Der Heimvorteil reist mit

Den letzten Schritt muss die deutsche Mannschaft noch machen. Doch erstmal spielten die Fans. Im Politechnika-Stadion von Lwiw (Oleksandr Olesja 25) kam es heute um 16 Uhr zum deutsch-dänischen Fanduell. Zwanzig Jahre nach dem EM-Titelgewinn der "Big Mac Dänen" und einen Tag vor dem mit größter Spannung erwarteten Spiel in Gruppe B. Möglich gemacht hat das deutsch-dänische Fanduell die Fanbotschaft.

"Durch die Bank positiv", antwortet Michael Gabriel, wenn man nach seinen Erfahrungen in Polen und der Ukraine befragt. Der 48 Jahre alte Chef der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) leitet ein Team von zwölf Mitarbeitern. Sie halten die mobile Fanbotschaft am Rollen. Immer an den Spielorten der DFB-Auswahl kümmern sich Gabriel und sein Team dann um die deutsche Fangemeinde. Gabriel sagt: "Niemand hatte damit gerechnet, dass so viele Fans aus Deutschland anreisen werden. Es war doch schwer, sich vorab zu informieren. 'Wie buche ich in der Ukraine eine Unterkunft, wie bekomme ich ein Bus- oder Bahnticket?' Dafür ist es sensationell, wie viele deutsche Fans hier sind."

12.000 hatten die Mannschaft beim EM-Auftaktsieg über Portugal unterstützt, im mehr als 1000 Kilometer östlicher liegenden Charkiw beim 2:1 über die Niederlande waren es dann 9000 deutsche Fans. Der Heimvorteil reist mit.

"Viele Fans aus Deutschland kommen mit Sorgen, vor Kriminalität, Abzocke oder Fangewalt. Stattdessen begegnet ihnen hier in der Ukraine eine große Gastfreundschaft. Mit der Fanbotschaft leisten wir eine Vermittlung, das trägt zur wirklich hervorragenden Stimmung mit bei", sagt Michael Gabriel. Die mobile Fanbotschaft ist Anlaufstelle und Begegnungsstätte, Kummerkasten und Info-Börse. Eine kostengünstige Herberge, der nächstgelegene Camping-Platz, was tun wenn der Pass verloren wurde, was ist die beste Reiseverbindung nach Donezk – Gabriel und sein Team helfen schnell und unbürokratisch. Bereits seit 1990 beteiligt sich der Deutsche Fußball-Bund an der Finanzierung der mobilen und stationären Fanbotschaften bei großen Fußballturnieren.

Und das Fußballspiel? Au weia! 8:2 fegten die starken Dänen die deutsche Fanauswahl vom Platz. "Wir mussten unserem Alter Tribut zollen", sagt Gabriel. Immerhin spielte etwa Günter Krause, Leiter des Münchner Fanprojekts, im deutschen Team – und der ist 62 Jahre alt. Sei's drum, beim Fanspiel, zu dem auch fünf TV-Sender Kamerateams geschickt hatten, stand ohnehin nicht Leistung und Wettbewerb, sondern der Spaß im Mittelpunkt. So wie sonst auch. "An unserer Fanbotschaft treffen sich Fans aus allen teilnehmenden Nationen – eine wunderbare Stimmung. Darum geht es doch auch bei einer Europameisterschaft", sagt Gabriel.

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Den letzten Schritt muss die deutsche Mannschaft noch machen. Doch erstmal spielten die Fans. Im Politechnika-Stadion von Lwiw (Oleksandr Olesja 25) kam es heute um 16 Uhr zum deutsch-dänischen Fanduell. Zwanzig Jahre nach dem EM-Titelgewinn der "Big Mac Dänen" und einen Tag vor dem mit größter Spannung erwarteten Spiel in Gruppe B. Möglich gemacht hat das deutsch-dänische Fanduell die Fanbotschaft.

"Durch die Bank positiv", antwortet Michael Gabriel, wenn man nach seinen Erfahrungen in Polen und der Ukraine befragt. Der 48 Jahre alte Chef der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) leitet ein Team von zwölf Mitarbeitern. Sie halten die mobile Fanbotschaft am Rollen. Immer an den Spielorten der DFB-Auswahl kümmern sich Gabriel und sein Team dann um die deutsche Fangemeinde. Gabriel sagt: "Niemand hatte damit gerechnet, dass so viele Fans aus Deutschland anreisen werden. Es war doch schwer, sich vorab zu informieren. 'Wie buche ich in der Ukraine eine Unterkunft, wie bekomme ich ein Bus- oder Bahnticket?' Dafür ist es sensationell, wie viele deutsche Fans hier sind."

12.000 hatten die Mannschaft beim EM-Auftaktsieg über Portugal unterstützt, im mehr als 1000 Kilometer östlicher liegenden Charkiw beim 2:1 über die Niederlande waren es dann 9000 deutsche Fans. Der Heimvorteil reist mit.

"Viele Fans aus Deutschland kommen mit Sorgen, vor Kriminalität, Abzocke oder Fangewalt. Stattdessen begegnet ihnen hier in der Ukraine eine große Gastfreundschaft. Mit der Fanbotschaft leisten wir eine Vermittlung, das trägt zur wirklich hervorragenden Stimmung mit bei", sagt Michael Gabriel. Die mobile Fanbotschaft ist Anlaufstelle und Begegnungsstätte, Kummerkasten und Info-Börse. Eine kostengünstige Herberge, der nächstgelegene Camping-Platz, was tun wenn der Pass verloren wurde, was ist die beste Reiseverbindung nach Donezk – Gabriel und sein Team helfen schnell und unbürokratisch. Bereits seit 1990 beteiligt sich der Deutsche Fußball-Bund an der Finanzierung der mobilen und stationären Fanbotschaften bei großen Fußballturnieren.

Und das Fußballspiel? Au weia! 8:2 fegten die starken Dänen die deutsche Fanauswahl vom Platz. "Wir mussten unserem Alter Tribut zollen", sagt Gabriel. Immerhin spielte etwa Günter Krause, Leiter des Münchner Fanprojekts, im deutschen Team – und der ist 62 Jahre alt. Sei's drum, beim Fanspiel, zu dem auch fünf TV-Sender Kamerateams geschickt hatten, stand ohnehin nicht Leistung und Wettbewerb, sondern der Spaß im Mittelpunkt. So wie sonst auch. "An unserer Fanbotschaft treffen sich Fans aus allen teilnehmenden Nationen – eine wunderbare Stimmung. Darum geht es doch auch bei einer Europameisterschaft", sagt Gabriel.