Klose: Hand aufs Herz - Hand am Ball

Vorbild für Fairplay: Nationalspieler Miroslav Klose hat sich in der italienischen Serie A einmal mehr als nobler Sportsmann erwiesen. Der Stürmer in Diensten von Lazio Rom erzielte im Spiel beim SSC Neapel am Mittwochabend beim Stand von 0:0 ein Tor per Hand. Im Anschluss zeigte der 34-Jährige die Regelwidrigkeit allerdings bei Schiedsrichter Luca Banti an, der den Treffer daraufhin nicht gab.

"Mir ist der Ball an die Hand gesprungen", so Klose zu DFB.de. "Es ist für mich das Normalste auf der Welt, dies dem Schiedsrichter dann auch zu sagen." Eine Selbstverständlichkeit auch in einer solch wichtigen Spielsituation - mit dem Führungstreffer wäre das Spiel für die Römer womöglich erfolgreicher verlaufen.

So jedoch unterlag Lazio im Topspiel der fünften Runde mit 0:3 (0:2) und fiel auf Rang fünf zurück. Die Neapolitaner, für die der Uruguayer Edinso Cavani alle drei Tore schoss und sogar noch einen Elfmeter vergab, übernahmen mit dem punkt- und torgleichen Meister Juventus Turin dagegen die Tabellenspitze.

Umarmungen von den Gegnern

Mindestens ebenso im Fokus wie Cavani stand hinterher aber Klose - seine Geste löste viel Beifall aus. Die italienische Gazetten feierten den 124-maligen deutschen Nationalspieler überschwänglich, die gegnerischen Fans im San-Paolo-Stadion von Neapel applaudierten ihm und auch die Napoli-Spieler lobten Kloses Handlungsweise.

"Man kann Klose für sein Verhalten nur bewundern", sagte stelllvertretend Neapels Kapitän Paolo Cannavaro. "Dafür verdient er einen Preis." Wie fast alle anderen Napoli-Spieler war Cannavaro nach der überraschenden Aussage des Deutschen auf dem Platz auf ihn zugelaufen und hatte ihn voller Respekt zum Dank umarmt.

Blatter: "Klose ist ein großer und fairer Spieler"

Auch Lazio-Coach Vladimir Petkovic bezeichnete Klose als Vorbild: "Sein Verhalten ist für den ganzen Fußball ein Beispiel." Und sein SSC-Kollege Walter Mazzarri meinte schlicht: "Bravo!" Dem schloss sich selbst der FIFA-Präsident an: "Bravo, Miro Klose, für diese Geste gestern Abend", twitterte Joseph S. Blatter. Er habe bewiesen, dass er "sowohl ein großer als auch fairer Spieler" sei.



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Vorbild für Fairplay: Nationalspieler Miroslav Klose hat sich in der italienischen Serie A einmal mehr als nobler Sportsmann erwiesen. Der Stürmer in Diensten von Lazio Rom erzielte im Spiel beim SSC Neapel am Mittwochabend beim Stand von 0:0 ein Tor per Hand. Im Anschluss zeigte der 34-Jährige die Regelwidrigkeit allerdings bei Schiedsrichter Luca Banti an, der den Treffer daraufhin nicht gab.

"Mir ist der Ball an die Hand gesprungen", so Klose zu DFB.de. "Es ist für mich das Normalste auf der Welt, dies dem Schiedsrichter dann auch zu sagen." Eine Selbstverständlichkeit auch in einer solch wichtigen Spielsituation - mit dem Führungstreffer wäre das Spiel für die Römer womöglich erfolgreicher verlaufen.

So jedoch unterlag Lazio im Topspiel der fünften Runde mit 0:3 (0:2) und fiel auf Rang fünf zurück. Die Neapolitaner, für die der Uruguayer Edinso Cavani alle drei Tore schoss und sogar noch einen Elfmeter vergab, übernahmen mit dem punkt- und torgleichen Meister Juventus Turin dagegen die Tabellenspitze.

Umarmungen von den Gegnern

Mindestens ebenso im Fokus wie Cavani stand hinterher aber Klose - seine Geste löste viel Beifall aus. Die italienische Gazetten feierten den 124-maligen deutschen Nationalspieler überschwänglich, die gegnerischen Fans im San-Paolo-Stadion von Neapel applaudierten ihm und auch die Napoli-Spieler lobten Kloses Handlungsweise.

"Man kann Klose für sein Verhalten nur bewundern", sagte stelllvertretend Neapels Kapitän Paolo Cannavaro. "Dafür verdient er einen Preis." Wie fast alle anderen Napoli-Spieler war Cannavaro nach der überraschenden Aussage des Deutschen auf dem Platz auf ihn zugelaufen und hatte ihn voller Respekt zum Dank umarmt.

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Blatter: "Klose ist ein großer und fairer Spieler"

Auch Lazio-Coach Vladimir Petkovic bezeichnete Klose als Vorbild: "Sein Verhalten ist für den ganzen Fußball ein Beispiel." Und sein SSC-Kollege Walter Mazzarri meinte schlicht: "Bravo!" Dem schloss sich selbst der FIFA-Präsident an: "Bravo, Miro Klose, für diese Geste gestern Abend", twitterte Joseph S. Blatter. Er habe bewiesen, dass er "sowohl ein großer als auch fairer Spieler" sei.

Der Angreifer hatte schon zu Bundesligazeiten bei Werder Bremen mit einer besonderen Fairplay-Aktion für Schlagzeilen gesorgt. Am 30. April 2005 gegen Arminia Bielefeld war es ein Foulelfmeter gewesen, den er durch den Unparteiischen beim Stande von 0:0 hatte revidieren lassen. Klose hatte damals erklärt, dass er von Arminia-Torwart Mathias Hain im Strafraum regelkonform vom Ball getrennt worden war - dafür hatte es vom DFB die Fairplay-Medaille und vom Verband Deutscher Sportjournalisten eine Fairplay-Trophäe gegeben.

Fairplay-Preise für Ebbers, Büskens und Hafner

Eine vergleichbare Aktion wie nun Miroslav Klose im Lazio-Trikot hat Marius Ebbers vom FC St. Pauli ebenfalls viel Anerkennung eingebracht - und eine Auszeichnung im Rahmen der DFB-Aktion "Fair ist mehr". Im Heimspiel gegen Union Berlin am 10. April dieses Jahres hatte der Zweitligastürmer neun Minuten vor Ende das vermeintliche Tor zum 2:1 erzielt, dann aber zugegeben, den Ball nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit der Hand berührt zu haben. Schiedsrichter Tobias Welz hatte danach auf Freistoß statt auf Tor entschieden.

Dafür wird Marius Ebbers am Nachmittag des 16. Oktober im Festsaal des Berliner Abgeordnetenhauses geehrt. Neben dem Profi sowie fünf Vereinen (von insgesamt 600 Bewerbern) aus dem Amateurbereich wird auch Mike Büskens, dem Trainer des Bundesligisten SpVgg Greuther Fürth, und dem Mainzer Stadionsprecher Klaus Hafner der Preis bei "Fair ist mehr" verliehen, weil sie beispielhaft gezeigt haben, wie Fairplay auch im harten Profigeschäft praktiziert werden kann.

Wenige Stunden danach trifft die deutsche Nationalmannschaft ein paar Kilometer weiter im Olympiastadion in der WM-Qualifikation auf Schweden, Höchstwahrscheinlich in Berlin mit dabei: Miroslav Klose, als fairer Sportsmann auf dem Rasen.