Großfamilie mit großem Herz fürs Nationalteam

Für Holger Rommen ist die EM 2012 ein Heimspiel. Der Sauerländer lebt mit seiner Familie in Kiew, Hauptstadt der Ukraine und Schauplatz des Endspiels. Obwohl die Rommens seit 18 Jahren im Ausland zu Hause sind, gehört ihr Herz dem DFB-Team. Vater und alle fünf Kinder sind Mitglieder im Fan Club Nationalmannschaft.

Den härtesten Teil hat Holger Rommen (45) noch vor sich. Die Kartenvergabe. Nicht bei der Uefa. In den eigenen vier Wänden. Holger Rommen hat jeweils vier Tickets für vier EM-Spiele in Kiew. Er hat außerdem Karten für die Vorrundenpartien der deutschen Nationalmannschaft gegen Portugal und Dänemark, für das Duell zwischen England und Frankreich und für das Halbfinale in Donezk. Holger Rommen hat Ehefrau und fünf Kinder.

Die Frage, wer wann zu welchem Spiel darf, dürfte sich schwieriger gestalten als die Reise nach Donezk. Vielleicht muss gelost werden. Der Hausherr lächelt. „Das Vergabeverfahren ist noch nicht entschieden“, sagt er: „Bisher sind die Karten nicht personalisiert, so lange haben wir noch Ruhe.“

Im wahren Leben Weltbürger

Für die Rommens ist die Euro 2012 ein Heimspiel. Seit Oktober 2010 wohnen sie in Kiew. Laut Pass ist Holger Rommen Deutscher. Im wahren Leben ist er Weltbürger. Seit 18 Jahren lebt der gebürtige Sauerländer im Ausland, die ersten acht Jahre in Brüssel, dann vier Jahre Peru, vier Jahre Philippinen, jetzt die Ukraine. Seine Frau Kirsten Maher (46), eine Deutsch-Amerikanerin, hatte er 1991 noch in Köln kennen gelernt, ehe durch den Beruf das große Reisen begann. In Brüssel wurde geheiratet, dort kamen auch die ersten drei Kinder zur Welt: Rebecca (heute 12), Henry (11) und Isabel (9). Nathalie (7) folgte in Peru, Nesthäkchen Juliette wurde 2006 auf den Philippinen geboren. Alle haben sie die deutsche und US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Nathalie ist obendrein Peruanerin. Internationaler geht es kaum.

Deutschland kennen Holger Rommens Kinder nur von Urlauben und Familienbesuchen. „Wir wollen aber, dass die Kinder ein Band zu Deutschland haben“, sagt er. Dazu gehört, dass das Herz der gesamten Familie für das deutsche Nationalteam schlägt. Seit einigen Wochen sind Vater Rommen und der komplette Nachwuchs Mitglieder im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola. „Mir ist da erst aufgefallen, dass es einen so toll strukturierten Fan Club gibt“, erzählt der 45-Jährige. Gleich alle fünf Kinder anzumelden, darüber musste er nicht lange nachdenken. „Wenn ich es bei zweien gemacht hätte, hätte es nur Theater gegeben.“ Fehlt noch Mama Kirsten. Sie soll bald nachziehen.

Private Fußball-Runde auf jedem Kontinent

Juliette, die Fünfjährige, hatte im November ihren ersten Stadionbesuch. Ukraine gegen Deutschland. Das Löw-Team mit ungewohnter Dreierkette. 3:3. Juliette schlief auf der Tribüne ein. Nicht weil das Spiel langweilig war, nein, „weil es so spät war“, wie der Papa betont. Die Schwestern Isabel und Nathalie spielen selbst Fußball, Rebecca, die Älteste, ist zumindest interessiert. Der größte Fußball-Begeisterte ist Sohnemann Henry. Immer einen Ball dabei, immer die Spieler der Champions-League-Teams und Bundesligisten parat. „Wenn ich etwas über Fußball wissen will, muss ich nur ihn fragen“, sagt Holger Rommen.



Für Holger Rommen ist die EM 2012 ein Heimspiel. Der Sauerländer lebt mit seiner Familie in Kiew, Hauptstadt der Ukraine und Schauplatz des Endspiels. Obwohl die Rommens seit 18 Jahren im Ausland zu Hause sind, gehört ihr Herz dem DFB-Team. Vater und alle fünf Kinder sind Mitglieder im Fan Club Nationalmannschaft.

[bild1]Den härtesten Teil hat Holger Rommen (45) noch vor sich. Die Kartenvergabe. Nicht bei der Uefa. In den eigenen vier Wänden. Holger Rommen hat jeweils vier Tickets für vier EM-Spiele in Kiew. Er hat außerdem Karten für die Vorrundenpartien der deutschen Nationalmannschaft gegen Portugal und Dänemark, für das Duell zwischen England und Frankreich und für das Halbfinale in Donezk. Holger Rommen hat Ehefrau und fünf Kinder.

Die Frage, wer wann zu welchem Spiel darf, dürfte sich schwieriger gestalten als die Reise nach Donezk. Vielleicht muss gelost werden. Der Hausherr lächelt. „Das Vergabeverfahren ist noch nicht entschieden“, sagt er: „Bisher sind die Karten nicht personalisiert, so lange haben wir noch Ruhe.“

Im wahren Leben Weltbürger

Für die Rommens ist die Euro 2012 ein Heimspiel. Seit Oktober 2010 wohnen sie in Kiew. Laut Pass ist Holger Rommen Deutscher. Im wahren Leben ist er Weltbürger. Seit 18 Jahren lebt der gebürtige Sauerländer im Ausland, die ersten acht Jahre in Brüssel, dann vier Jahre Peru, vier Jahre Philippinen, jetzt die Ukraine. Seine Frau Kirsten Maher (46), eine Deutsch-Amerikanerin, hatte er 1991 noch in Köln kennen gelernt, ehe durch den Beruf das große Reisen begann. In Brüssel wurde geheiratet, dort kamen auch die ersten drei Kinder zur Welt: Rebecca (heute 12), Henry (11) und Isabel (9). Nathalie (7) folgte in Peru, Nesthäkchen Juliette wurde 2006 auf den Philippinen geboren. Alle haben sie die deutsche und US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Nathalie ist obendrein Peruanerin. Internationaler geht es kaum.

Deutschland kennen Holger Rommens Kinder nur von Urlauben und Familienbesuchen. „Wir wollen aber, dass die Kinder ein Band zu Deutschland haben“, sagt er. Dazu gehört, dass das Herz der gesamten Familie für das deutsche Nationalteam schlägt. Seit einigen Wochen sind Vater Rommen und der komplette Nachwuchs Mitglieder im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola. „Mir ist da erst aufgefallen, dass es einen so toll strukturierten Fan Club gibt“, erzählt der 45-Jährige. Gleich alle fünf Kinder anzumelden, darüber musste er nicht lange nachdenken. „Wenn ich es bei zweien gemacht hätte, hätte es nur Theater gegeben.“ Fehlt noch Mama Kirsten. Sie soll bald nachziehen.

Private Fußball-Runde auf jedem Kontinent

Juliette, die Fünfjährige, hatte im November ihren ersten Stadionbesuch. Ukraine gegen Deutschland. Das Löw-Team mit ungewohnter Dreierkette. 3:3. Juliette schlief auf der Tribüne ein. Nicht weil das Spiel langweilig war, nein, „weil es so spät war“, wie der Papa betont. Die Schwestern Isabel und Nathalie spielen selbst Fußball, Rebecca, die Älteste, ist zumindest interessiert. Der größte Fußball-Begeisterte ist Sohnemann Henry. Immer einen Ball dabei, immer die Spieler der Champions-League-Teams und Bundesligisten parat. „Wenn ich etwas über Fußball wissen will, muss ich nur ihn fragen“, sagt Holger Rommen.

Die Freude am runden Leder haben die Kinder vom Vater. Eindeutig. Holger Rommen nickt bestätigend. Ob Europa, Südamerika oder Asien – er hatte überall seine Fußball-Runde, mit der er regelmäßig kickte. In Kiew ist das nicht anders. Beruflich kein Nachteil. „Fußball ist ein einfaches Thema, mit dem man international überall Kontakt aufbauen kann“, meint er.

Englisch in der Ukraine kein Allheilmittel

Die Ukraine, den Gastgeber der EM neben Polen, beschreibt Holger Rommen als schönes, reizvolles Land. Die Einwohner nennt er weitaus freundlicher, als es die oft ernsten, „manchmal sogar mürrischen“ Gesichter glauben machen. Die Körpersprache meist zurückhaltend, das Auftreten reserviert – der weiche Kern unter der rauen Schale erschließt sich erst auf den zweiten Blick. Eine Umstellung nach der Zeit auf den Philippinen, „wo alle immer gelächelt haben“.

Der gesellschaftliche Kontakt fällt den Rommens schwerer als auf ihren bisherigen Stationen. Das hat weniger mit der zurückhaltenden Mentalität als mit der Sprachbarriere zu tun. Ohne Russisch und Ukrainisch stößt man an Grenzen, hat der Sauerländer festgestellt. Anders als im Westen Europas taugt Englisch hier nicht als Allheilmittel.

"Auf das Wetter hier kann man sich verlassen"

Wenn Holger Rommen durch Kiew schlendert, genießt er den schönen Stadtkern, die vielen Parks, das stabile Klima. Im Winter ist es kalt, im Sommer werden es bis zu 35 Grad. Und: Es ist trocken. Regentage hat Rommen in den fast eineinhalb Jahren kaum erlebt. Ein Grillfest drei Wochen im Voraus planen? Kein Problem. „Auf das Wetter kann man sich hier verlassen“, unterstreicht er. Schöne Aussichten für die Fans, die zur EM reisen.

Auf den Straßen der ukrainischen Hauptstadt werden die Euro-Touristen viele Luxusautos sehen. Vermutlich mehr als gewohnt. „Der Prozentsatz ist in Kiew höher als in deutschen Städten“, vergleicht Rommen: „Es gibt hier viele, die nach der Wende richtig gutes Geld verdient haben.“ Und es gibt eine Menge Verlierer. „Die gesellschaftliche Schere klafft sehr weit auseinander“, sagt er: „Als normaler Ukrainer seinen Alltag zu bestreiten, ist nicht einfach. Viele haben hart zu kämpfen.“

Unschöne Erinnerungen an die EURO 2000

Was alle Schichten eint, ist die Vorfreude auf die Europameisterschaft. Holger Rommen hat sich vorgenommen, das Turnier „besonders zu genießen“. Der Urlaub ist eingereicht, weitere Eintrittskarten sind beantragt. Zwölf Jahre ist Rommens erstes Live-Erlebnis bei einer Euro her. Bei zwei Spielen war er in Belgien im Stadion. „Damals war es nicht ganz so schön, Anhänger unserer Nationalmannschaft zu sein“, erinnert er an das Vorrunden-Aus, das zum Ende von Erich Ribbecks Amtszeit führte.

Heute sind die Erwartungen, die Gefühle ganz andere. Die DFB-Auswahl lässt ob ihrer Spielfreude Fußball-Liebhaber auf der ganzen Welt mit der Zunge schnalzen und ist Mitfavorit auf den Titel. „Im deutschen Fußball hat eine kleine Revolution stattgefunden“, meint Holger Rommen. Dieses Signal ist längst im Ausland angekommen. Klar, dass Familie Rommen dem EM-Start und den Erlebnissen mit dem Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola entgegenfiebert. Auch wenn die Kartenvergabe in den eigenen vier Wänden noch nicht über die Bühne gegangen ist.