Löw: "Ich liebe K.o.-Spiele gegen so starke Mannschaften"

Es ist das Thema nach dem gewonnenen EM-Viertelfinale gegen Italien vom Samstagabend: die Personallage der deutschen Nationalmannschaft vor dem Halbfinale der EURO gegen Gastgeber Frankreich am Donnerstag (ab 21 Uhr, live im ZDF und im Fan-Club-Radio). Bundestrainer Joachim Löw muss in Marseille auf jeden Fall auf den Gelb-gesperrten Mats Hummels und Mario Gomez verzichten, der sich beim historischen Sieg gegen die Squadra Azzurra einen Muskelfaserriss im rechten hinteren Oberschenkel zugezogen hat, und für den Rest der EM ausfällt.

Nun ist klar: Auch Sami Khedira (Adduktorenverletzung im Bereich des linken Oberschenkels) muss gegen die Franzosen passen - und für Kapitän Bastian Schweinsteiger (Außenbandzerrung im rechten Knie) wird es ein Wettlauf gegen die Zeit. Im Teamquartier in Évian spricht Löw über den Stand der Dinge, DFB.de hat mitgeschrieben.

JOACHIM LÖW ÜBER...

... AUSFÄLLE GEGEN FRANKREICH: Das Spiel gegen Italien hat körperliche Spuren hinterlassen. Mario Gomez wird für den Rest des Turniers in jedem Fall ausfallen, er steht uns in den möglichen zwei Spielen nicht mehr zur Verfügung. Sami Khedira wird am Donnerstag auch definitiv nicht spielen können. Auch Bastian Schweinsteiger ist mit einer leichten Zerrung angeschlagen. Wir werden bei ihm alles dafür tun, dass er spielen kann. Da müssen wir aber die nächsten ein bis zwei Tage noch abwarten.

... MARIO GOMEZ: Er wird hier bei uns bleiben. Er kann sich ja auch hier behandeln lassen. Er hat mir schon gestern gesagt, dass er dableiben möchte. Er ist Teil dieser Mannschaft und hat vor seiner Verletzung großes für uns geleistet. Seine Präsenz wird uns fehlen. Er kann aus einer Chance ein Tor machen, er ist ein Stürmer, der beim letzten Pass in den Strafraum gefährlich ist. Auch seine Kopfballstärke wird uns fehlen.

... BASTIAN SCHWEINSTEIGER: Er hat sich glänzend ins Spiel (gegen Italien; Anm.d.Red.) reingebissen und hat das Tempo bis zum Ende gehalten. Das hat mich beeindruckt. Aber: Spieler, die angeschlagen und nicht hundertprozentig fit sind, lasse ich nicht spielen. Ich hoffe natürlich, dass er fit wird, weil er der Mannschaft Dinge geben kann. Ich hoffe, dass unser Kapitän spielt.



Es ist das Thema nach dem gewonnenen EM-Viertelfinale gegen Italien vom Samstagabend: die Personallage der deutschen Nationalmannschaft vor dem Halbfinale der EURO gegen Gastgeber Frankreich am Donnerstag (ab 21 Uhr, live im ZDF und im Fan-Club-Radio). Bundestrainer Joachim Löw muss in Marseille auf jeden Fall auf den Gelb-gesperrten Mats Hummels und Mario Gomez verzichten, der sich beim historischen Sieg gegen die Squadra Azzurra einen Muskelfaserriss im rechten hinteren Oberschenkel zugezogen hat, und für den Rest der EM ausfällt.

Nun ist klar: Auch Sami Khedira (Adduktorenverletzung im Bereich des linken Oberschenkels) muss gegen die Franzosen passen - und für Kapitän Bastian Schweinsteiger (Außenbandzerrung im rechten Knie) wird es ein Wettlauf gegen die Zeit. Im Teamquartier in Évian spricht Löw über den Stand der Dinge, DFB.de hat mitgeschrieben.

JOACHIM LÖW ÜBER...

... AUSFÄLLE GEGEN FRANKREICH: Das Spiel gegen Italien hat körperliche Spuren hinterlassen. Mario Gomez wird für den Rest des Turniers in jedem Fall ausfallen, er steht uns in den möglichen zwei Spielen nicht mehr zur Verfügung. Sami Khedira wird am Donnerstag auch definitiv nicht spielen können. Auch Bastian Schweinsteiger ist mit einer leichten Zerrung angeschlagen. Wir werden bei ihm alles dafür tun, dass er spielen kann. Da müssen wir aber die nächsten ein bis zwei Tage noch abwarten.

... MARIO GOMEZ: Er wird hier bei uns bleiben. Er kann sich ja auch hier behandeln lassen. Er hat mir schon gestern gesagt, dass er dableiben möchte. Er ist Teil dieser Mannschaft und hat vor seiner Verletzung großes für uns geleistet. Seine Präsenz wird uns fehlen. Er kann aus einer Chance ein Tor machen, er ist ein Stürmer, der beim letzten Pass in den Strafraum gefährlich ist. Auch seine Kopfballstärke wird uns fehlen.

... BASTIAN SCHWEINSTEIGER: Er hat sich glänzend ins Spiel (gegen Italien; Anm.d.Red.) reingebissen und hat das Tempo bis zum Ende gehalten. Das hat mich beeindruckt. Aber: Spieler, die angeschlagen und nicht hundertprozentig fit sind, lasse ich nicht spielen. Ich hoffe natürlich, dass er fit wird, weil er der Mannschaft Dinge geben kann. Ich hoffe, dass unser Kapitän spielt.

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... DEN HALBFINALGEGNER FRANKREICH: Frankreich hat überragend gut gespielt. Da sie im Verlauf des Turniers bereits einige Spiele in der letzten Minute gewonnen haben, haben sie auch eine sehr, sehr gute Moral. Sie werden vor Selbstbewusstsein strotzen. Frankreich hat eine Mannschaft mit viel Dynamik, viel Kraft und Wucht in der Offensive. Sie sind sehr, sehr stark. Wir haben Respekt, aber unabhängig von der personellen Situation wissen wir, was wir tun müssen. Ich freue mich auf das Spiel.

... DIE FAVORITENROLLE: Darüber mache ich mir keine Gedanken. Natürlich wäre es leicht zu sagen, wir haben viele Verletzte, Frankreich hat den Heimvorteil, sie sind der Favorit. Aber das spielt in den 90 Minuten keine Rolle. Es sind zwei Mannschaften mit klarer Ausrichtung im Spiel, es wird ein Spiel auf Augenhöhe. Ich finde solche Spiele großartig, ich liebe solche K.o.-Spiele gegen solch gute Mannschaften.

... DAS WM-VIERTELFINALE VOR ZWEI JAHREN GEGEN FRANKREICH: Das Spiel war ausgeglichen, wir sind früh in Führung gegangen, Frankreich hatte auch sehr gute Tormöglichkeiten. Aber daraus werden wir keine Kraft ziehen, das Spiel nicht in Erinnerung rufen. Frankreich spielt unter Deschamps (Trainer der Franzosen; Anm.d.Red.) auch anders als vor zwei Jahren.

... DIE FRANZÖSISCHE MANNSCHAFT UM ANTOINE GRIEZMANN: Griezmann ist ein Klassespieler - vielleicht einer der wichtigsten der Franzosen. Aber auch Pogba, Giroud und die Außen sind wichtige Spieler, die wir nicht außer Acht lassen dürfen.

... DEN KRIMI GEGEN ITALIEN: Ich wusste, dass wir gegen Italien ein Tor schießen. Doch die Vergangenheit zählt nicht, nur das Jetzt. Nach dem Spiel war die Freude natürlich immens groß, es war Freude pur und eine Riesenbegeisterung. Nach und nach ist es aber ruhiger geworden, die Spieler waren müde - körperlich und mental. Wir haben unglaubliche Laufleistungen gehabt.

... EINE MÖGLICHE DREIERKETTE AUCH GEGEN FRANKREICH: Das weiß ich noch nicht, dazu werde ich mir Gedanken machen. Gegen Italien war sie notwendig, auch wenn sie zu Lasten unserer Offensive war. Gegen Italien war einfach Intelligenz und Geduld gefragt. Da sie ausrechenbar sind, Frankreich nicht, sie sind schwerer auszurechnen.

... DIE TORFLAUTE VON THOMAS MÜLLER: Sorgen mache ich mir nicht. Thomas ist einer, der sich von sowas nicht runterziehen lässt. Ich habe das Gefühl, wenn wir ein Tor richtig brauchen, dass er dann auch eins macht. Müller im Sturm wäre auch eine denkbare Variante, aber vielleicht spielen wir auch mit zwei Stürmern...

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... DEN MÖGLICHEN MITTELFELDPARTNER VON TONI KROOS: Emre Can kann man auf vielen Positionen einsetzen. Er wäre ein Spieler, der unserem Spiel gut tun würde. Aber auch Julian Weigl ist ein sehr guter Spieler, aber ein anderer Spielertyp. Wir werden noch zwei, drei Tage abwarten, dann werden wir sehen, wie die Entscheidung ausfällt. Joshua Kimmich ist auf der Sechs keine Überlegung. Ich habe zentral andere Möglichkeiten.

... VERÄNDERUNGEN IN DER STARTELF: Die Situation ist klar: Wir werden Veränderungen vornehmen und Lösungen finden. Ich werde neue Namen reinbringen und habe vollstes Vertrauen zu allen Spielern. Sie sind alle auf einem sehr, sehr guten Niveau, körperlich in sehr gutem Zustand. Da habe ich keine Bedenken.

... TONI KROOS: Toni ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Spiels. Es gibt wenige Spieler, die so cool wie Toni und im Wissen ihrer eigenen Stärke sind. Er ist ein Spieler, der mit seiner Technik ein Spiel in die richtigen Bahnen bringen kann.

... DIE TAKTISCHE VARIANTE GEGEN ITALIEN UND DIE KRITIK DARAN: Darüber kann man natürlich geteilter Meinung sein. Ich bin offen für solche Diskussionen. Was ich nicht in Ordnung finde, ist, wenn Mitarbeiter von mir persönlich angegriffen werden. Außenstehende kennen die internen Abläufe bei uns gar nicht. Ansonsten ist diese Diskussion normal und gehört zum Fußball dazu.

... DIE LEISTUNG VON BENEDIKT HÖWEDES GEGEN ITALIEN: Er hat seine Sache überragend gut gemacht. Er hat kaum einen Zweikampf verloren. Das hat er klasse gemacht und seinen Mann gestanden. Er ist ein Spieler, der in verschiedenen System spielen kann, was für einen Trainer gold wert ist.

... DIE LEISTUNG VON JULIAN DRAXLER: Er ist ein Spieler mit immens großen Möglichkeiten. Was ihm noch fehlt, ist die Konstanz in seinen Leistungen. Aber ich bin von ihm sehr, sehr begeistert. Er ist einer, der bei uns Eins-gegen-Eins-Duelle auflösen kann. Ich verspreche mir in den zwei noch möglichen Spielen gute Turnierleistungen von ihm. Er wird noch sehr, sehr wichtig in den kommenden Jahren für die Nationalmannschaft.

... DEN ANSTEHENDEN ABSCHIED AUS ÉVIAN: Wir haben gespürt, dass wir herzlich willkommen waren. Die Nähe zum Trainingsplatz hat sich gelohnt. Das Quartier war die beste Lösung. Wir haben uns sehr wohl gefühlt und der Abschied fällt immer ein bisschen schwer. Wir haben das Gefühl, dass das Turnier gerade erst begonnen hat, weil wir noch voller Energie sind.

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