Heute vor 40 Jahren: Bernd Foest beim EM-Finale in Rom

Es läuft die 88. Spielminute als Karl-Heinz Rummenigge die Ecke mit dem rechten Fuß reinschlägt. Am Fünfmeterraum steigt Horst Hrubesch hoch und köpft den Ball an Jean-Marie Pfaff vorbei zum 2:1 für die deutsche Mannschaft. "Ich sehe es noch genau vor mir, wie er das Ding reinwuchtet", sagt Bernd Foest, der heute vor 40 Jahren live im Römer Olympiastadion dabei war als die deutsche Mannschaft ihren zweiten Europameistertitel gegen die belgische Auswahl feiert. Jubel, Trubel, Heiterkeit und komplette Ekstase bei den deutschen Fans auf der Tribüne. Das Fan Club-Mitglied erinnert sich an einen denkwürdigen Sommer 1980.

Gemeinsam mit rund einem Dutzend Anhänger aus Bielefeld, Dortmund und Duisburg machte sich Bernd auf den Weg zur Europameisterschaft nach Italien. Ihr wichtigstes Reiseutensil: Das Interrail-Ticket, welches ihnen für den Zeitraum von vier Wochen eine Bahn-Flatrate durch ganz Europa ermöglichte. Nicht selten wurde so auf ein Hotelzimmer verzichtet und stattdessen der längste Nachtzug ausfindig gemacht, um dort zwischen Koffern und Armlehnen ein Nachtquartier aufzuschlagen.

Immer der Nase nach

"Geld haben wir damals lieber für flüssige Köstlichkeiten ausgegeben", sagt Bernd und fügt lachend hinzu: "Bei der Hitze in Italien musste man schnell trinken, bevor die Getränke wieder warm wurden." Dem damals 23-Jährigen machte die rustikale Art des Reisens nichts aus. Da gehöre auch mal eine Nacht unter einer Brücke in Basel im Schlafsack zum Erlebnis, so geschehen während der Anreise nach Italien. "Das war irgendwie auch lustig", sagt er.

Die Devise der Deutschland-Fansblieb gleich: Ab in den Zug und da aussteigen, wo es ihnen nach einem flüchtigen Blick aus dem Fenster am besten gefällt. So kommt es zu einem spontanen Fußballmatch gegen die Dorfjugend aus einem verträumten Örtchen irgendwo zwischen Rom und Neapel bei dem die Teams plötzlich von einer Hundertschaft an Einheimischen enthusiastisch angefeuert wurden. "Wir haben überraschend gut mitgehalten", sagt Bernd stolz.

In Unterhose im Waschsalon

Oder zu einem netten Abend in einem Waschsalon als die deutsche Fan-Gruppierung nur in Unterhose bekleidet auf ihre Kleidung wartete und währenddessen ein Gruppenspiel der Gastgeber im Fernsehen verfolgte. "Egal wo wir waren, wir waren immer schnell das Dorfgespräch", schildert Bernd glaubwürdig. Das Ende ihrer Reise führte sie nach Rom. Daran hinderte den zugezogenen Pfälzer auch nicht der in Rimini erlittene Sonnenstich, den er aufgrund fehlender Sonnencreme leichtfertig in Kauf nahm.

Für die erste Tageserfrischung sorgte ein Sprung in den weltbekannten Trevi-Brunnen, der ihnen eine mündliche Verwarnung der örtlichen Polizei einbrockte. "Danach hatten wir auf jeden Fall genug Münzen für die U-Bahn", scherzt Bernd. Tickets gabs - wie üblich in diesen Zeiten - noch am Kassenhäuschen vor dem Stadion. Die Stimmung war super, die deutschen Fans klar in der Überzahl. Der Rest sei Geschichte. Auch heute nach 40 Jahren noch unvergesslich für Bernd.

[jh]

Es läuft die 88. Spielminute als Karl-Heinz Rummenigge die Ecke mit dem rechten Fuß reinschlägt. Am Fünfmeterraum steigt Horst Hrubesch hoch und köpft den Ball an Jean-Marie Pfaff vorbei zum 2:1 für die deutsche Mannschaft. "Ich sehe es noch genau vor mir, wie er das Ding reinwuchtet", sagt Bernd Foest, der heute vor 40 Jahren live im Römer Olympiastadion dabei war als die deutsche Mannschaft ihren zweiten Europameistertitel gegen die belgische Auswahl feiert. Jubel, Trubel, Heiterkeit und komplette Ekstase bei den deutschen Fans auf der Tribüne. Das Fan Club-Mitglied erinnert sich an einen denkwürdigen Sommer 1980.

Gemeinsam mit rund einem Dutzend Anhänger aus Bielefeld, Dortmund und Duisburg machte sich Bernd auf den Weg zur Europameisterschaft nach Italien. Ihr wichtigstes Reiseutensil: Das Interrail-Ticket, welches ihnen für den Zeitraum von vier Wochen eine Bahn-Flatrate durch ganz Europa ermöglichte. Nicht selten wurde so auf ein Hotelzimmer verzichtet und stattdessen der längste Nachtzug ausfindig gemacht, um dort zwischen Koffern und Armlehnen ein Nachtquartier aufzuschlagen.

Immer der Nase nach

"Geld haben wir damals lieber für flüssige Köstlichkeiten ausgegeben", sagt Bernd und fügt lachend hinzu: "Bei der Hitze in Italien musste man schnell trinken, bevor die Getränke wieder warm wurden." Dem damals 23-Jährigen machte die rustikale Art des Reisens nichts aus. Da gehöre auch mal eine Nacht unter einer Brücke in Basel im Schlafsack zum Erlebnis, so geschehen während der Anreise nach Italien. "Das war irgendwie auch lustig", sagt er.

Die Devise der Deutschland-Fansblieb gleich: Ab in den Zug und da aussteigen, wo es ihnen nach einem flüchtigen Blick aus dem Fenster am besten gefällt. So kommt es zu einem spontanen Fußballmatch gegen die Dorfjugend aus einem verträumten Örtchen irgendwo zwischen Rom und Neapel bei dem die Teams plötzlich von einer Hundertschaft an Einheimischen enthusiastisch angefeuert wurden. "Wir haben überraschend gut mitgehalten", sagt Bernd stolz.

In Unterhose im Waschsalon

Oder zu einem netten Abend in einem Waschsalon als die deutsche Fan-Gruppierung nur in Unterhose bekleidet auf ihre Kleidung wartete und währenddessen ein Gruppenspiel der Gastgeber im Fernsehen verfolgte. "Egal wo wir waren, wir waren immer schnell das Dorfgespräch", schildert Bernd glaubwürdig. Das Ende ihrer Reise führte sie nach Rom. Daran hinderte den zugezogenen Pfälzer auch nicht der in Rimini erlittene Sonnenstich, den er aufgrund fehlender Sonnencreme leichtfertig in Kauf nahm.

Für die erste Tageserfrischung sorgte ein Sprung in den weltbekannten Trevi-Brunnen, der ihnen eine mündliche Verwarnung der örtlichen Polizei einbrockte. "Danach hatten wir auf jeden Fall genug Münzen für die U-Bahn", scherzt Bernd. Tickets gabs - wie üblich in diesen Zeiten - noch am Kassenhäuschen vor dem Stadion. Die Stimmung war super, die deutschen Fans klar in der Überzahl. Der Rest sei Geschichte. Auch heute nach 40 Jahren noch unvergesslich für Bernd.

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