Berger: "Zwei echte Standortbestimmungen"

Mit den Spielen in den Niederlanden am Karfreitag (ab 20 Uhr, live auf sportstudio.de) in Sittard und gegen Brasilien am nächsten Dienstag (ab 18 Uhr, live in der ARD) in Nürnberg bereitet sich die Frauen-Nationalmannschaft auf die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland im Sommer vor. Mit dabei ist auch Torhüterin Ann-Katrin Berger, die mit dem FC Chelsea kürzlich das Halbfinale der Champions League erreicht hat. Im DFB.de-Interview spricht die 32-Jährige über ihre Liebe zum Elfmeterschießen, über das Comeback von Melanie Leupolz und den Abschied von Dzsenifer Marozsan und den großen Konkurrenzkampf auf der Torhüterinnenposition.

DFB.de: Ann-Katrin Berger, in den kommenden Tagen stehen Länderspiele in den Niederlanden und zuhause gegen Brasilien auf dem Programm. Welche Bedeutung haben die Partien im Hinblick auf die Weltmeisterschaft im Sommer?

Ann-Katrin Berger: Das sind zwei wichtige Spiele gegen richtig gute Gegner. Zudem sind es zwei echte Standortbestimmungen für uns. Wir treffen dabei auf Teams, die zwei komplett unterschiedliche Spielphilosophien verfolgen. Das ist meiner Meinung nach ebenfalls ein wichtiger Aspekt im Hinblick auf die WM.

DFB.de: Zunächst geht es gegen Niederlande? Was für eine Spielphilosophie erwarten Sie in diesem Duell?

Berger: Die Niederlande ist eine sehr spielstarke Mannschaft mit einem guten und erfahrenen Mittelfeld. Dass sie über enorme Qualitäten verfügen, haben sie in den vergangenen Jahren häufiger nachgewiesen – nicht ohne Grund sind sie 2017 Europameister geworden. Natürlich fehlt ihnen mit Vivianne Miedema im Moment eine absolute Top-Stürmerin verletzungsbedingt. Aber das werden sie kompensieren können.

DFB.de: Danach steht am Dienstag die Partie gegen Brasilien in Nürnberg auf dem Programm…

Berger: Darüber haben wir noch gar nicht so viel gesprochen, weil im Moment nur die Niederlande im Fokus steht. Aber wir wissen natürlich, worauf wir uns gegen Brasilien einstellen müssen. Die Brasilianerinnen sind am Ball überragend. Wichtig wird es sein, dass wir kompakt stehen, damit wir ihnen nicht zu oft hinterherlaufen müssen. Die Brasilianerinnen wollen immer den Ball haben. Das müssen wir versuchen, zu unterbinden.

DFB.de: Über 27.000 Tickets sind bereits verkauft. Ist das ein Zeichen dafür, dass Sie die Euphorie nach der Europameisterschaft auch ins neue Jahr übertragen haben?

Berger: Ja, das denke ich schon. Es wird richtig Bock machen, vor über 28.000 Zuschauerinnen und Zuschauern zu spielen. Zudem finde ich es gut, dass wir mal wieder in Süddeutschland sind. Das war zuletzt nicht so häufig der Fall. Wir wollen das gesamte Land von unseren Leistungen überzeugen. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns überall in Deutschland präsentieren. Grundsätzlich war die Europameisterschaft im vergangenen Jahr aber natürlich sehr wichtig für den Frauenfußball in Deutschland. Wir wollen die Leute auch weiterhin mitnehmen.

DFB.de: Für Dzsenifer Marozsan wird die Partie gegen Brasilien das letzte Länderspiel ihrer Karriere sein. Wie denken Sie über Ihren Abschied?

Berger: Puh, schwere Frage. Wieviel Zeit habe ich für die Antwort? (lacht) Maro ist eine überragende Spielerin und ein überragender Mensch. Ich habe es geliebt, mit ihr zusammenzuspielen. Man konnte immer wieder sehen, dass sie auf einer ganz anderen Ebene Fußball spielt. Ihre Spielintelligenz und ihre Technik sind einfach unbeschreiblich. Ich genieße die letzten Tage, die wir hier gemeinsam bei der Nationalmannschaft verbringen. Vor allem darf man sie nicht nur an ihren sportlichen Leistungen messen, mindestens genauso wichtig ist aus meiner Sicht, was sie für den Frauenfußball im Allgemeinen geleistet hat. Das alles zusammen zeigt, was für eine große Persönlichkeit sie ist.

DFB.de: Dafür kehrt Melanie Leupolz nach ihrer Schwangerschaft zurück, mit der sie auch beim FC Chelsea zusammenspielen. Wie erleben Sie ihr Comeback?

Berger: Es kommt mir vor, als wäre sie nie weg gewesen. Melly ist einfach eine besondere Person. Vor sechs Monaten hat sie ihren Sohn bekommen. Jetzt spielt sie schon wieder auf allerhöchstem Niveau Fußball. Meinen Respekt kann man gar nicht in Worte fassen. Ihre Willensstärke und auch ihr Organisationstalent sind beeindruckend. Es scheint für sie kein Problem zu sein, gleichzeitig Mutter und Profifußballerin zu sein. Hätte ich einen Hut auf, würde ich ihn für sie ziehen. Ich freue mich unwahrscheinlich für Melly, dass sie jetzt auch bei der Nationalmannschaft wieder dabei ist. Sie hat es definitiv verdient und macht uns besser.

DFB.de: In vier Monaten startet die Weltmeisterschaft. Spüren Sie bereits ein Kribbeln?

Berger: Für mich ist das Turnier gefühlt noch ziemlich weit weg. Die meisten von uns haben ihren Fokus aktuell auf den Saisonendspurt mit ihren Vereinen gerichtet – ich auch. Für die Wolfsburgerinnen und die Münchnerinnen geht es noch um nationale und teilweise internationale Titel. Gleiches gilt für uns beim FC Chelsea. Ich bin eher ein Typ, der einen Schritt nach dem anderen macht und erstmal schaut, was im Hier und Jetzt gefragt ist. Das Kribbeln wird noch rechtzeitig vor der Weltmeisterschaft kommen – spätestens wenn wir uns im Juni treffen, um am Feinschliff zu arbeiten.

DFB.de: Der Konkurrenzkampf ist bereits jetzt enorm – vor allem auf der Torhüterinnenposition. Wie schätzen Sie die Situation ein?

Berger: Deutschland ist eine der wenigen Nationen, die schon immer ein Luxusproblem bei den Torhüterinnen hat. Ich weiß nicht wieso das so ist, aber wir sollten uns nicht darüber beschweren. Ich versuche meine Erfahrungen, die ich in England gesammelt habe, hier einzubringen. Denn die Zeit dort hat mir sehr geholfen und mich zu einer besseren Torhüterin gemacht.

DFB.de: Wie schwer ist es in diesem Zusammenhang, möglicherweise hinter Merle Frohms die Nummer zwei zu sein?

Berger: Das ist natürlich nicht einfach. Welche Fußballerin sitzt schon gerne auf der Bank? Aber Merle spielt beim VfL Wolfsburg ebenfalls auf höchstem Niveau und zeigt dort stabile Leistungen. Grundsätzlich macht es mir riesigen Spaß, in diesem Kreis regelmäßig dabei sein zu können. Wir haben eine tolle Mischung an Torhüterinnen hier, auch Maria Grohs und Stina Johannes bringen sich ein. Ich versuche einfach, in jedem Training meine beste Leistung zu bringen und es der Trainerin damit so schwer wie möglich zu machen. Wichtig ist mir, dass ich alles gegeben habe. Wenn es dann trotzdem nicht reicht, kann ich damit leben. Fußball ist und bleibt ein Mannschaftssport, bei dem nur elf Spielerinnen auf dem Rasen stehen können. Aber ich liebe den Mannschaftssport, weil man füreinander da ist. Dazu gehört eben auch, dass man die eigenen Interessen mal hinten anstellen muss.

DFB.de: Beim FC Chelsea sind Sie die unumstrittene Nummer eins und haben dort gerade mit zwei gehaltenen Elfmetern gegen Olympique Lyon und dem Einzug ins Halbfinale der Champions League für Schlagzeilen gesorgt. Wie denken Sie mit etwas Abstand über das Duell?

Berger: Zunächst muss man sagen, dass Lyon richtig stark war. Wir haben nicht das zeigen können, was wir zeigen wollten. Im Elfmeterschießen gehört auch immer etwas Glück dazu. In dem Moment habe ich eigentlich gar nichts gefühlt – keinen Druck, keine Nervosität, keine Verunsicherung. Ich habe schon immer Elfmeterschießen geliebt. Als Torhüterin kann ich da nur gewinnen. Die Schützinnen müssen treffen, sie haben den Druck. Von mir als Torhüterin erwartet niemand, dass ich die Versuche halte. Ich bin einfach nur glücklich, dass ich meiner Mannschaft helfen und meinen Beitrag leisten dafür leisten konnte, dass wir jetzt im Halbfinale gegen Barcelona stehen.

DFB.de: Hinterher hat Ihre Mitspielerin Maren Mjelde gesagt, dass Sie ihrer Meinung nach die beste Torhüterin der Welt seien…

Berger: Das ist ein riesengroßes Statement von ihr. Ich versuche, damit umzugehen. Aber irgendwie schaffe ich es nicht, weil ich weiß, dass ich noch besser sein kann – und besser sein möchte. Klar, ich hatte einen guten Tag, das stimmt. Ich habe einfach versucht, meinen Job so gut wie möglich zu machen. Nach ihrer Aussage habe ich mir jedoch gedacht, dass ich nicht die weltbeste Torhüterin sein kann, weil ich vorher zwei Gegentreffer kassiert habe. Aber grundsätzlich freut es mich natürlich, wenn andere meine Leistungen anerkennen.

DFB.de: Es klingt fast so, als sei Ihnen dieses Lob gar nicht recht.

Berger: Es kommt immer auf die Situation an. Aber gegen Lyon haben wir eben zwei Treffer kassiert. Jedes Gegentor regt mich wahnsinnig auf. Anerkennung ist mir natürlich grundsätzlich schon wichtig – gerade wenn das Lob von Maren Mjelde kommt. Denn sie ist eine meiner größten Kritikerinnen.

[sw]

Mit den Spielen in den Niederlanden am Karfreitag (ab 20 Uhr, live auf sportstudio.de) in Sittard und gegen Brasilien am nächsten Dienstag (ab 18 Uhr, live in der ARD) in Nürnberg bereitet sich die Frauen-Nationalmannschaft auf die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland im Sommer vor. Mit dabei ist auch Torhüterin Ann-Katrin Berger, die mit dem FC Chelsea kürzlich das Halbfinale der Champions League erreicht hat. Im DFB.de-Interview spricht die 32-Jährige über ihre Liebe zum Elfmeterschießen, über das Comeback von Melanie Leupolz und den Abschied von Dzsenifer Marozsan und den großen Konkurrenzkampf auf der Torhüterinnenposition.

DFB.de: Ann-Katrin Berger, in den kommenden Tagen stehen Länderspiele in den Niederlanden und zuhause gegen Brasilien auf dem Programm. Welche Bedeutung haben die Partien im Hinblick auf die Weltmeisterschaft im Sommer?

Ann-Katrin Berger: Das sind zwei wichtige Spiele gegen richtig gute Gegner. Zudem sind es zwei echte Standortbestimmungen für uns. Wir treffen dabei auf Teams, die zwei komplett unterschiedliche Spielphilosophien verfolgen. Das ist meiner Meinung nach ebenfalls ein wichtiger Aspekt im Hinblick auf die WM.

DFB.de: Zunächst geht es gegen Niederlande? Was für eine Spielphilosophie erwarten Sie in diesem Duell?

Berger: Die Niederlande ist eine sehr spielstarke Mannschaft mit einem guten und erfahrenen Mittelfeld. Dass sie über enorme Qualitäten verfügen, haben sie in den vergangenen Jahren häufiger nachgewiesen – nicht ohne Grund sind sie 2017 Europameister geworden. Natürlich fehlt ihnen mit Vivianne Miedema im Moment eine absolute Top-Stürmerin verletzungsbedingt. Aber das werden sie kompensieren können.

DFB.de: Danach steht am Dienstag die Partie gegen Brasilien in Nürnberg auf dem Programm…

Berger: Darüber haben wir noch gar nicht so viel gesprochen, weil im Moment nur die Niederlande im Fokus steht. Aber wir wissen natürlich, worauf wir uns gegen Brasilien einstellen müssen. Die Brasilianerinnen sind am Ball überragend. Wichtig wird es sein, dass wir kompakt stehen, damit wir ihnen nicht zu oft hinterherlaufen müssen. Die Brasilianerinnen wollen immer den Ball haben. Das müssen wir versuchen, zu unterbinden.

DFB.de: Über 27.000 Tickets sind bereits verkauft. Ist das ein Zeichen dafür, dass Sie die Euphorie nach der Europameisterschaft auch ins neue Jahr übertragen haben?

Berger: Ja, das denke ich schon. Es wird richtig Bock machen, vor über 28.000 Zuschauerinnen und Zuschauern zu spielen. Zudem finde ich es gut, dass wir mal wieder in Süddeutschland sind. Das war zuletzt nicht so häufig der Fall. Wir wollen das gesamte Land von unseren Leistungen überzeugen. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns überall in Deutschland präsentieren. Grundsätzlich war die Europameisterschaft im vergangenen Jahr aber natürlich sehr wichtig für den Frauenfußball in Deutschland. Wir wollen die Leute auch weiterhin mitnehmen.

DFB.de: Für Dzsenifer Marozsan wird die Partie gegen Brasilien das letzte Länderspiel ihrer Karriere sein. Wie denken Sie über Ihren Abschied?

Berger: Puh, schwere Frage. Wieviel Zeit habe ich für die Antwort? (lacht) Maro ist eine überragende Spielerin und ein überragender Mensch. Ich habe es geliebt, mit ihr zusammenzuspielen. Man konnte immer wieder sehen, dass sie auf einer ganz anderen Ebene Fußball spielt. Ihre Spielintelligenz und ihre Technik sind einfach unbeschreiblich. Ich genieße die letzten Tage, die wir hier gemeinsam bei der Nationalmannschaft verbringen. Vor allem darf man sie nicht nur an ihren sportlichen Leistungen messen, mindestens genauso wichtig ist aus meiner Sicht, was sie für den Frauenfußball im Allgemeinen geleistet hat. Das alles zusammen zeigt, was für eine große Persönlichkeit sie ist.

DFB.de: Dafür kehrt Melanie Leupolz nach ihrer Schwangerschaft zurück, mit der sie auch beim FC Chelsea zusammenspielen. Wie erleben Sie ihr Comeback?

Berger: Es kommt mir vor, als wäre sie nie weg gewesen. Melly ist einfach eine besondere Person. Vor sechs Monaten hat sie ihren Sohn bekommen. Jetzt spielt sie schon wieder auf allerhöchstem Niveau Fußball. Meinen Respekt kann man gar nicht in Worte fassen. Ihre Willensstärke und auch ihr Organisationstalent sind beeindruckend. Es scheint für sie kein Problem zu sein, gleichzeitig Mutter und Profifußballerin zu sein. Hätte ich einen Hut auf, würde ich ihn für sie ziehen. Ich freue mich unwahrscheinlich für Melly, dass sie jetzt auch bei der Nationalmannschaft wieder dabei ist. Sie hat es definitiv verdient und macht uns besser.

DFB.de: In vier Monaten startet die Weltmeisterschaft. Spüren Sie bereits ein Kribbeln?

Berger: Für mich ist das Turnier gefühlt noch ziemlich weit weg. Die meisten von uns haben ihren Fokus aktuell auf den Saisonendspurt mit ihren Vereinen gerichtet – ich auch. Für die Wolfsburgerinnen und die Münchnerinnen geht es noch um nationale und teilweise internationale Titel. Gleiches gilt für uns beim FC Chelsea. Ich bin eher ein Typ, der einen Schritt nach dem anderen macht und erstmal schaut, was im Hier und Jetzt gefragt ist. Das Kribbeln wird noch rechtzeitig vor der Weltmeisterschaft kommen – spätestens wenn wir uns im Juni treffen, um am Feinschliff zu arbeiten.

DFB.de: Der Konkurrenzkampf ist bereits jetzt enorm – vor allem auf der Torhüterinnenposition. Wie schätzen Sie die Situation ein?

Berger: Deutschland ist eine der wenigen Nationen, die schon immer ein Luxusproblem bei den Torhüterinnen hat. Ich weiß nicht wieso das so ist, aber wir sollten uns nicht darüber beschweren. Ich versuche meine Erfahrungen, die ich in England gesammelt habe, hier einzubringen. Denn die Zeit dort hat mir sehr geholfen und mich zu einer besseren Torhüterin gemacht.

DFB.de: Wie schwer ist es in diesem Zusammenhang, möglicherweise hinter Merle Frohms die Nummer zwei zu sein?

Berger: Das ist natürlich nicht einfach. Welche Fußballerin sitzt schon gerne auf der Bank? Aber Merle spielt beim VfL Wolfsburg ebenfalls auf höchstem Niveau und zeigt dort stabile Leistungen. Grundsätzlich macht es mir riesigen Spaß, in diesem Kreis regelmäßig dabei sein zu können. Wir haben eine tolle Mischung an Torhüterinnen hier, auch Maria Grohs und Stina Johannes bringen sich ein. Ich versuche einfach, in jedem Training meine beste Leistung zu bringen und es der Trainerin damit so schwer wie möglich zu machen. Wichtig ist mir, dass ich alles gegeben habe. Wenn es dann trotzdem nicht reicht, kann ich damit leben. Fußball ist und bleibt ein Mannschaftssport, bei dem nur elf Spielerinnen auf dem Rasen stehen können. Aber ich liebe den Mannschaftssport, weil man füreinander da ist. Dazu gehört eben auch, dass man die eigenen Interessen mal hinten anstellen muss.

DFB.de: Beim FC Chelsea sind Sie die unumstrittene Nummer eins und haben dort gerade mit zwei gehaltenen Elfmetern gegen Olympique Lyon und dem Einzug ins Halbfinale der Champions League für Schlagzeilen gesorgt. Wie denken Sie mit etwas Abstand über das Duell?

Berger: Zunächst muss man sagen, dass Lyon richtig stark war. Wir haben nicht das zeigen können, was wir zeigen wollten. Im Elfmeterschießen gehört auch immer etwas Glück dazu. In dem Moment habe ich eigentlich gar nichts gefühlt – keinen Druck, keine Nervosität, keine Verunsicherung. Ich habe schon immer Elfmeterschießen geliebt. Als Torhüterin kann ich da nur gewinnen. Die Schützinnen müssen treffen, sie haben den Druck. Von mir als Torhüterin erwartet niemand, dass ich die Versuche halte. Ich bin einfach nur glücklich, dass ich meiner Mannschaft helfen und meinen Beitrag leisten dafür leisten konnte, dass wir jetzt im Halbfinale gegen Barcelona stehen.

DFB.de: Hinterher hat Ihre Mitspielerin Maren Mjelde gesagt, dass Sie ihrer Meinung nach die beste Torhüterin der Welt seien…

Berger: Das ist ein riesengroßes Statement von ihr. Ich versuche, damit umzugehen. Aber irgendwie schaffe ich es nicht, weil ich weiß, dass ich noch besser sein kann – und besser sein möchte. Klar, ich hatte einen guten Tag, das stimmt. Ich habe einfach versucht, meinen Job so gut wie möglich zu machen. Nach ihrer Aussage habe ich mir jedoch gedacht, dass ich nicht die weltbeste Torhüterin sein kann, weil ich vorher zwei Gegentreffer kassiert habe. Aber grundsätzlich freut es mich natürlich, wenn andere meine Leistungen anerkennen.

DFB.de: Es klingt fast so, als sei Ihnen dieses Lob gar nicht recht.

Berger: Es kommt immer auf die Situation an. Aber gegen Lyon haben wir eben zwei Treffer kassiert. Jedes Gegentor regt mich wahnsinnig auf. Anerkennung ist mir natürlich grundsätzlich schon wichtig – gerade wenn das Lob von Maren Mjelde kommt. Denn sie ist eine meiner größten Kritikerinnen.

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