Extremsportler Hoffmann: Zwischen Ice Cross Downhill und Fußball

Michael Hoffmann stürzt sich gerne mal auf Schlittschuhen eine mehrere hundert Meter lange Eisbahn hinunter. Über Hindernisse, Wellen und durch enge Kurven. Mit Sprüngen über 25 Meter und Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 80 km/h. Und das zusammen mit drei Kontrahenten, für die ein gepflegter Körperkontakt dazugehört wie die Bratwurst zum Fußball. Michael ist Ice Cross Downhill Rider. Der aktuell Beste in Deutschland. Erst wenn die deutsche Nationalmannschaft spielt, tauscht er die Kufen gegen das Stadiongedeck ein.

Ice Cross Downhill ist eine Winter-Extremsportart, die vor 17 Jahren ins Leben gerufen wurde. Michael ist seit 2010 dabei und hat seither keine Weltmeisterschaft verpasst. Ursprünglich kommt der 30-Jährige vom Eishockey. "Ich war immer der Schnellste", erklärt er. Die Spielübersicht sei allerdings nicht seine Stärke gewesen. So verschlug es ihn zum Ice Cross Downhill.

Wettkämpfe vor 150.000 Zuschauern

Die Wettkämpfe finden zumeist mitten in der Stadt statt. Rund um die Eisbahn säumen sich in der Spitze bis zu 150.000 Zuschauer wie in Saint Paul im US-Bundesstaat Minnesota. "Die Atmosphäre ist der Wahnsinn", sagt Michael, der noch heute vor jedem Start nervös ist. "Da kommen die Knie schon mal ins Zittern. Die fünf Sekunden vor dem Start fühlen sich an wie eine Ewigkeit", ergänzt er.

Und dann geht es los. Nicht selten geht es am Start erstmal fast senkrecht bergab. "Das ist ein einmaliges Gefühl. Adrenalin pur", beschreibt Michael. In Deutschland hat die Sportart seine Startlöcher noch nicht ganz verlassen – andere Länder sind da schon weiter. Auch deshalb hat Michael im vergangenen Jahr den deutschen Verband "German Ice Cross Downhill" gegründet.

Zusammenhalt im Fan Club

Im Sommer wechselt Michael dann die Rollen. Vom aktiven Athleten wird er zum Fan. Zum Fan der deutschen Nationalmannschaft. Bei der WM 2014 in Brasilien war er beim Viertelfinalsieg über Frankreich live im Stadion. Erst nach dem Spiel fiel ihm auf, dass sein Rückflug zeitglich zum Halbfinale gegen Brasilien in die Luft gehen sollte. Kurzerhand entschied er sich, den Flug sausen zu lassen und am Zuckerhut zu bleiben. Wohl nicht die schlechteste Entscheidung in seinem Leben.

Ohne Hotel ging es nach Belo Horizonte. Im Siegestaumel lernte er weitere deutsche Anhänger kennen, bei denen er spontan übernachten durfte. "Der Zusammenhalt unter den deutschen Fans und im Fan Club ist super", so Michael. Kein Wunder, dass er bei der EURO 2016 ebenfalls dabei war und auf seiner Reise durch Frankreich rund 7500 Kilometer mit dem Auto zurücklegte.

Auch in diesem Sommer war er bei der WM in Russland unterwegs. Leider mit einem weniger langen Aufenthalt. "Man kann nicht immer gewinnen", weiß der Spitzenathlet. Mit der Nationalmannschaft wird sein nächstes großes Ziel die Europameisterschaft 2020. Als Ice Cross Downhill Rider träumt er von Olympia: "Es wäre mein Traum, wenn unsere Sportart olympisch wird und ich 2022 in Peking dabei sein könnte."

[jh]

Michael Hoffmann stürzt sich gerne mal auf Schlittschuhen eine mehrere hundert Meter lange Eisbahn hinunter. Über Hindernisse, Wellen und durch enge Kurven. Mit Sprüngen über 25 Meter und Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 80 km/h. Und das zusammen mit drei Kontrahenten, für die ein gepflegter Körperkontakt dazugehört wie die Bratwurst zum Fußball. Michael ist Ice Cross Downhill Rider. Der aktuell Beste in Deutschland. Erst wenn die deutsche Nationalmannschaft spielt, tauscht er die Kufen gegen das Stadiongedeck ein.

Ice Cross Downhill ist eine Winter-Extremsportart, die vor 17 Jahren ins Leben gerufen wurde. Michael ist seit 2010 dabei und hat seither keine Weltmeisterschaft verpasst. Ursprünglich kommt der 30-Jährige vom Eishockey. "Ich war immer der Schnellste", erklärt er. Die Spielübersicht sei allerdings nicht seine Stärke gewesen. So verschlug es ihn zum Ice Cross Downhill.

Wettkämpfe vor 150.000 Zuschauern

Die Wettkämpfe finden zumeist mitten in der Stadt statt. Rund um die Eisbahn säumen sich in der Spitze bis zu 150.000 Zuschauer wie in Saint Paul im US-Bundesstaat Minnesota. "Die Atmosphäre ist der Wahnsinn", sagt Michael, der noch heute vor jedem Start nervös ist. "Da kommen die Knie schon mal ins Zittern. Die fünf Sekunden vor dem Start fühlen sich an wie eine Ewigkeit", ergänzt er.

Und dann geht es los. Nicht selten geht es am Start erstmal fast senkrecht bergab. "Das ist ein einmaliges Gefühl. Adrenalin pur", beschreibt Michael. In Deutschland hat die Sportart seine Startlöcher noch nicht ganz verlassen – andere Länder sind da schon weiter. Auch deshalb hat Michael im vergangenen Jahr den deutschen Verband "German Ice Cross Downhill" gegründet.

Zusammenhalt im Fan Club

Im Sommer wechselt Michael dann die Rollen. Vom aktiven Athleten wird er zum Fan. Zum Fan der deutschen Nationalmannschaft. Bei der WM 2014 in Brasilien war er beim Viertelfinalsieg über Frankreich live im Stadion. Erst nach dem Spiel fiel ihm auf, dass sein Rückflug zeitglich zum Halbfinale gegen Brasilien in die Luft gehen sollte. Kurzerhand entschied er sich, den Flug sausen zu lassen und am Zuckerhut zu bleiben. Wohl nicht die schlechteste Entscheidung in seinem Leben.

Ohne Hotel ging es nach Belo Horizonte. Im Siegestaumel lernte er weitere deutsche Anhänger kennen, bei denen er spontan übernachten durfte. "Der Zusammenhalt unter den deutschen Fans und im Fan Club ist super", so Michael. Kein Wunder, dass er bei der EURO 2016 ebenfalls dabei war und auf seiner Reise durch Frankreich rund 7500 Kilometer mit dem Auto zurücklegte.

Auch in diesem Sommer war er bei der WM in Russland unterwegs. Leider mit einem weniger langen Aufenthalt. "Man kann nicht immer gewinnen", weiß der Spitzenathlet. Mit der Nationalmannschaft wird sein nächstes großes Ziel die Europameisterschaft 2020. Als Ice Cross Downhill Rider träumt er von Olympia: "Es wäre mein Traum, wenn unsere Sportart olympisch wird und ich 2022 in Peking dabei sein könnte."