Löw: "Wir wollen und werden gegen Nordirland gewinnen"

Die EURO 2016 ist in vollem Gange, heute geht der zweite Spieltag zu Ende. Die deutsche Nationalmannschaft ist mit einem 2:0 gegen die Ukraine und einem torlosen Remis gegen Polen ins Turnier gestartet. Mit einem Punkt gegen Nordirland am Dienstag (ab 18 Uhr, live in der ARD und Fan-Club-Radio) wäre das DFB-Team für das Achtelfinale qualifiziert - ob als Gruppensieger oder Zweiter, hinge dann vom Ergebnis des zeitgleichen Spiels der Polen gegen die Ukraine ab. Bundestrainer Joachim Löw geht aber mit der Zuversicht ins Nordirland-Spiel, Gruppensieger zu werden. Auf DFB.de erklärt der Weltmeistertrainer, warum er der Mannschaft heute freigegeben hat, wie er das Team gegen Polen gesehen hat - und er reagiert auf die Kritik an den Führungsqualitäten seiner Spieler.

JOACHIM LÖW ÜBER...

... öffentliche Kritik an der Führungsqualität seiner Spieler: Das zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. 2014 hatten wir die Diskussion schon mal. Dann wurden wir Weltmeister, und alle waren die großartigen Leader. Jetzt spielen wir einmal 0:0, und die Diskussion kommt wieder. Ganz ehrlich, damit ist alles gesagt. Die Spieler haben großartige Führungsqualitäten. Sie denken mit, sprechen mich an - die Mitarbeit ist sagenhaft gut.

... das 0:0 gegen Polen: Defensiv war unser Spiel gut, aber vorne haben wir uns nicht durchsetzen können - da ist Kritik angebracht. Wir hatten oft zu wenig Spieler in der Box, haben hohe Bälle aus dem Halbfeld geschlagen und dem Gegner so in die Karten gespielt. Wir können mit dem einen Punkt aber leben. Denn wir haben es geschafft, als Mannschaft gut zu verteidigen. Wir haben kaum Chancen zugelassen. Allerdings haben wir die richtigen Laufwege und die Geschwindigkeit zum Tor vermissen lassen. Das haben wir aber angesprochen - es ist ein guter Ansatz, um daran zu arbeiten.



Die EURO 2016 ist in vollem Gange, heute geht der zweite Spieltag zu Ende. Die deutsche Nationalmannschaft ist mit einem 2:0 gegen die Ukraine und einem torlosen Remis gegen Polen ins Turnier gestartet. Mit einem Punkt gegen Nordirland am Dienstag (ab 18 Uhr, live in der ARD und Fan-Club-Radio) wäre das DFB-Team für das Achtelfinale qualifiziert - ob als Gruppensieger oder Zweiter, hinge dann vom Ergebnis des zeitgleichen Spiels der Polen gegen die Ukraine ab. Bundestrainer Joachim Löw geht aber mit der Zuversicht ins Nordirland-Spiel, Gruppensieger zu werden. Auf DFB.de erklärt der Weltmeistertrainer, warum er der Mannschaft heute freigegeben hat, wie er das Team gegen Polen gesehen hat - und er reagiert auf die Kritik an den Führungsqualitäten seiner Spieler.

JOACHIM LÖW ÜBER...

... öffentliche Kritik an der Führungsqualität seiner Spieler: Das zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. 2014 hatten wir die Diskussion schon mal. Dann wurden wir Weltmeister, und alle waren die großartigen Leader. Jetzt spielen wir einmal 0:0, und die Diskussion kommt wieder. Ganz ehrlich, damit ist alles gesagt. Die Spieler haben großartige Führungsqualitäten. Sie denken mit, sprechen mich an - die Mitarbeit ist sagenhaft gut.

... das 0:0 gegen Polen: Defensiv war unser Spiel gut, aber vorne haben wir uns nicht durchsetzen können - da ist Kritik angebracht. Wir hatten oft zu wenig Spieler in der Box, haben hohe Bälle aus dem Halbfeld geschlagen und dem Gegner so in die Karten gespielt. Wir können mit dem einen Punkt aber leben. Denn wir haben es geschafft, als Mannschaft gut zu verteidigen. Wir haben kaum Chancen zugelassen. Allerdings haben wir die richtigen Laufwege und die Geschwindigkeit zum Tor vermissen lassen. Das haben wir aber angesprochen - es ist ein guter Ansatz, um daran zu arbeiten.

###more###

JOACHIM LÖW ÜBER...

... den freien Samstag: Der Tag war so vorgesehen - unabhängig vom Ergebnis des Polen-Spiels. Wir haben jeden Tag trainiert, seit wir in Évian sind. Jetzt muss man auch mal die Anspannung herunterfahren und regenerieren. Wir haben ja noch zwei Tage für das Training vor dem Nordirland-Spiel. Zudem dauert das Turnier sieben Wochen für uns. Da ist es gut, an einem Tag Freiheit zu genießen und das zu tun, was man gerne macht. Das hat aber nichts mit nachlassender Konzentration zu tun. Am Sonntag geht es los mit der Konzentration auf das Spiel. Wenn man die ganze Zeit nur angespannt ist, hat man keine Chance, das Turnier zu gewinnen.

... den Fitnesszustand der Mannschaft: Die Mannschaft macht einen körperlich guten Eindruck. Die Dinge, die gegen Polen nicht gut gelaufen sind, haben keine speziellen Gründe.

... Jerome Boateng: Jerome ist schon seit längerer Zeit ein Führungsspieler. Er war bei der WM 2014 schon in einer hervorragenden Verfassung und im Endspiel maßgeblich daran beteiligt, dass wir den Titel gewonnen haben. Seine Entwicklung ist sehr, sehr gut. Ich finde es gut, dass er nach dem Polen-Spiel Kritik geäußert hat. Er beansprucht die Führungsrolle und hat ein Gefühl dafür, wie die Dinge passieren. In der Mannschaft ist er hoch angesehen - und natürlich ein Weltklasseverteidiger.

... Boatengs Trainingspause am Freitag: Er hat eine Prellung an der Hüfte. Aber das ist kein Problem, keine ernstzunehmende Sache - wir planen für Dienstag mit ihm.

... Bastian Schweinsteiger: Er ist auf einem sehr guten Weg, hat viel trainiert, auch viele Extraschichten geschoben. Daher tut auch ihm den freie Tag gut. Er macht einen guten Eindurck. Ich finde es erfreulich, wie er sich herangearbeitet hat.

... die "Ladehemmung" bei Thomas Müller: Thomas Müller ist ein wichtiger Spieler auf dem Platz, der viel redet und die Mannschaft mitreißt. Gegen Polen hat er defensiv gut gespielt, offensiver kann er natürlich gefährlicher sein. Er wird kommen, da bin ich mir sicher.

... die deutschen Offensivspieler: Özil, Götze, Kroos und andere sind hervorragende Passspieler, die auch mal vier oder fünf Mann überspielen können. Und wir brauchen Spieler, die in Eins-gegen-Eins-Situationen gehen können - gerade, weil Nordirland häufig mit sechs Mann auf einer Linie verteidigt und davor noch mal eine Viererreihe stehen hat.

###more###

JOACHIM LÖW ÜBER...

... Verbesserungsmöglichkeiten in der Offensive: Wir müssen aus unterschiedlichen Positionen in der Spitze präsent sein und nicht nur mit einem sturen Mittelstürmer spielen. Wenn wir dem Gegner so Stress bereiten, können wir Tore machen. Unsere Laufwege sind sonst häufig sehr, sehr gut. So haben wir in vielen Spielen schon viele Tore gemacht - nur jetzt in einem Spiel nicht. Ich sehe daher kein Problem in unserer Offensive.

... Joshua Kimmich und die jungen "Wilden": Kimmich macht einen guten Eindruck. Auf jeder Position habe ich keine Bedenken, ihn zu bringen. Wir haben insgesamt sehr hoffnungsvolle Talente, die noch nicht am Ende ihrer Entwicklung sind. Das erste große Turnier ist aber auch eine große Drucksituation. Sie mussten sich auch hier erst einmal an das Tempo und die Qualität gewöhnen. Daher muss man immer überlegen, wann sie zum ersten Mal zum Einsatz kommen.

... mögliche Veränderungen in der Startelf: Es kann durchaus Veränderungen geben. Darüber mache ich mir meine Gedanken.

... die Dreierkette als taktische Variante: Eine Dreierkette ist kein Thema gegen Nordirland. Sie passt besser bei zwei Spitzen.

... den kommenden Gegner Nordirland: Die Nordiren sind eine der Überraschungen des Turniers. Sie haben eine unheimliche Kampfkraft und Power. Sie sind durchweg gefährlich und haben Spieler, die viel laufen und kopfballstark sind. Sie können auch verteidigen wie richtig gute Mannschaften.

... mögliche Wege in die K.o.-Runde: Ich mache mir keine Gedanken über mögliche Wege. Wir wollen gegen Nordirland gewinnen und werden gewinnen. Ich kenne keine anderen Wege.

... Titelverteidiger Spanien: Sie sind seit sieben, acht Jahren eine klasse Mannschaft. Sie haben den Spielstil geprägt. Für uns ist dieser aber kein Anschauungsunterricht.

... seinen Turnierfavoriten: Es gab noch keine Mannschaft, die durchgängig überzeugt hat, daher habe ich auch keinen speziellen Favoriten. Dafür ist es noch viel zu früh, es gibt immer mehrere Mannschaften.

... den neuen EM-Modus mit vier Gruppendritten im Achtelfinale: Das EM-System mit 16 Mannschaften war aber ideal. Da hatte man vom ersten Spieltag an Klassebegegnungen. Aber ist es jetzt so, wie es ist - die Zeit, um uns gut auf den möglichen Gegner vorzubereiten, reicht auf jeden Fall.

###more###