Voss-Tecklenburg: "Das zeigt die großartige Charakterstärke"

Zwei Spiele, zwei Siege: Der Restart der deutschen Frauen-Nationalmannschaft auf dem Weg zur Europameisterschaft 2022 ist geglückt. Zum Abschluss der Länderspielphase spricht Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im DFB.de-Interview über die Eindrücke einer besonderen Maßnahme, das Länderspiel gegen England am 27. Oktober und den außergewöhnlichen Charakter ihrer Mannschaft.

DFB.de: Wie fällt Ihr Fazit nach dem 3:0 gegen Montenegro aus - mit einer völlig veränderten Anfangsformation im Vergleich zum Spiel gegen Irland?

Martina Voss-Tecklenburg: Wir haben uns bewusst aus Gründen der Belastungssteuerung für diese Rotation entschieden. Die Mannschaft, die gegen Montenegro auf dem Platz stand, war in großen Teilen unerfahren. Der Wille, das umzusetzen, was wir positionsspezifisch auf den Platz bringen wollten, war da, aber wir haben heute unter sehr schwierigen Bedingungen einfach zu viele technische Fehler gemacht. Die Gründe liegen darin, dass wir zum Teil nervös waren, die Qualität des Platzes für unser Spiel nicht optimal war, aber eben auch darin, dass wir in dieser Konstellation noch lernen müssen, mit Druck richtig umzugehen.

DFB.de: Wo steht das deutsche Team aktuell nach Ihrer Meinung?

Voss-Tecklenburg: Wir haben sechs Punkte geholt, sind in der Gruppe immer noch ungeschlagen. Spiele wie gegen Montenegro sind schwierig für uns. Man hat gesehen, dass es ein unangenehmer Gegner war, der nur darauf aus war, nicht so hoch zu verlieren. Es ist deshalb auch schwierig zu sagen, wo wir stehen. Wir befinden uns in einem Entwicklungsprozess. Alle Erfahrungen, die wir über Länderspiele sammeln können, sind förderlich dafür. Diesmal war es beispielsweise eine ganz wichtige Erkenntnis, dass wir auch nach einem nicht ganz so guten Auftritt unseren Spielerinnen wichtige Dinge mitgeben können.

DFB.de: Die beiden Qualifikationsspiele standen für Sie und Ihr Team nach dem Restart unter besonderen Voraussetzungen. Wie bewerten Sie die Maßnahme dahingehend?

Voss-Tecklenburg: Alle haben in den vergangenen Tagen immer wieder betont, wie sehr wir uns darauf gefreut haben. Wie sehr wir es genossen haben, wieder zusammen auf den Platz zu stehen und endlich wieder spielen zu können - auch unter schwierigen Bedingungen. Alle haben sich bemüht, das Hygienekonzepte umzusetzen. Klar, es ist eine besondere Situation. Man ist ausschließlich im Hotel, bestimmte Abläufe müssen angepasst werden. Aber wir waren alle nur froh, dass wir wieder unseren Sport ausüben dürfen.

DFB.de: Was sagt das über Ihre Mannschaft aus, dass Sie so die Bedingungen angenommen hat?

Voss-Tecklenburg: Das zeigt die großartige Charakterstärke, die Persönlichkeit und wie sich alle mit der schwierigen Situation auseinandergesetzt haben. Unsere Spielerinnen reflektieren und wertschätzen, dass sie den Fußball haben. Das ist für uns nicht selbstverständlich. Vielleicht versteht es der eine oder andere nicht - wenn er selbst keinen Sport ausübt -, was gerade Teamsport in so einer schwierigen Zeit an Werten, an Halt, an sozialer Kompetenz geben kann. Aus diesen Gründen ist es toll, dass wir diese Ausnahmestellung haben und endlich wieder Fußball spielen dürfen.

DFB.de: Blick voraus: Wie wichtig ist das im Oktober in Wiesbaden geplante Spiel gegen England als Standortbestimmung?

Voss-Tecklenburg: Ich wehre mich immer etwas dagegen zu sagen, dass nur ein Spiel eine Standortbestimmung ist. Es ist Fakt, dass wir mit England einen tollen Gegner haben. Es ist aber auch Fakt, dass England mit uns einen tollen Gegner hat. Das sind genau die Spiele, die wir brauchen, um mehr Erkenntnisse zu erhalten und uns mit den Topnationen zu messen. Deshalb ist es wichtig, gegen Teams, die unter den ersten Zehn der Weltrangliste stehen, immer wieder zu testen. Es ist unser Ziel, dass wir so oft wie möglich bis zur Europameisterschaft gegen Topnationen spielen.

[as]

Zwei Spiele, zwei Siege: Der Restart der deutschen Frauen-Nationalmannschaft auf dem Weg zur Europameisterschaft 2022 ist geglückt. Zum Abschluss der Länderspielphase spricht Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im DFB.de-Interview über die Eindrücke einer besonderen Maßnahme, das Länderspiel gegen England am 27. Oktober und den außergewöhnlichen Charakter ihrer Mannschaft.

DFB.de: Wie fällt Ihr Fazit nach dem 3:0 gegen Montenegro aus - mit einer völlig veränderten Anfangsformation im Vergleich zum Spiel gegen Irland?

Martina Voss-Tecklenburg: Wir haben uns bewusst aus Gründen der Belastungssteuerung für diese Rotation entschieden. Die Mannschaft, die gegen Montenegro auf dem Platz stand, war in großen Teilen unerfahren. Der Wille, das umzusetzen, was wir positionsspezifisch auf den Platz bringen wollten, war da, aber wir haben heute unter sehr schwierigen Bedingungen einfach zu viele technische Fehler gemacht. Die Gründe liegen darin, dass wir zum Teil nervös waren, die Qualität des Platzes für unser Spiel nicht optimal war, aber eben auch darin, dass wir in dieser Konstellation noch lernen müssen, mit Druck richtig umzugehen.

DFB.de: Wo steht das deutsche Team aktuell nach Ihrer Meinung?

Voss-Tecklenburg: Wir haben sechs Punkte geholt, sind in der Gruppe immer noch ungeschlagen. Spiele wie gegen Montenegro sind schwierig für uns. Man hat gesehen, dass es ein unangenehmer Gegner war, der nur darauf aus war, nicht so hoch zu verlieren. Es ist deshalb auch schwierig zu sagen, wo wir stehen. Wir befinden uns in einem Entwicklungsprozess. Alle Erfahrungen, die wir über Länderspiele sammeln können, sind förderlich dafür. Diesmal war es beispielsweise eine ganz wichtige Erkenntnis, dass wir auch nach einem nicht ganz so guten Auftritt unseren Spielerinnen wichtige Dinge mitgeben können.

DFB.de: Die beiden Qualifikationsspiele standen für Sie und Ihr Team nach dem Restart unter besonderen Voraussetzungen. Wie bewerten Sie die Maßnahme dahingehend?

Voss-Tecklenburg: Alle haben in den vergangenen Tagen immer wieder betont, wie sehr wir uns darauf gefreut haben. Wie sehr wir es genossen haben, wieder zusammen auf den Platz zu stehen und endlich wieder spielen zu können - auch unter schwierigen Bedingungen. Alle haben sich bemüht, das Hygienekonzepte umzusetzen. Klar, es ist eine besondere Situation. Man ist ausschließlich im Hotel, bestimmte Abläufe müssen angepasst werden. Aber wir waren alle nur froh, dass wir wieder unseren Sport ausüben dürfen.

DFB.de: Was sagt das über Ihre Mannschaft aus, dass Sie so die Bedingungen angenommen hat?

Voss-Tecklenburg: Das zeigt die großartige Charakterstärke, die Persönlichkeit und wie sich alle mit der schwierigen Situation auseinandergesetzt haben. Unsere Spielerinnen reflektieren und wertschätzen, dass sie den Fußball haben. Das ist für uns nicht selbstverständlich. Vielleicht versteht es der eine oder andere nicht - wenn er selbst keinen Sport ausübt -, was gerade Teamsport in so einer schwierigen Zeit an Werten, an Halt, an sozialer Kompetenz geben kann. Aus diesen Gründen ist es toll, dass wir diese Ausnahmestellung haben und endlich wieder Fußball spielen dürfen.

DFB.de: Blick voraus: Wie wichtig ist das im Oktober in Wiesbaden geplante Spiel gegen England als Standortbestimmung?

Voss-Tecklenburg: Ich wehre mich immer etwas dagegen zu sagen, dass nur ein Spiel eine Standortbestimmung ist. Es ist Fakt, dass wir mit England einen tollen Gegner haben. Es ist aber auch Fakt, dass England mit uns einen tollen Gegner hat. Das sind genau die Spiele, die wir brauchen, um mehr Erkenntnisse zu erhalten und uns mit den Topnationen zu messen. Deshalb ist es wichtig, gegen Teams, die unter den ersten Zehn der Weltrangliste stehen, immer wieder zu testen. Es ist unser Ziel, dass wir so oft wie möglich bis zur Europameisterschaft gegen Topnationen spielen.

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