Jürgen Kohler: Erinnerungen an legendäre Duelle

Deutschland gegen die Niederlande – das war Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre auch das Duell Jürgen Kohler gegen Marco van Basten. Beide zählten auf ihren Positionen zu den besten Spielern ihrer Zeit. Kohler stand sinnbildlich für deutsche Effizienz und Einsatzbereitschaft, van Basten für holländischen Sturm und Drang.

Jubel, Drama und Traurigkeit waren in den großen Duellen auf beide Seiten verteilt. 1988 hatte Kohler das Nachsehen, als er bei der 1:2-Niederlage im EM-Halbfinale den Elfmeter zum Ausgleich verursachte und beim Siegtor von van Basten um Zentimeter zu spät kam. Zwei Jahre später triumphierte der Verteidiger mit der deutschen Mannschaft im WM-Achtelfinale über seinen Widersacher und wurde Weltmeister.

Vor der Partie heute (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) spricht Jürgen Kohler im DFB.de-Interview mit Redakteur Jochen Breideband über deutsch-niederländische Vergangenheit und Gegenwart.

DFB.de: Herr Kohler, was kommt Ihnen beim Stichwort Niederlande als erstes in den Sinn?

Jürgen Kohler: Die Erinnerung an enge Spiele – und damit meine ich nicht nur die entscheidenden Partien bei den großen Turnieren. Die Spiele gegen Holland waren immer eng und immer etwas Besonderes. Persönlich erinnere ich mich am ehesten an das Achtelfinale 1990, das unser Türöffner zum Gewinn der Weltmeisterschaft war.

DFB.de: Zwei Jahre vorher gab es die bittere Niederlage im EM-Halbfinale, in dem Sie an den beiden entscheidenden Szenen beteiligt waren. Was hat Sie damals mehr geärgert: Der umstrittene Elfmeter zum 1:1 oder das Gegentor kurz vor Schluss zum 1:2?

Kohler: Ich habe das schnell abgehakt. Im Nachhinein hat mir dieses Spiel mehr geholfen als geschadet. Ich habe erkannt, dass ich mehr tun muss, noch härter arbeiten muss. Das war sehr hilfreich.

DFB.de: Ihre Duelle mit Marco van Basten waren legendär. Auch für Sie persönlich?



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Deutschland gegen die Niederlande – das war Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre auch das Duell Jürgen Kohler gegen Marco van Basten. Beide zählten auf ihren Positionen zu den besten Spielern ihrer Zeit. Kohler stand sinnbildlich für deutsche Effizienz und Einsatzbereitschaft, van Basten für holländischen Sturm und Drang.

Jubel, Drama und Traurigkeit waren in den großen Duellen auf beide Seiten verteilt. 1988 hatte Kohler das Nachsehen, als er bei der 1:2-Niederlage im EM-Halbfinale den Elfmeter zum Ausgleich verursachte und beim Siegtor von van Basten um Zentimeter zu spät kam. Zwei Jahre später triumphierte der Verteidiger mit der deutschen Mannschaft im WM-Achtelfinale über seinen Widersacher und wurde Weltmeister.

Vor der Partie heute (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) spricht Jürgen Kohler im DFB.de-Interview mit Redakteur Jochen Breideband über deutsch-niederländische Vergangenheit und Gegenwart.

DFB.de: Herr Kohler, was kommt Ihnen beim Stichwort Niederlande als erstes in den Sinn?

Jürgen Kohler: Die Erinnerung an enge Spiele – und damit meine ich nicht nur die entscheidenden Partien bei den großen Turnieren. Die Spiele gegen Holland waren immer eng und immer etwas Besonderes. Persönlich erinnere ich mich am ehesten an das Achtelfinale 1990, das unser Türöffner zum Gewinn der Weltmeisterschaft war.

DFB.de: Zwei Jahre vorher gab es die bittere Niederlage im EM-Halbfinale, in dem Sie an den beiden entscheidenden Szenen beteiligt waren. Was hat Sie damals mehr geärgert: Der umstrittene Elfmeter zum 1:1 oder das Gegentor kurz vor Schluss zum 1:2?

Kohler: Ich habe das schnell abgehakt. Im Nachhinein hat mir dieses Spiel mehr geholfen als geschadet. Ich habe erkannt, dass ich mehr tun muss, noch härter arbeiten muss. Das war sehr hilfreich.

DFB.de: Ihre Duelle mit Marco van Basten waren legendär. Auch für Sie persönlich?

Kohler: Nein, für mich weniger. Das war eher ein Spiel der Medien. Aber es war kein Spiel van Basten gegen Kohler. Jeder Spieler hat gewusst, dass diese direkten Duelle nicht alles entscheiden.

DFB.de: Wie haben Sie van Basten in Erinnerung? War er Ihr bester Gegenspieler?

Kohler: Er war ein Spieler, der viel aus der Bewegung heraus gemacht hat und gut bei der Ballan- und -mitnahme war. Im direkten Eins gegen Eins, im Dribbling war er nicht so stark. Und mein bester Gegenspieler? Ich hatte viele Gegner, die Topleute waren, aber ich möchte keinen besonders herausheben oder andere abwerten. Es gab jedenfalls keinen, der mir schlaflose Nächte bereitet hat.

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DFB.de: Spiele zwischen Deutschland und den Niederlanden waren damals auch Aufeinandertreffen verschiedener Fußballkulturen. Ist das heute anders?

Kohler: Beide Nationen haben starke Mannschaften. Spielerisch haben die Deutschen sicherlich zugelegt, jetzt müssen die Jungs noch lernen, etwas Großes zu gewinnen. Der letzte Punch fehlt bisher noch.

DFB.de: Die Niederländer stehen unter Zugzwang, für sie könnte das Turnier heute Abend zu Ende sein. Ein Vorteil für das deutsche Team?

Kohler: Das ist vorher nicht zu beantworten. Die Ausgangslage kann auch ein Nachteil sein. Die ersten zehn, 15 Minuten werden bereits Aufschluss darüber geben. Ich gehe von einem Sieg der deutschen Mannschaft aus, zum einen, weil wir ein gutes Team haben, zum anderen, weil die Holländer viele Probleme mit sich selbst haben.