Löw: "Wir müssen nur noch ein paar Rädchen drehen"

Die Entscheidungen waren schwer, aber der Bundestrainer hat sie getroffen. Joachim Löw hat Cacau, Julian Draxler, Sven Bender und Torhüter Marc-André ter Stegen am Montag eröffnet, dass sie bei der EURO in Polen und der Ukraine nicht dabei sein werden. Warum es gerade diese vier traf, hat Löw heute auch der Öffentlichkeit erklärt.

"Wir haben die Entscheidung nach dem Spiel gegen die Schweiz getroffen", so der Bundestrainer. "Es gab sehr lange Diskussionen darüber, aber wir mussten uns ja entscheiden. Man hat die Unsicherheit darüber, ob sie dabei sind, einigen Spielern angemerkt. Deswegen wollten wir schon am Montag für Klarheit sorgen."

Bender-Zwillige auf Augenhöhe

Ausgeglichenheit im Aufgebot lag dem Trainerteam um Joachim Löw und Assistent Hansi Flick bei der Auswahl des endgültigen Kaders besonders am Herzen. "Wir haben alle Positionen jetzt doppelt und gleichwertig gut besetzt", sagt Löw. Besonders die Entscheidung zwischen Lars und Sven Bender sei schwer gewesen: "Die beiden spielen ja sehr ähnlich, hatte beide Verletzungsprobleme, Sven ein wenig mehr. Das waren am Ende Nuancen, die entschieden haben."

Schwierig sei auch das Votum gegen Cacau gewesen: "Das war extrem schwierig, weil ich ihn auch als Mensch und nicht nur als Fußballer extrem schätze. Es waren ausschließlich sportliche Gründe, die den Ausschlag gegeben haben." Der VfB-Angreifer solle jetzt nach vorne schauen und sich durchaus die WM 2014 zum Ziel setzen, so Löw: "Cacau gehört für mich nach wie vor zum erweiterten Kreis der Nationalmannschaft."

Für den Fall, dass es während der EM zu verletzungsbedingten Ausfällen kommen sollte, kann sich der Bundestrainer vorstellen, auf die vier gestrichenen Spieler zurückzugreifen: "Ich will sie natürlich nicht von ihrer Urlaubsplanung abhalten, aber natürlich sind sie dann die erste Option. Damit müssen sie sich auseinandersetzen. Letztlich muss ich aber natürlich positionsspezifisch nachnominieren."

"EM-Euphorie unabhängig vom Ergebnis gegen Israel"

Jetzt will Löw mit seiner Mannschaft nach vorne schauen und sich voll auf das letzte EURO-Testspiel am Donnerstag (ab 20.30 Uhr, live in der ARD) gegen Israel in Leipzig konzentrieren. Alles auf Sieg will der Bundestrainer dabei jedoch nicht setzen: "Ich sehe dieses Spiel immer noch als Test an. Ein gutes Ergebnis in Leipzig wäre sicherlich wünschenswert, aber die EM-Euphorie wird auch unabhängig vom Ergebnis ausbrechen."

Gegen Israel gedenkt Löw, noch mal verschiedene Varianten zu testen. Jerome Boateng könnte zum Einsatz kommen, ob Bastian Schweinsteiger nach seiner Wadenverletzung das Spiel bestreiten kann, ist noch unklar: "Ich werde keinen angeschlagenen Spieler einsetzen. Er absolviert derzeit individuelle Trainings." Echte Sorgen macht sich Löw um den 90-maligen Nationalspieler jedoch nicht. "Ich denke, dass er die psychische und physische Stärke hat, um die vielen Verletzungen der Saison wegzustecken."

Auch über die Personalie Philipp Lahm soll nach dem Testspiel Klarheit herrschen. Dann will Löw entscheiden, auf welcher Position der Kapitän während der EM zum Einsatz kommen soll - ob als Rechts- oder Linksverteidiger in der Vierer-Abwehrkette.

"Grundsätzlich kann jeder mit jedem zusammenspielen"

Trotz der Probleme beim 3:5 am vergangenen Samstag in der Schweiz und auch zuletzt gegen Frankreich sieht Löw die Defensive grundsätzlich auf einem guten Weg: "Wir müssen da nur noch ein paar kleine Rädchen drehen. Grundsätzlich kann jeder mit jedem zusammenspielen. Darauf arbeiten wir hin."

Die erst am Samstagabend angereisten Bayern-Spieler haben sich gut ins Trainingslager integriert, bestätigt der Bundestrainer. Die Stimmung sei gut, "und gegen Portugal sind wir dann in Höchstform." Dafür müssten auch in dieser Woche noch Reize gesetzt werden, unabhängig vom Israel-Spiel: "Natürlich werde ich das Tempo ein wenig drosseln, aber so kurz vor der EM muss es vorangehen."

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Die Entscheidungen waren schwer, aber der Bundestrainer hat sie getroffen. Joachim Löw hat Cacau, Julian Draxler, Sven Bender und Torhüter Marc-André ter Stegen am Montag eröffnet, dass sie bei der EURO in Polen und der Ukraine nicht dabei sein werden. Warum es gerade diese vier traf, hat Löw heute auch der Öffentlichkeit erklärt.

"Wir haben die Entscheidung nach dem Spiel gegen die Schweiz getroffen", so der Bundestrainer. "Es gab sehr lange Diskussionen darüber, aber wir mussten uns ja entscheiden. Man hat die Unsicherheit darüber, ob sie dabei sind, einigen Spielern angemerkt. Deswegen wollten wir schon am Montag für Klarheit sorgen."

Bender-Zwillige auf Augenhöhe

Ausgeglichenheit im Aufgebot lag dem Trainerteam um Joachim Löw und Assistent Hansi Flick bei der Auswahl des endgültigen Kaders besonders am Herzen. "Wir haben alle Positionen jetzt doppelt und gleichwertig gut besetzt", sagt Löw. Besonders die Entscheidung zwischen Lars und Sven Bender sei schwer gewesen: "Die beiden spielen ja sehr ähnlich, hatte beide Verletzungsprobleme, Sven ein wenig mehr. Das waren am Ende Nuancen, die entschieden haben."

Schwierig sei auch das Votum gegen Cacau gewesen: "Das war extrem schwierig, weil ich ihn auch als Mensch und nicht nur als Fußballer extrem schätze. Es waren ausschließlich sportliche Gründe, die den Ausschlag gegeben haben." Der VfB-Angreifer solle jetzt nach vorne schauen und sich durchaus die WM 2014 zum Ziel setzen, so Löw: "Cacau gehört für mich nach wie vor zum erweiterten Kreis der Nationalmannschaft."

Für den Fall, dass es während der EM zu verletzungsbedingten Ausfällen kommen sollte, kann sich der Bundestrainer vorstellen, auf die vier gestrichenen Spieler zurückzugreifen: "Ich will sie natürlich nicht von ihrer Urlaubsplanung abhalten, aber natürlich sind sie dann die erste Option. Damit müssen sie sich auseinandersetzen. Letztlich muss ich aber natürlich positionsspezifisch nachnominieren."

"EM-Euphorie unabhängig vom Ergebnis gegen Israel"

Jetzt will Löw mit seiner Mannschaft nach vorne schauen und sich voll auf das letzte EURO-Testspiel am Donnerstag (ab 20.30 Uhr, live in der ARD) gegen Israel in Leipzig konzentrieren. Alles auf Sieg will der Bundestrainer dabei jedoch nicht setzen: "Ich sehe dieses Spiel immer noch als Test an. Ein gutes Ergebnis in Leipzig wäre sicherlich wünschenswert, aber die EM-Euphorie wird auch unabhängig vom Ergebnis ausbrechen."

Gegen Israel gedenkt Löw, noch mal verschiedene Varianten zu testen. Jerome Boateng könnte zum Einsatz kommen, ob Bastian Schweinsteiger nach seiner Wadenverletzung das Spiel bestreiten kann, ist noch unklar: "Ich werde keinen angeschlagenen Spieler einsetzen. Er absolviert derzeit individuelle Trainings." Echte Sorgen macht sich Löw um den 90-maligen Nationalspieler jedoch nicht. "Ich denke, dass er die psychische und physische Stärke hat, um die vielen Verletzungen der Saison wegzustecken."

Auch über die Personalie Philipp Lahm soll nach dem Testspiel Klarheit herrschen. Dann will Löw entscheiden, auf welcher Position der Kapitän während der EM zum Einsatz kommen soll - ob als Rechts- oder Linksverteidiger in der Vierer-Abwehrkette.

"Grundsätzlich kann jeder mit jedem zusammenspielen"

Trotz der Probleme beim 3:5 am vergangenen Samstag in der Schweiz und auch zuletzt gegen Frankreich sieht Löw die Defensive grundsätzlich auf einem guten Weg: "Wir müssen da nur noch ein paar kleine Rädchen drehen. Grundsätzlich kann jeder mit jedem zusammenspielen. Darauf arbeiten wir hin."

Die erst am Samstagabend angereisten Bayern-Spieler haben sich gut ins Trainingslager integriert, bestätigt der Bundestrainer. Die Stimmung sei gut, "und gegen Portugal sind wir dann in Höchstform." Dafür müssten auch in dieser Woche noch Reize gesetzt werden, unabhängig vom Israel-Spiel: "Natürlich werde ich das Tempo ein wenig drosseln, aber so kurz vor der EM muss es vorangehen."