.de: Das Fußball-ABC lernten Sie bei einem kleinen Amateurverein namens SSV Frohnhausen in Hessen, ehe Sie später an einem DFB-Stützpunkt und im Leistungszentrum von Eintracht Frankfurt trainierten. Sind Sie ein positives Beispiel für das Talentfördersystem des DFB?

Waldschmidt: Tatsächlich habe ich niemals drei Treppen übersprungen, sondern bin jede Stufe einzeln gegangen. Von Frohnhausen zu Juno Burg, anschließend nach Wieseck und schließlich zu Eintracht Frankfurt, wo ich später in der Bundesliga debütierte. Für mich ging es Schritt für Schritt eine Liga höher, ich konnte mich somit kontinuierlich entwickeln und war nicht gleich allzu weit von zu Hause weg.

DFB.de: Heute Abend muss die Mannschaft im Windsor Park in Nordirland einen erfolgreichen Auftritt hinlegen, um in der EM-Quali in der richtigen Spur zu bleiben. Was erwarten Sie für ein Spiel?

Waldschmidt: Nordirland hat in der EM-Qualifikation bislang alle Spiele gewonnen. Das ist definitiv eine Hausnummer. Sie treten zudem mit ihren Fans im Rücken an, sind bekannt für Einsatz und Leidenschaft. Uns erwartet eine schwere Aufgabe - aber natürlich wollen wir gewinnen.

DFB.de: Bei der WM 2006 waren Sie zehn Jahre alt. Nun werden erneut zwei Turniere in Deutschland stattfinden: Bei der paneuropäischen EM 2020 sind es vier Partien, bei der EM 2024 wird es der gesamte Wettbewerb sein. Was bedeutet es Ihnen als Sportler, bei diesen besonderen Ereignissen gegebenenfalls zum Kader zählen zu können?

Waldschmidt: Wenn man vergleichsweise so nah dran ist und die Aussicht auf zwei Europameisterschaften im eigenen Land hat, möchte man natürlich dazugehören. Jeder Fußballer hat das Ziel, bei solchen Höhepunkten sein Land zu vertreten. Ich kann allerdings gut einordnen, dass ich bei dieser Länderspielmaßnahme zum ersten Mal zum Kreis der Nationalmannschaft zähle. Für mich geht es in erster Linie darum, einen guten Eindruck zu hinterlassen, mich an die Abläufe und das schnellere Tempo zu gewöhnen - um bei einem der nächsten Lehrgänge hoffentlich erneut eingeladen zu werden. Ich bin bisher sehr gut damit gefahren, mich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln.

[rz]

Im Sommer noch Torschützenkönig bei der U 21-EM, nun erstmals im Kader der Nationalmannschaft vertreten: Luca Waldschmidt ist dabei, den nächsten Schritt zu machen. Der Offensivspieler vom SC Freiburg kann sich in diesen Tagen im Team von Bundestrainer Joachim Löw beweisen. Waldschmidt spricht im DFB.de-Interview mit Redakteur Ronny Zimmermann über Eindrücke, Entwicklung und EM-Qualifikation.

DFB.de: Herr Waldschmidt, seit knapp einer Woche sind Sie nun zum ersten Mal bei der Nationalmannschaft dabei. Wie sind Ihre Eindrücke?

Luca Waldschmidt: Am Anfang ist natürlich noch vieles neu. Manche Spieler, manche Trainer und Betreuer, manche Abläufe, die anders als bei den U-Nationalmannschaften sind - all das habe ich in den ersten Tagen kennengelernt. Mir hat es bislang große Freude gemacht, mit den Jungs zu trainieren und in dem Kreis dabei zu sein. Auf dem Platz geht alles noch schneller als bei der U 21. Du hast weniger Zeit und weniger Raum, musst sehr schnell handeln.

DFB.de: Nach Kai Havertz und Lukas Klostermann sind Sie mit 23 Jahren der jüngste Spieler im Kader. Was können Sie sich von den erfahreneren Kollegen abschauen?

Waldschmidt: Unter anderem, dass sie ihr hohes Niveau sehr konstant abrufen können. Es stehen viele Spieler im Kader, die in ihrer Karriere schon viel erlebt haben. Ihnen merkt man an, dass sie auf dem Platz eine gewisse Routine und Sicherheit ausstrahlen. Sie können auch bei schnellen Spielsituationen auf gewisse Automatismen zurückgreifen und finden immer wieder Lösungen. Da möchte ich auch hinkommen, das ist ein großer Ansporn für mich.

DFB.de: Bemerkenswert ist, dass Sie seit der U 16 alle Junioren-Nationalmannschaften beim DFB durchlaufen haben. Klären Sie uns mal auf: Mit wem aus der aktuellen Nationalmannschaft haben Sie bereits zusammengespielt? Wie sehr hilft das bei der Integration?

Waldschmidt: Das ist auf jeden Fall ein Vorteil. Ich kenne viele Spieler aus dem Jahrgang 1995 und 1996. Mit Timo (Werner, Anm. d. Red.), Julian (Brandt, Anm. d. Red.), Jona (Jonathan Tah, Anm. d. Red.), Klosti (Lukas Klostermann, Anm. d. Red.) und auch Thilo (Kehrer, Anm. d. Red), wenngleich er momentan verletzt fehlt, lief ich schon häufiger für die U-Mannschaften auf. Grundsätzlich wurde ich sehr gut aufgenommen und habe mich schnell heimisch gefühlt.

DFB.de: Das Fußball-ABC lernten Sie bei einem kleinen Amateurverein namens SSV Frohnhausen in Hessen, ehe Sie später an einem DFB-Stützpunkt und im Leistungszentrum von Eintracht Frankfurt trainierten. Sind Sie ein positives Beispiel für das Talentfördersystem des DFB?

Waldschmidt: Tatsächlich habe ich niemals drei Treppen übersprungen, sondern bin jede Stufe einzeln gegangen. Von Frohnhausen zu Juno Burg, anschließend nach Wieseck und schließlich zu Eintracht Frankfurt, wo ich später in der Bundesliga debütierte. Für mich ging es Schritt für Schritt eine Liga höher, ich konnte mich somit kontinuierlich entwickeln und war nicht gleich allzu weit von zu Hause weg.

DFB.de: Heute Abend muss die Mannschaft im Windsor Park in Nordirland einen erfolgreichen Auftritt hinlegen, um in der EM-Quali in der richtigen Spur zu bleiben. Was erwarten Sie für ein Spiel?

Waldschmidt: Nordirland hat in der EM-Qualifikation bislang alle Spiele gewonnen. Das ist definitiv eine Hausnummer. Sie treten zudem mit ihren Fans im Rücken an, sind bekannt für Einsatz und Leidenschaft. Uns erwartet eine schwere Aufgabe - aber natürlich wollen wir gewinnen.

DFB.de: Bei der WM 2006 waren Sie zehn Jahre alt. Nun werden erneut zwei Turniere in Deutschland stattfinden: Bei der paneuropäischen EM 2020 sind es vier Partien, bei der EM 2024 wird es der gesamte Wettbewerb sein. Was bedeutet es Ihnen als Sportler, bei diesen besonderen Ereignissen gegebenenfalls zum Kader zählen zu können?

Waldschmidt: Wenn man vergleichsweise so nah dran ist und die Aussicht auf zwei Europameisterschaften im eigenen Land hat, möchte man natürlich dazugehören. Jeder Fußballer hat das Ziel, bei solchen Höhepunkten sein Land zu vertreten. Ich kann allerdings gut einordnen, dass ich bei dieser Länderspielmaßnahme zum ersten Mal zum Kreis der Nationalmannschaft zähle. Für mich geht es in erster Linie darum, einen guten Eindruck zu hinterlassen, mich an die Abläufe und das schnellere Tempo zu gewöhnen - um bei einem der nächsten Lehrgänge hoffentlich erneut eingeladen zu werden. Ich bin bisher sehr gut damit gefahren, mich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln.

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