Löw: "Die Mediziner entscheiden mit"

Genau zwei Wochen vor dem Start in die EURO 2016 in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) hat Weltmeister Deutschland eine 1:3-Heimniederlage gegen EM-Teilnehmer Slowakei kassiert. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw ging zwar durch Mario Gomez in Führung, doch kurz vor der Pause drehten die Slowaken die Partie in der Augsburger WWK Arena mit einem Doppelpack. Nach der Pause legte die Slowakei bei widrigen Bedingungen, nachdem in der Pause ein starkes Unwetter mit Hagel und Gewitter über Augsburg hinweggezogen war, sogar noch das 3:1 nach. Bis Dienstag um 24 Uhr muss Löw seinen finalen 23 Spieler starken EM-Kader bei der UEFA melden. Zuvor spricht der Weltmeister-Trainer im Interview auf DFB.de über Erkenntnisse, die Debütanten und die finale Kadernominierung.

Frage: Joachim Löw, wie bewerten Sie das 1:3 gegen die Slowakei?

Joachim Löw: Es war ein bisschen schade, dass der Platz in der zweiten Halbzeit nicht mehr so bespielbar war, das hat den Spielfluss und die Kombinationen ein bisschen gehemmt. In der ersten Halbzeit hatten wir ein paar gute Aktionen nach vorne, ein paar gute Chancen und Laufwege. Defensiv waren wir nicht so gut organisiert, die Slowakei hatte viele Räume, um Konter zu fahren.

Frage: Was sind die wichtigsten Erkenntnisse?

Löw: Die gute Raumaufteilung nach vorne und die schönen Kombinationen in der ersten Halbzeit. Aber auch da waren wir im Mittelfeld phasenweise ein bisschen offen, da war neben Sami Khedira rechts und links ein bisschen Platz. Und wir konnten den Gegner bei der Ballannahme nicht entscheidend stören.

Frage: Wie haben Sie die vier Debütanten gesehen?

Löw: Für die jungen Spieler war es eine gewisse Drucksituation, das hat man gemerkt. Aber es ist logisch, dass der ein oder anderer Fehler passiert, das will ich nicht überbewerten. Alle haben im Training einen guten Eindruck hinterlassen. Sie haben die Qualität.



Genau zwei Wochen vor dem Start in die EURO 2016 in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) hat Weltmeister Deutschland eine 1:3-Heimniederlage gegen EM-Teilnehmer Slowakei kassiert. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw ging zwar durch Mario Gomez in Führung, doch kurz vor der Pause drehten die Slowaken die Partie in der Augsburger WWK Arena mit einem Doppelpack. Nach der Pause legte die Slowakei bei widrigen Bedingungen, nachdem in der Pause ein starkes Unwetter mit Hagel und Gewitter über Augsburg hinweggezogen war, sogar noch das 3:1 nach. Bis Dienstag um 24 Uhr muss Löw seinen finalen 23 Spieler starken EM-Kader bei der UEFA melden. Zuvor spricht der Weltmeister-Trainer im Interview auf DFB.de über Erkenntnisse, die Debütanten und die finale Kadernominierung.

Frage: Joachim Löw, wie bewerten Sie das 1:3 gegen die Slowakei?

Joachim Löw: Es war ein bisschen schade, dass der Platz in der zweiten Halbzeit nicht mehr so bespielbar war, das hat den Spielfluss und die Kombinationen ein bisschen gehemmt. In der ersten Halbzeit hatten wir ein paar gute Aktionen nach vorne, ein paar gute Chancen und Laufwege. Defensiv waren wir nicht so gut organisiert, die Slowakei hatte viele Räume, um Konter zu fahren.

Frage: Was sind die wichtigsten Erkenntnisse?

Löw: Die gute Raumaufteilung nach vorne und die schönen Kombinationen in der ersten Halbzeit. Aber auch da waren wir im Mittelfeld phasenweise ein bisschen offen, da war neben Sami Khedira rechts und links ein bisschen Platz. Und wir konnten den Gegner bei der Ballannahme nicht entscheidend stören.

Frage: Wie haben Sie die vier Debütanten gesehen?

Löw: Für die jungen Spieler war es eine gewisse Drucksituation, das hat man gemerkt. Aber es ist logisch, dass der ein oder anderer Fehler passiert, das will ich nicht überbewerten. Alle haben im Training einen guten Eindruck hinterlassen. Sie haben die Qualität.

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Frage: Torhüter Marc-André ter Stegen sah beim 1:3 nicht gut aus...

Löw: Unmittelbar nach der Halbzeit das 1:3 zu bekommen, war ein kleiner Schock für unsere junge Mannschaft, aber ich will ihm keinen Vorwurf machen. Ich weiß, was er kann und schon gespielt hat beim FC Barcelona. Das kann passieren, der Platz war nass, der Ball rutschig. Ich weiß, dass er so einen Ball normalerweise hält, das wird das Vertrauen in ihn nicht beeinträchtigen.

Frage: Was gibt nun den Ausschlag für die Nominierung des endgültigen EM-Kaders?

Löw: Wir werden uns mit den Medizinern zusammensetzen und eine Standortbestimmung machen, es hat sich, wie es aussieht, keiner mehr verletzt. Dann werden wir ein bisschen diskutieren. Dieses Spiel alleine gibt nicht den Ausschlag. Wichtig ist, wie sich die Spieler in den letzten Monaten in den Vereinen und in Ascona in den Trainingseinheiten präsentiert haben. Verdient hat es niemand, dass er nach Hause fahren muss. Alle Spieler haben ein sehr, sehr gutes Niveau, deshalb wird es schwierig für mich.

Frage: Wann und wie werden Sie es den vier Spielern sagen, dass sie nicht zur EM fahren?

Löw: Wir wollen noch mal diskutieren und dann am Montag und Dienstag das Training beobachten - dann werden wir es den Spielern so bald wie möglich mitteilen. Zunächst einmal sage ich es jedem Einzelnen persönlich, dann der Mannschaft.

Frage: Ist Kapitän Bastian Schweinsteiger nach seiner Verletzung dabei?

Löw: Natürlich entscheiden die Mediziner bei dem ein oder anderen Spieler ein bisschen mit. Wenn mir unser verantwortlicher Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt sagt, der oder der Spieler wird die nächsten Wochen nicht belastbar sein, richte ich mich danach. Wir werden alle Spieler noch mal durchgehen. Bastian war am Sonntag auf dem Platz und hat mit dem Ball gearbeitet. Aber ich möchte bei den verletzten Spielern schon das Okay vom Arzt, dass es keine Risiken für die nächsten Wochen birgt.

Frage: Wie wertvoll ist Mario Gomez, der gegen die Slowakei per Elfmeter das 1:0 erzielte, bereits wieder für die Mannschaft?

Löw: Ich habe ihn in der Halbzeit rausgenommen, weil er leichte Adduktorenprobleme hatte. Der Wechsel war nicht geplant, aber ein Risiko gehe ich bei keinem Spieler ein. Mario war in den letzten Jahren nicht ganz so häufig bei der Nationalmannschaft, wir müssen ein paar Details wie die Laufwege noch abstimmen. Er ist ein Spieler der letzten Aktion: Wenn er im Strafraum eingesetzt wird, ist er brandgefährlich. Er ist nicht immer der spielende Mittelstürmer, der im Mittelfeld mitkombiniert, sondern lauert vorne im Sechzehner, wo er seine Torgefahr ausspielen kann.

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