Boy in Grün: Das Herz des Iren John Doyle schlägt für die DFB-Auswahl

Der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola ist mittlerweile auf fast 55.000 Mitglieder angewachsen. In der Rubrik "Mitglieder im Portrait" stellen wir sie vor. Heute: der Ire Peter Doyle.

Natürlich wird John Doyle im Aviva Stadion von Dublin sein. Obwohl der 54-Jährige sagt: "Eigentlich mag ich die Partie Irland gegen Deutschland überhaupt nicht." Doyle, ein waschechter Ire, ist nämlich seit Kindesbeinen an ein großer Fan der DFB-Auswahl. Und seit einigen Monaten auch Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca Cola. Dass das zu Konflikten führt, kann jeder verstehen.

Als John O'Shea im vergangenen Jahr in der 94. Minute den 1:1-Ausgleich für die Iren im EM-Qualifikationsspiel in Gelsenkirchen erzielte, schaltete Doyle erst wütend seinen Fernseher und dann sein Handy aus. Auf die Schmähnachrichten seiner Freunde hatte er keine Lust. "Ich bin nicht aggressiv, aber ich nehme es sehr ernst", sagt der Fan der Shamrock Rovers aus Dublin. Seine Prioritäten sind klar verteilt. "Ich bin zu 100 Prozent Deutschland-Fan."

Grünes Trikot für den Jungen von der grünen Insel

Seine Liebe zur deutschen Nationalmannschaft entflammte im Sommer 1972. Als Elfjähriger sah er in der BBC das legendäre EM-Viertelfinale der "Wembley-Elf", die in London die Engländer durch Tore von Uli Hoeneß, Günter Netzer und Gerd Müller mit 3:1 bezwang. Vor allem das grüne Jersey der DFB-Auswahl hatte es den Jungen von der grünen Insel angetan. "Zu dieser Zeit gab es nicht viele Fußballspiele im Fernsehen, nur englischen Fußball", erinnert sich Doyle.

Die Eleganz, die Finesse von Günter Netzer, der durch das Mittelfeld wirbelte, und Franz Beckenbauer, der von hinten das Spiel dirigierte, hatten es Doyle sofort angetan. Seit diesem Tag ist er nicht nur großer Deutschland-Fan, sondern auch Anhänger des FC Bayern München, der sechs Spieler beim ersten Sieg einer deutschen Nationalmannschaft in England stellte.

Doyle begann alle Spiele der Bayern aufzusaugen, die die BBC übertrug, von der DFB-Auswahl schaute er das, was er bei großen Turnieren sehen konnte, bis er im Mai 1979 in Dublin die damaligen Stars der deutschen Mannschaft hautnah im Stadion miterleben sollte. 3:1 gewannen die Gäste durch Tore von Karl-Heinz Rummenigge, Walter Kelsch und Dieter Hoeneß. Zehn Jahre später - wieder in Dublin - sah er im September 1989 ein 1:1 in einem weiteren Länderspiel.

Gewinnbringende Bekanntschaften

In der Zwischenzeit hatte John Doyle eine Brieffreundschaft mit Jörg Starke geknüpft, ein großer Fan des MSV Duisburg. Er lud ihn im Mai 1991 zu sich nach Salzgitter und zum EM-Qualifikationsspiel der DFB-Auswahl gegen Belgien in Hannover ein. Sein erstes Spiel in Deutschland. Fortan bekam Doyle von Starke jedes Länderspiel, ob von der Nationalmannschaft oder U 21 als VHS-Videokassette zugeschickt. "Die VHS-Kassetten habe ich aber nicht mehr, weil wir kein Gerät dafür haben", erklärt Doyle, der zu zahlreichen Partien des FC Bayern und der Nationalmannschaft reisen sollte. "Früher ging das nicht, weil fliegen viel teurer war", sagt der 54-Jährige.

Auf einer seiner Reisen lernte er 1996 Volker Schwarz kennen, der beim FC Bayern München arbeitete. "Das war der Himmel für mich", erzählt Doyle. Über ihn kam er an Karten und Autogramme der Bayern-Stars ran. Seine größten Schätze sind ein rotes Bayern-Trikot mit der Nummer 5 von Franz Beckenbauer und ein Deutschland-Trikot mit der Nummer 13 von Gerd Müller. "Ich habe auch ein Foto mit ihm", erzählt Doyle stolz.

Grün ist der Aberglaube



Der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola ist mittlerweile auf fast 55.000 Mitglieder angewachsen. In der Rubrik "Mitglieder im Portrait" stellen wir sie vor. Heute: der Ire Peter Doyle.

Natürlich wird John Doyle im Aviva Stadion von Dublin sein. Obwohl der 54-Jährige sagt: "Eigentlich mag ich die Partie Irland gegen Deutschland überhaupt nicht." Doyle, ein waschechter Ire, ist nämlich seit Kindesbeinen an ein großer Fan der DFB-Auswahl. Und seit einigen Monaten auch Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca Cola. Dass das zu Konflikten führt, kann jeder verstehen.

Als John O'Shea im vergangenen Jahr in der 94. Minute den 1:1-Ausgleich für die Iren im EM-Qualifikationsspiel in Gelsenkirchen erzielte, schaltete Doyle erst wütend seinen Fernseher und dann sein Handy aus. Auf die Schmähnachrichten seiner Freunde hatte er keine Lust. "Ich bin nicht aggressiv, aber ich nehme es sehr ernst", sagt der Fan der Shamrock Rovers aus Dublin. Seine Prioritäten sind klar verteilt. "Ich bin zu 100 Prozent Deutschland-Fan."

Grünes Trikot für den Jungen von der grünen Insel

Seine Liebe zur deutschen Nationalmannschaft entflammte im Sommer 1972. Als Elfjähriger sah er in der BBC das legendäre EM-Viertelfinale der "Wembley-Elf", die in London die Engländer durch Tore von Uli Hoeneß, Günter Netzer und Gerd Müller mit 3:1 bezwang. Vor allem das grüne Jersey der DFB-Auswahl hatte es den Jungen von der grünen Insel angetan. "Zu dieser Zeit gab es nicht viele Fußballspiele im Fernsehen, nur englischen Fußball", erinnert sich Doyle.

Die Eleganz, die Finesse von Günter Netzer, der durch das Mittelfeld wirbelte, und Franz Beckenbauer, der von hinten das Spiel dirigierte, hatten es Doyle sofort angetan. Seit diesem Tag ist er nicht nur großer Deutschland-Fan, sondern auch Anhänger des FC Bayern München, der sechs Spieler beim ersten Sieg einer deutschen Nationalmannschaft in England stellte.

Doyle begann alle Spiele der Bayern aufzusaugen, die die BBC übertrug, von der DFB-Auswahl schaute er das, was er bei großen Turnieren sehen konnte, bis er im Mai 1979 in Dublin die damaligen Stars der deutschen Mannschaft hautnah im Stadion miterleben sollte. 3:1 gewannen die Gäste durch Tore von Karl-Heinz Rummenigge, Walter Kelsch und Dieter Hoeneß. Zehn Jahre später - wieder in Dublin - sah er im September 1989 ein 1:1 in einem weiteren Länderspiel.

Gewinnbringende Bekanntschaften

In der Zwischenzeit hatte John Doyle eine Brieffreundschaft mit Jörg Starke geknüpft, ein großer Fan des MSV Duisburg. Er lud ihn im Mai 1991 zu sich nach Salzgitter und zum EM-Qualifikationsspiel der DFB-Auswahl gegen Belgien in Hannover ein. Sein erstes Spiel in Deutschland. Fortan bekam Doyle von Starke jedes Länderspiel, ob von der Nationalmannschaft oder U 21 als VHS-Videokassette zugeschickt. "Die VHS-Kassetten habe ich aber nicht mehr, weil wir kein Gerät dafür haben", erklärt Doyle, der zu zahlreichen Partien des FC Bayern und der Nationalmannschaft reisen sollte. "Früher ging das nicht, weil fliegen viel teurer war", sagt der 54-Jährige.

Auf einer seiner Reisen lernte er 1996 Volker Schwarz kennen, der beim FC Bayern München arbeitete. "Das war der Himmel für mich", erzählt Doyle. Über ihn kam er an Karten und Autogramme der Bayern-Stars ran. Seine größten Schätze sind ein rotes Bayern-Trikot mit der Nummer 5 von Franz Beckenbauer und ein Deutschland-Trikot mit der Nummer 13 von Gerd Müller. "Ich habe auch ein Foto mit ihm", erzählt Doyle stolz.

Grün ist der Aberglaube

Das größte Highlight war für ihn der 1:0-Sieg der deutschen Mannschaft 1991 im Wembley-Stadion durch den Treffer von Karl-Heinz Riedle. "Im grünen Trikot", wie er anmerkt. Auch das Vorrunden-Spiel bei der WM in Brasilien gegen Ghana und den einwöchigen Aufenthalt in Südamerika wird er nicht vergessen. Und beim 1:0-Sieg gegen Polen bei der WM 2006 in Dortmund habe "die beste Atmosphäre, die ich je erlebt habe" geherrscht. Wenn man John Doyle zuhört, merkt man schnell, dass er gerne in den Erinnerungen schwelgt.

Für solche Erlebnisse lebt der sympathische Ire. Für die EURO in Frankreich im kommenden Jahr spart er schon ein Weilchen. Jede Woche steckt er einen Teil seines Gehalts in eine Spardose . Obwohl er mittlerweile alle Spiele im Fernsehen sehen kann, zieht der Vater eines 30-jährigen Sohnes das Live-Erlebnis vor. "Ich liebe es im Stadion zu sein", sagt Doyle, der sehr dankbar ist, eine verständnisvolle Frau zu haben. "Sonst wäre das gar nicht möglich."

Für die aktuelle Partie wünscht er sich ein klares Ergebnis, so wie vor drei Jahren, als die DFB-Auswahl mit 6:1 gewann und er den Sieg im Pub ausgelassen feiern konnte. "Die Iren kämpfen immer gegen große Mannschaften", weiß Doyle um die Stärke der "Boys in Green". Grün wird auch die Farbe seines Trikots sein, dass er im Aviva Stadion tragen wird - allerdings das mit dem Adler auf der Brust. "Seitdem ich das zuletzt herausgekommene grüne Trikot trage, zuletzt in Schottland, hat Deutschland immer gewonnen", sagt Doyle. "Ich werde es mit Stolz tragen."